Besser lernen / 24.08.2020

Reisen nach dem Abi: Europa via Interrail - Teil 2

Jetzt heißt es planen Schritt für Schritt 

Im zweiten Teil unserer Serie schauen wir uns an, wie du dein eigenes Interrail-Abenteuer planst: Die Schritt-für-Schritt-Anleitung erklärt, wie du dir am besten deinen eigenen Reiseplan erstellst.

Lächelnde Frau lehnt sich aus einem Zug
Bild: Shutterstock.com/Val Shevchenko

Schritt für Schritt zur Zugreise: Dein Interrail-Reiseplan

In Teil eins unserer Interrail-Serie hast du dir einen ersten Überblick verschafft und allerhand Wissenswertes rund um das Reisen via Interrail gelesen. Trotzdem kratzt du dir wahrscheinlich noch etwas ratlos am Kopf: Wie sollst du denn nun deine ganz persönliche Reise planen? Wir haben da mal etwas vorbereitet: Die sechs wichtigsten Schritt für deinen Interrail-Plan.

Schritt 1: Reiseziel(-e)

Am besten fragst du dich zuerst: Wohin soll die Reise gehen? Welche Länder, Städte und/oder Regionen willst du auf jeden Fall bereisen, welche wären außerdem noch spannend? Am besten legst du dir jeweils eine "Unbedingt"- und eine "Vielleicht"-Liste an.

Wie viele Ziele du ansteuern willst, wie viel Abwechslung du brauchst und wie viele Kilometer du zurücklegen möchtest, musst natürlich du für dich entscheiden. Vielleicht willst du nur Portugal bereisen, Land und Leute dafür besser kennenlernen. Oder du willst möglichst viele verschiedene Länder entdecken. Vielleicht zieht es dich vor allem in die Metropolen. Oder du möchtest viel lieber die ländlichen, weniger touristischen Regionen bereisen. Du hast die Qual der Wahl und musst deine Reiseziele eingrenzen. Das gilt natürlich umso mehr, wenn du eine bestimmte Reisedauer zur Verfügung hast.

Schritt 2: Karten und Fahrzeiten

Der Kartencheck ist gleichzeitig auch ein kleiner Realitätscheck – 11 Metropolen in fünf Tagen zum Beispiel sind auch mit dem Interrail-Pass Quatsch. Schau dir genau an, wo deine Wunsch-Reiseziele auf der Europa-Karte liegen. Welche Stationen wären nah beieinander, was ließe sich gut verbinden? Welche Ziele liegen so ungünstig, dass du sie doch lieber von deiner Liste streichst? Und schließlich: Welche Route macht am meisten Sinn, damit du keine kostbare Zeit beim Vor- und Zurückreisen verlierst?

Wenn du schon mal dabei bist, kannst du auch gleich die Entfernungen und Fahrzeiten prüfen. Mit den Fahrplänen hilft dir an dieser Stelle zum Beispiel die Gratis-App "Interrail Rail Planner". Hauptsache, du siehst, wie viel Reisezeit du von einer Station zur nächsten einplanen musst.

Schritt 3: Reisetage und Ticket

Als Nächstes prüfst bzw. berechnest du die Anzahl der Tage, die du für die Reise mit den Stationen, die du ausgesucht hast, brauchst. Überleg dir, wie viele Tage du dich jeweils vor Ort aufhalten willst und wie viele Reisetage – sprich: Tage, an denen du mit dem Zug fahren wirst – nötig sind. Dann suchst du den Interrail Pass heraus, der am besten zu deiner Reise passt. Welche Pässe es genau gibt, kannst du in Teil 1 unserer Interrail-Serie noch einmal nachsehen.

Schritt 4: Schlafplätze

Jetzt weißt du also, wohin es wann und für wie lange geht und mit welchem Ticket du fahren wirst. Als Nächstes kümmerst du dich um die passenden Unterkünfte. Besonders kostengünstig sind natürlich Hostels, aber auch B&Bs und kleine "von privat" vermietete Unterkünfte können eine gute Alternative sein. Natürlich kannst du auch nur einen Teil deiner Schlafplätze vorab buchen und den Rest spontan vor Ort aussuchen. Das hängt ganz davon ab, wie mutig und entspannt du bist.

Kleine Extra-Tipp: Der Nachtzug kann tatsächlich eine tolle Erfindung sein. Du verlierst weniger (wache) Zeit durch Hin-und-her-Fahren und kommst im Schlaf von A nach B. Je nach Preislage kann so eine Nacht im Zug außerdem durchaus günstiger sein als eine Unterkunft. Es lohnt sich also, den Nachtzug zumindest mal in Erwägung zu ziehen – natürlich nicht für die ganze Reise, aber vielleicht doch für ein oder zwei Nächte.

Schritt 5: Reservierungen

Im ersten Teil der Interrail-Reihe hatten wir es schon erwähnt: In manchen Zügen ist eine Reservierung Pflicht. Vielleicht hast du aber auch einfach keine Lust auf den "Nervenkitzel", ohne Sitzplatzreservierung zu reisen. Auch das ist wieder eine Typfrage – und durchaus auch eine Frage deines Reiseziels und deiner Reisezeit. Wenn du zur Hauptreisezeit auf den gefragtesten Routen unterwegs sein willst, macht eine Sitzplatzreservierung einfach Sinn. Wenn du aber eher "gegen den Trend" reist und keine überfüllten Züge zu befürchten hast, kannst du dir die Aufschläge eher sparen.

Schritt 6: Budget

Wenn dein Budget sehr überschaubar ist, solltest du das Finanzielle schon bei der Auswahl deiner Reiseziele bedenken und auch danach immer im Hinterkopf behalten. Schritt 6 wäre dann also quasi kein eigener Schritt, sondern von Punkt 1 bis 5 immer mit dabei.

Ansonsten kannst du erst mal alle Schritte durchgehen und an dieser Stelle abschließend die Finanzen überprüfen. Neben dem, was für das Ticket, Aufschläge und Unterkünfte draufgehen wird, solltest du auch die Kosten für Essen und Dinge des täglichen Bedarfs (wie zum Beispiel Drogerieartikel oder Medikamente) sowie dein Taschengeld überschlagen.

Im Web gibt es auch einige Rechner, in die du deine Daten eingeben kannst, wie zum Beispiel hier: https://de.rail.cc/gesamtkosten. Vertrau aber nicht blind auf Online-Rechner, sondern versuche, an alle Kosten, die auf dich zukommen, gewissenhaft zu denken. Dann heißt es Hand aufs Herz: Passt die Reise ins Budget oder musst du doch noch eine Station streichen? Wenn alles gut ist, kannst dich freuen: Deine Planung steht!

Damit kommen wir auch schon zu den abschließenden Tipps und Tricks im dritten und letzten Teil unserer Europa via Interrail Serie.

Quelle: In Anlehnung an: Schritt für Schritt – die erste InterRail-Tour, https://forum.rail.cc/erste-interrail-tour-t3687.html

Das Abi erfolgreich meistern

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