Achtsamkeit & Gesundheit / 19.03.2018

Stress reduzieren und Burn-out vermeiden

Die besten Tipps: So bleiben Sie gesund

Sie lieben Ihren Job – meistens jedenfalls. Der Schulalltag ist trotzdem ganz schön kräftezehrend, und die Belastungen scheinen immer noch mehr zu werden. Was Sie jetzt tun sollten, um gesund zu bleiben und dem Burn-out erst gar keine Chance zu geben, haben wir hier für Sie zusammengestellt.

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Der Druck steigt: Lehrer/-in sein – eine belastende Berufung

Neun Prozent der Lehrkräfte sind überzeugt, dass ihr Schulalltag in den letzten Jahren anstrengender geworden ist. Vor allem Kolleg/-innen an Hauptschulen, Realschulen und Sekundarschulen leiden unter der Belastung. 44 Prozent der Pädagog/-innen quer durch alle Schulformen empfinden die gestiegene Belastung sogar zeitweise als unerträglich – ein Ergebnis, das wirklich Grund zur Sorge gibt.

Vielleicht merken auch Sie, dass ehrgeizige Lehr- und Stundenpläne, Bürokratie sowie schwierige Schüler/-innen und Eltern Ihnen immer mehr zu schaffen machen. Denn auch wenn Sie Ihren Beruf lieben und ihn nach wie vor als Berufung betrachten: Der Schulalltag verlangt Ihnen enorm viel ab. Mit ein paar einfachen Tipps können Sie dem steigenden (Frust- und) Stresspegel wirkungsvoll entgegenwirken – es ist gar nicht so schwer, wie Sie vielleicht denken!

Einen Ausgleich schaffen: Erholung und Belastung in Balance

Zuerst die gute Nachricht: Die Menge an Arbeit, die Sie zu bewältigen haben, führt nicht automatisch zu Stress oder gar Burn-out. Gefährlich wird Ihr Arbeitspensum erst dann, wenn Sie nicht genug Ausgleich haben – Arbeitsphasen und Stressperioden sollten Sie also immer durch passende Erholungsphasen ausgleichen. Wer so viel und so hart arbeitet wie Sie, muss seine Freizeit also intensiv nutzen, um eine Balance zu finden.

Dass gesunde Ernährung, Sport und Entspannungstechniken wie Yoga und Autogenes Training den Stress reduzieren, wissen Sie natürlich längst. Das Fiese an Stress und Zeitdruck ist allerdings, dass wir meist genau das vom Terminkalender streichen, was uns eigentlich so guttäte. Klassenkonferenz, Klausurkorrekturen und ein Schulausflug, der geplant werden will? Dann werden der Waldspaziergang, die Joggingrunde oder das Abendessen mit Freunden eben kurzerhand gestrichen. Soweit, so schlecht – denn soziale Kontakte und Aktivitäten, bei denen wir richtig regenerieren können, sind absolut entscheidend, um Stressphasen gesund überstehen zu können.

Entspannungsmöglichkeiten für zwischendurch: Kleine Aktivitäten mit großer Wirkung

Es muss gar kein aufwendiger Wellness-Marathon sein: Kleine Regenerationsinseln für zwischendurch lassen sich jederzeit unkompliziert in Ihren Alltag integrieren. Wann haben Sie das letzte Mal Pläne geschmiedet, zum Beispiel für einen Kinobesuch? Wie lang ist es her, dass Sie in Ruhe die Zeitung oder eine Zeitschrift gelesen haben? Und wann haben Sie zuletzt ausgiebig gebadet? 

Weitere Entspannungsaktivitäten können sein: 

•    ein Puzzle oder ein Sudoku lösen 
•    singen
•    Yoga, Meditation oder Autogenes Training
•    ein Spaziergang
•    eine Massage
•    Musik hören oder selber machen
•    ein Besuch im Café
•    ein Sonnenbad
•    ein langer Kuss
•    über eine spannende Frage nachdenken

Wenn Sie etwas mehr Zeit zur Verfügung haben, können Sie außerdem Folgendes tun: 

•    sich mit Freunden treffen
•    ins Theater, Konzert oder Kino gehen
•    essen gehen
•    Sport treiben
•    shoppen gehen
•    malen, zeichnen oder bauen
•    Karten spielen
•    die Wohnung dekorieren
•    etwas kochen
•    einen Brief schreiben
•    und vieles mehr


Haben Sie einen kompletten freien Tag zur Verfügung, können Sie ihn natürlich auch richtig zelebrieren – zum Beispiel mit einem Kurztrip ans Meer oder ins Grüne oder mit einem gemütlichen Tag im Bett. Bestimmt fällt Ihnen noch viel mehr ein. Ganz gleich, wie viel Zeit Sie zur Verfügung haben: Achten Sie darauf, jeden Tag eine Einheit für Erholung und Entspannung fix mit einzuplanen – verschieben oder streichen ist verboten!

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Bonustipp: Auch mal delegieren und andere um Hilfe bitten

Als Lehrer/-in fühlen Sie sich oft als Einzelkämpfer. Dabei gibt es durchaus Möglichkeiten, auch mal Arbeit abzugeben oder sich Unterstützung zu holen. Wie steht es zum Beispiel mit den typischen Bürokratie- und Verwaltungsaufgaben? Listen – wie beispielsweise für Fehlstunden –, das Führen des Klassenbuchs oder das Einsammeln von Geld müssen nicht vollständig an Ihnen hängenbleiben: Definieren Sie die nötigen Arbeitsschritte und erteilen Sie Ihren Schülerinnen und Schülern entsprechend klare Arbeitsaufträge. Ihre Schüler/-innen können nicht nur mehr Verantwortung übernehmen – Sie freuen sich meist auch über Ihr Vertrauen. 

Apropos Vertrauen:
Wenn Sie das nächste Mal auf Schwierigkeiten stoßen, bitten Sie doch eine Kollegin oder einen Kollegen um Hilfe, statt immer alles allein lösen zu wollen. Es tut gut, Hilfe und Unterstützung von anderen zu erfahren – und die Kolleg/-innen stehen Ihnen bestimmt gern mit Rat und Tat zur Seite. Sollten sie selbst derart gestresst sein, dass sie Ihre Bitte ablehnen, nehmen Sie es ihnen nicht übel. Auch Sie sollten nur dann Ihre Hilfe zusagen, wenn Sie wirklich die nötige Zeit und Kompetenz dafür haben. So helfen Sie sich gegenseitig nur mit echter Unterstützung und davon profitieren alle. Nur Mut: Gehen Sie fürsorglich mit sich um und trauen Sie sich, für Entlastung zu sorgen.

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