Cornelsen-Wettbewerb: Geschichten vom Mutmachen gesucht

Nejla Akan und ihre Entfaltungsgeschichte

Wenn alle sagen: „Das packst du sowieso nicht“, braucht es manchmal nur einen Menschen, der an einen glaubt. 

Bild: Cornelsen/ CBE Degiden

6,8 Prozent der Kinder in Deutschland verlassen die Schule ohne Abschluss. Bei den Kindern mit Zuwanderungsgeschichte sind es fast 11 Prozent. Keine guten Aussichten für ein siebenjähriges Mädchen, das gerade nach Deutschland gekommen war, kein Wort der neuen Sprache verstand und in einem Asylheim in Lüdenscheid lebte. Und doch kam alles anders.

Denn heute unterrichtet diese nun junge Frau Deutsch und Sport am Ricarda-Huch-Gymnasium in Gelsenkirchen. Wie kam es dazu? Zunächst schien ihr Weg vorgezeichnet. „Das packst du sowieso nicht.“ Ein Satz, an den sich Nejla Akan heute noch gut erinnern kann. Denn niemand traute ihr Erfolg in der Schule zu. Nun ja, niemand, bis auf einen: Michael Wirth.

„Er war die Person, auf die wir uns immer verlassen konnten“, erzählt Nejla Akan. Der Sozialarbeiter besucht die Familie regelmäßig im Asylheim. Er fragt nach, ist interessiert an ihrer Lebensgeschichte. Nejlas Bildung ist ihm von Anfang an wichtig.  Und eines Tages drückt er ihr einen Flyer in die Hand mit Informationen über ein Schülerstipendium. Er sagt nur zwei Worte: „Bewirb dich.“ Und damit wagt Nejla den Schritt in Richtung Abitur. Seine Zuversicht hatte ihr den Rücken gestärkt. Als sie jetzt überraschend ihren damaligen Mutmacher wiedersieht, gibt es Freudentränen. „Du bist Lehrerin geworden – damit bist du auch ein großes Vorbild für andere. Du hast es geschafft“, sagt Michael Wirth. „Aber nur mit einem Menschen, der an mich glaubte“, ergänzt Nejla Akan.

Nejla Akans Geschichte zeigt, wie entscheidend andere Menschen für die eigene Bildungsbiografie sein können, wenn sie ermutigen, wenn sie bestärken, oder wenn sie auf den richtigen Weg zeigen. Und es gibt vieler solcher Geschichten: Über Personen, die Mut machen, die die Potenziale anderer – zum Beispiel ihrer Schülerinnen und Schüler – erkennen und fördern, die ihnen den Blick öffnen für ihre Zukunft.

Diese Geschichten sollten erzählt werden, meint der Cornelsen Verlag, der in diesem Jahr sein 75. Jubiläum feiert. 5,5 Millionen Schulbücher hat der Verlag bisher verkauft. Denn gute Lernmaterialien sind unverzichtbar für eine gute Bildung. Aber es braucht noch mehr, es braucht Menschen – begeisterte Lehrende, engagierte Vorbilder oder kompetente Mentorinnen und Mentoren. Einige ehemalige Schülerinnen und Schüler haben vor der Kamera von solchen Erfahrungen berichtet und dann überraschend die Menschen wiedergetroffen, die sie damals unterstützt haben. Jetzt sucht der Verlag noch mehr Geschichten vom Mut machen. Monatlich warten Gewinne auf die Einsenderinnen und Einsender und am Ende werden drei Hauptgewinne ausgelost – inklusive Veröffentlichung auf den Social-Media-Kanälen des Verlags.

Sich plötzlich für Mathematik begeistern, den Abbruch als Chance verstehen und trotz Bedenken des Umfelds einen neuen Weg gehen – weitere Entfaltungsgeschichten junger Menschen aus unterschiedlichen Teilen Deutschlands, die überraschend ihre Mutmacherinnen und Mutmacher wiedersehen, gibt es ebenfalls online zu entdecken.


Anlagen

  • DownloadEntfaltungsfilme_Cornelsen_75Jahre [JPG, 3 MB]


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