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Mathewerkstatt

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Das Konzept und die Arbeit mit den Materialien der mathewerkstatt

Das Konzept der Mathewerkstatt ist verstehensorientiert, differenzierend und berücksichtigt verschiedene Zugänge und Denkweisen. Wie das Konzept aufgebaut ist und wie diese Ansätze im Mathematikunterricht umgesetzt werden können, zeigt dieser Film. 

mathewerkstatt im Mathematikunterricht

Prof. Dr. Susanne Prediger ist Professorin für Mathematikdidaktik an der Universität Dortmund und Mit-Herausgeberin der Mathewerkstatt. Sie erforscht, wie Schüler Mathematik gut verstehen können. In diesem Interview spricht sie über das Konzept der Mathewerkstatt, didaktische Lernansätze und aktuelle Forschungsergebnisse der Fachdidaktik. 

Interview mit Herausgeberin Prof. Susanne Prediger (TU Dortmund)

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Wie können Kinder, die gefehlt haben, den Stoff nachholen?

Zum Nachholen und Wiederholen dient der Wissensspeicher. In den Handreichungen befinden sich bereits ausgefüllte Wissensspeicher, die an die Schülerinnen und Schüler zum Nacharbeiten des Stoffes ausgeteilt werden können.

Warum gibt wenig Übungsmaterial in Form von Päckchenaufgaben?

Im Lehrwerk liegt der Fokus auf dem verstehenden Üben. Zu diesem Zweck gibt es sehr abwechslungsreiches Übungsmaterial. So kann sich das Gelernte dennoch nachhaltig einprägen.

Wie kann bei dieser Vorgehensweise der Lehrplan erfüllt werden?

Durch das verstehende und nachhaltige Üben und Festigen des Erlernten wird später das Wiederholen des bereits gelernten Stoffes reduziert oder entfällt ganz. In den Handreichungen werden unter der Strukturtabelle zudem Kurzwege angeboten, die ein schnelleres Durchgehen durch die Kapitel ermöglichen.

Das Konzept sieht häufig Gruppenarbeitsphasen vor. Funktioniert das Unterrichten in Gruppen auch in Klassen mit 30 oder mehr Schülern?

Die Erprobung hat gezeigt, dass das Lehrwerkskonzept auch in großen Lerngruppen funktioniert. Durch die vielen Differenzierungsmöglichkeiten können sich die Lehrenden auch individuell um die schwächeren oder stärkeren Lerner kümmern. Der Materialkoffer (mit Ersatzkoffer) bietet zudem genügend Material für bis zu 8 Gruppen an.

Muss der Materialblock jedes Jahr neu angeschafft werden?

Der Materialblock ist ein sehr hochwertiges Material und äußerst wichtig für den Unterricht. Die Schülerinnen und Schüler haben einen echten Mehrwert mit diesem Material. Falls Ihre Schule dieses Material jedoch nicht jedes Jahr neu anschaffen möchte, können die auf der DVD in den HRU befindlichen Materialblockseiten ausgedruckt werden.

Gibt es einen Leitfaden zum Einsatz des umfangreichen Materialangebots?

Die Kinder arbeiten in der Mathewerkstatt mit verschiedenen Materialien, sodass ein sehr umfangreicher Pool an Materialien benötigt wird. Einen guten Überblick über alle Materialien und über das Zusammenspiel dieser im Unterricht bietet die Handreichung.

Welche Materialen sollten immer einsatzbereit vorliegen?

Das Schulbuch sollten die Lernenden permanent bei sich tragen. Alle anderen Teile des Lehrwerkes, wie Materialblock und Rechenbausteine können in der Schule verbleiben.

Das Leistungsniveau in den Klassen ist oft sehr heterogen. Wie kann man mit der Mathewerkstatt alle Schülerinnen und Schüler erreichen und zu Lernerfolgen führen?

In der Mathewerkstatt wird auf verschiedenen Ebenen differenziert gearbeitet: Es gibt selbstdifferenzierende Aufgaben, die auf verschiedenen Ebenen gelöst werden können, Aufgaben mit gestufter Schwierigkeit und Parallelaufgaben, aus denen die Lernenden selbst auswählen können. Vier Leitfiguren zeigen immer wieder unterschiedliche Lernwege und Sichtweisen auf und verkörpern verschiedene Zugangsweisen zur Mathematik:

Till bevorzugt das Berechnen konkreter Werte, am liebsten in Tabellen. Pia mag mathematische Muster und (formale) Strukturen. Merve denkt gerne in konkreten Modellen und Situationen. Ole wählt gerne informative Bilder.

Differenzierende Aufgaben und die Verwendung verschiedener Lernwege bilden die Basis für eine kreative Atmosphäre im Unterricht, in der Schülerinnen und Schüler individuelle Wege beschreiten können. Checklisten am Ende eines Kapitels dienen im Sinne einer Selbstdiagnose dazu, den eigenen Leistungsstand zu erkennen und ggf. Lücken bewusst nachzuarbeiten.

Der Aufbau des Kapitels „Rechnen mit natürlichen Zahlen“ (Rechenbausteine) unterscheidet sich vom Aufbau der Kapitel im Schülerbuch. Wie spiegelt sich diese Besonderheit in der Arbeit wieder?

Das Kapitel „Rechnen mit natürlichen Zahlen“ ist in allen Lehrplänen nahezu komplett eine Wiederholung des arithmetischen Basiswissens aus der Grundschule und hat eine grundlegende Bedeutung für die weitere Arbeit im Mathematikunterricht.

