Fair@School: Schulen aus Hessen, Bayern und NRW ausgezeichnet
Spannende Schulprojekte für Fairness, Gleichbehandlung und Respekt
Die Antidiskriminierungsstelle des Bundes und der Cornelsen Verlag würdigten im Rahmen des Wettbewerbs „fair@school – Schulen gegen Diskriminierung“ bereits zum fünften Mal vorbildhafte Projekte, die sich gegen Diskriminierung und für Chancengerechtigkeit im Schulalltag einsetzen.
In diesem Jahr reichten 64 engagierte Schulen Projekte ein. Eine zwölfköpfige Fachjury wählte nach einer Sichtung des Zentrums für Bildungsintegration (ZBI) der Stiftung Universität Hildesheim die Preisträgerinnen und Preisträger aus. Anders als gewohnt fand die festliche Preisverleihung in diesem Jahr pandemiebedingt als Online-Veranstaltung statt.
„Wir möchten mit dem Schulwettbewerb Vorbilder zeigen. Denn wir alle wissen: Diskriminierung und Ausgrenzung kann es an jeder Schule geben. Egal, ob durch andere Schüler/-innen, durch Lehrkräfte oder auch durch Strukturen, die Kinder und Jugendliche benachteiligen, zum Beispiel durch fehlende Barrierefreiheit“, sagte Bernhard Franke, kommissarischer Leiter der Antidiskriminierungsstelle des Bundes, bei der Preisverleihung. „Projekte wie die der diesjährigen Preisträger unterstützen und stärken jene, die Diskriminierung und Ausgrenzung erfahren. Und sie können Benachteiligungen verhindern“.
Frank Thalhofer, Geschäftsführer im Cornelsen Verlag, sagte: „Schule prägt uns. Hier sammeln wir wichtige Erfahrungen und lernen neue Sichtweisen kennen. Die Auszeichnungen zeigen, wie schon aus kleinen Ideen ein Lernort der Vielfalt entstehen kann. Das Engagement ist beeindruckend und hat einen Preis verdient!“
Den ersten Preis in Höhe von 3.000 Euro erhielt das Albert-Einstein-Gymnasium Maintal (Hessen). Die Schüler/-innengruppe „AES gegen Diskriminierung – AES für Vielfalt“ hat sich nach dem Attentat von Hanau als Selbstinitiative gegründet, die Diskriminierung bekämpfen will. Dazu hat sie in Eigenregie ein Gedenkvideo zu Hanau gedreht, eine virtuelle Bibliothek gegen Diskriminierung gegründet und Anti-Sexismus-Plakate sowie einen Flyer mit Infos zu den Aktivitäten der Gruppe erstellt.
Der zweite Preis in Höhe von 2.000 Euro ging an das Berufliche Schulzentrum I Oskar-von-Miller Schwandorf (Bayern). Das Projekt „W.I.R. - Weil international rockt“ ist mehr als nur eine Schüler/-innenzeitung. Seit 2016 arbeiten Schülerinnen und Schüler mit und ohne Fluchthintergrund auf einzigartige Art und Weise zusammen, um für Toleranz und für ein besseres Verständnis zu werben. Die Zeitung „Bunt ist unsere Lieblingsfarbe“ und ein viersprachiger Rap geben jungen Geflüchteten eine Stimme – jenseits aller Stereotype.
Erstmals bei „fair@school – Schulen gegen Diskriminierung“ vergab die Fachjury zwei dritte Preise in Höhe von jeweils 1.000 Euro – Der erste dieser beiden Preise ging an die Gesamtschule der Stadt Brühl (Nordrhein-Westfalen). Die Schüler/-innenzeitung „Unter dem Regenbogen“ setzt ein Zeichen für geschlechtliche Vielfalt und für ein offenes Schulklima. Die Zeitungsmacher/-innen haben neben ihrer journalistischen Arbeit bereits mehrere richtungsweisende Projekte angestoßen wie ein angepasstes Schullogo mit Regenbogen oder eine LSBTIQA*-Abteilung in der Schulbibliothek.
Ebenfalls den dritten Preis erhielt die Gesamtschule Münster Mitte (Nordrhein-Westfalen). Das Projekt „Gemeinsam für Vielfalt und Respekt/ Fairnetz(t)“ basiert auf dem seit 2018 bestehenden Schulkonzept „Fairnetz(t)“. Alle Lehrkräfte wurden zu Rassismus geschult. Die Zusammenarbeit mit den Schüler/-innen und der Elternschaft ist eng und kooperativ – auch bei der pandemiebedingt erst für einen Teil der Schüler/-innen durchgeführten Projektwoche. Geplant sind überdies Empowerment-Workshops, ein Arbeitskreis zu Rassismus und eine Anlaufstelle für Diskriminierungsfälle.
Die Antidiskriminierungsstelle des Bundes ist eine unabhängige Anlaufstelle für Menschen, die von Diskriminierung betroffen sind. Sie wurde 2006 mit Inkrafttreten des Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetzes eingerichtet. Sie betreibt Öffentlichkeitsarbeit und Forschung zum Thema Diskriminierung und bietet eine rechtliche Erstberatung für Menschen, die aufgrund der ethnischen Herkunft, Religion, Weltanschauung, sexuellen Identität, des Alters, einer Behinderung oder des Geschlechts benachteiligt worden sind.
Der Cornelsen Verlag zählt zu den führenden Anbietern für Bildungsmedien im deutschsprachigen Raum. Mit gedruckten und digitalen Medien sorgt er dafür, dass guter Unterricht gelingt und Lernende erfolgreich zum Ziel kommen. Das Bildungsunternehmen begleitet Menschen auf allen Etappen ihrer Bildungsbiografie. Dabei ist es sich seiner gesellschaftlichen Verantwortung bewusst und achtet darauf, mit seinen Bildungsangeboten gezielt Grundlagen für Offenheit, Respekt und Toleranz zu legen.