Auf einen Blick

Die wichtigsten Studienergebnisse zusammengefasst

Die Schulleiterinnen und Schulleiter wollen reformieren. Über die Hälfte von ihnen will die Schule anders gestalten. Hier in der Übersicht erfahren Sie, wo Schulleitungen stehen und was sie sich wünschen.

Personalgewinnung

  • Der Personalmangel stellt Schulen vor große Herausforderungen – deshalb sehen Deutschlands Schulleiter:innen die Personalgewinnung sowohl aktuell als auch in den kommenden fünf Jahren auf Platz 1 der wichtigsten Baustellen, die angegangen werden müssen.
  • Nicht nur bei der Unterrichtsversorgung, auch bei der Schulentwicklung macht sich der Personalmangel bemerkbar: 94 Prozent der Schulleitungen sagen, dass sie mehr Personal bräuchten, um zentrale Themen der Schulentwicklung anzugehen.

Bildung und Chancengerechtigkeit

  • Bildungschancen anzugleichen, ist für Schulen in Deutschland eine wachsende Herausforderung. Die sozio-ökonomische Situation der Eltern hat immer noch maßgeblichen Einfluss auf den Bildungserfolg. Ein verschärfender Faktor für Chancenungleichheit ist nach Meinung von 82 Prozent der Mangel an individualisierten Fördermöglichkeiten.
  • Digitalisierter Unterricht kann aus Schulleitungssicht – eingebettet in Schulstrukturen, die auch das soziale Miteinander stärken – den Zugang zu Lerninhalten erleichtern (87 Prozent) und individuelles und selbstbestimmtes Lernen unterstützen (95 Prozent).
  • Zudem soll Schule sich stärker auf die Förderung von Kompetenzen konzentrieren, die Voraussetzung für die gesellschaftliche Teilhabe sind. 87 Prozent der Schulleitungen fordern, dass Demokratie/civic education ein größeres Gewicht im Unterricht bekommen soll. Für 9 von 10 Schulleitungen ist es wichtig, dass Schüler:innen an Entscheidungen zur Schulgestaltung mitwirken und an schulischen Gremien teilhaben. 93 Prozent wünschen sich mehr Unterrichtsinhalte zu digitaler Bildung und Mündigkeit.
Bild: Cornelsen/Inhouse

Digitalisierung

  • Wie bereits in der Vorjahresstudie gehört die Digitalisierung des Unterrichts zu den aktuell und zukünftig wichtigsten Themen.
  • Allgemein sind sich Schulleitungen einig, dass digitalisierter Unterricht mit Lernzeiten in Präsenz verbunden werden sollte (99 Prozent).
  • Einstimmigkeit besteht in der Notwendigkeit des fortwährend medienkritischen Umgangs mit Inhalten im Zusammenhang mit digitalisiertem Unterricht, und auch das Thema Cybermobbing (98 Prozent) ist ein essenzieller Punkt.
  • Voraussetzung für guten digitalisierten Unterricht ist, dass Lehrende entsprechend fort- und weitergebildet werden: 98 Prozent der Schulleitungen ist das bei der Digitalisierung ihrer Schule am wichtigsten. Für die Fortsetzung des Digitalpakts bis 2030 wünschen sich folglich 71 Prozent Mittel für entsprechende Fort- und Weiterbildungsmaßnahmen.

Spannungsfeld: Schulverwaltung - Schulentwicklung

  • Die Tätigkeitsfelder von Schulleitungen sind sehr vielfältig – angesichts dessen kommt die Schulentwicklung jedoch häufig zu kurz. 60 Prozent der Schulleiter:innen verbringen mehr als zehn Stunden in der Woche mit administrativen Tätigkeiten. 64 Prozent können aber nur drei Stunden pro Woche für Konzeptarbeit aufbringen.
  • 93 Prozent der Schulleitungen wünschen sich für die Schulentwicklung eine Aufgabenverteilung und Entlastung auf der Leitungsebene.
  • Knapp 8 von 10 Schulleitungen sind überzeugt, dass Digitalisierung das Schulmanagement erleichtern könnte. Digitalisierte Verwaltung (89 Prozent) wird als wichtiger Aspekt im Digitalisierungsprozess von Schulen wahrgenommen.
  • Für die moderne Vision von Schule als interdisziplinäre, demokratische Begegnungsstätte des Lernens werden multiprofessionelle Teams benötigt – etwa, um Lernschwierigkeiten von Schüler:innen zu begegnen. Dafür sehen 92 Prozent der Schulen dringlichen Ausbaubedarf ihrer Teamstruktur.

Schulen brauchen …

  • … mehr Personal: für die Umsetzung zentraler Themen ist das die wichtigste Forderung (94 Prozent).
  • … multiprofessionelle Teams: 94 Prozent der Schulleitungen meinen, dass ihre Schule von mehr
  • multiprofessioneller Teamarbeit profitieren würde.
  • … Möglichkeiten zur gezielten Förderung, etwa mittels computergestützter Diagnostik und Programme: 86 Prozent halten sie für ein sinnvolles Mittel, um individualisiertes Lernen zu unterstützen.
  • … mehr Eigenverantwortung bei Themen wie Personalhoheit (die sich 86 Prozent für ihre Schulentwicklung wünschen), Finanzhoheit (73 Prozent) oder konzeptionelle Entwicklung (83 Prozent).