Um es immer wieder und parallel zum „normalen“ Mathematikunterricht einsetzen zu können, ist es ausgekoppelt. Am sinnvollsten ist die Arbeit mit den kompletten Rechenbausteinen, also auch dem Selbsttest zum Erkennen der individuellen Vorstellungs- und Rechenprobleme. Hintergrund ist, dass Schülerinnen und Schüler beim Übergang aus der Grundschule oft sehr unterschiedlichen Vorkenntnissen aufweisen. Die Rechenbausteine greifen genau dieses Problem auf. Ziel ist es, das Leistungsniveau bzw. die Grundkenntnisse zum Rechnen bei allen Lernenden anzugleichen.

Jedes Kind hat seinen eigenen, individuell gefüllten Wissensspeicher. Wie hoch wird der Korrekturaufwand der Wissensspeicherseiten sein?

Die Schülerinnen und Schüler bekommen im Teil „Ordnen“ die Möglichkeit, ihre Erkenntnisse zu sammeln, zu vergleichen und abgestimmt in den Wissensspeicher zu übertragen. Die Wissensspeicherseiten werden in der Regel gemeinsam ausgefüllt. Es reicht daher, immer mal wieder ein paar dieser Hefter einzusammeln und zu korrigieren.

Wie kann ich sicherstellen, dass der Wissensspeicher tatsächlich gepflegt wird?

Das Eintragen von Gelernten in den Wissensspeicher erfolgt durch das gemeinsame Eintragen im Unterricht. So gibt es keinen zusätzlichen Aufwand für Sie als Lehrende.

Wie hoch ist für die Lernenden der Anteil an Schreibarbeit (im Wissensspeicher)?

Die Wissensspeicherseiten sind gut vorstrukturiert. Die Fähigkeit zum selbständigen Füllen der Wissensspeicherseiten wird in der Mathewerkstatt nach und nach entwickelt. So wird die Arbeit der Schülerinnen und Schüler erleichtert. Die Entwicklung der Kompetenzen „Lesen“ und „Schreiben“ hat in der Mathewerkstatt einen besonderen Wert (siehe auch in der Handreichung Seite 492 und 494).

Wie erfolgt die Lernkontrolle (Klassenarbeit)?

Angestrebt werden Lernkontrollen an Hand der notwendigen Kompetenzen (Checkliste). Für eine Klassenarbeit sind in denHandreichungen Bausteine zum Erstellen einer Klassenarbeit zur Verfügung gestellt. Dort befinden sich ebenfalls alternative Bewertungsvorschläge.

Prof. Dr. Bärbel Barzel, Autorin

Prof. Dr. Bärbel Barzel ist verheiratet, hat zwei erwachsene Kinder und lebt in Freiburg und Düsseldorf. Sie möchte für ihr Lieblingsfach begeistern – mit neuen Zugängen und dem Einsatz neuer Medien. Nach ihrer zwölfjährigen Praxis als Lehrerin und Fachleiterin für Mathematik folgten Forschung und Promotion an der Universität Duisburg-Essen. Heute lehrt sie an der Pädagogischen Hochschule in Freiburg und gibt ihre praktisch erprobten Erkenntnisse in Fortbildungen und Veröffentlichungen weiter.

Prof. Dr. Stephan Hußmann, Autor

Prof. Dr. Stephan Hußmann, Vater von drei Kindern, lebt mit seiner Familie in Bochum. Als begeisterter Radfahrer erklimmt er jährlich mindestens einen Berg an unterschiedlichen Orten dieser Welt. Seine Unterrichtserfahrungen an Gymnasium und Gesamtschule und seine Begeisterung für die Mathematik gibt er in der Lehramtsausbildung an der TU Dortmund und in zahlreichen Fortbildungen weiter. In seiner Forschung konzentriert er sich auf Begriffsbildungsprozesse, deren Ergebnisse er in Zeitschriften und Büchern publiziert.

Prof. Dr. Timo Leuders, Autor

Prof. Dr. Timo Leuders lebt mit Frau und Tochter in Freiburg. Er begeistert sich für Musik und Literatur aller Epochen und spielt Klavier. Als Lehrer für Mathematik, Physik und Musik hat er Unterrichtserfahrungen gesammelt und viele Lehrkräfte in Fortbildungen beraten. An der Pädagogischen Hochschule Freiburg bildet er Lehrerinnen und Lehrer aus und erforscht Lernprozesse von Schülerinnen und Schülern. Viele Lehrkräfte kennen ihn durch Praxishandbücher und Zeitschriftenartikel zur Didaktik der Mathematik.

Prof. Dr. Susanne Prediger, Autorin

Prof. Dr. Susanne Prediger lebt mit ihrer Familie in Dortmund. Sie reist viel und geht gern ins Theater. Als Professorin für Mathematikdidaktik erforscht sie, wie Schülerinnen und Schüler Mathematik gut verstehen können. Dafür hat sie als Lehrerin an Gesamtschulen in Darmstadt und Bremen einiges von ihren Schülerinnen und Schülern gelernt. Ihre Forschungsergebnisse veröffentlicht sie in Fachzeitschriften für Lehrkräfte und Wissenschaftler. Mit der "Mathewerkstatt" möchte sie ihre Ideen in die Schulen bringen.

Mathewerkstatt Bestandteile des Lehrwerk
Bild: Cornelsen Verlag

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