Unterricht gestalten / 06.08.2018

Zehn School Hacks, die Sie lieben werden

Ideen – Impulse – Praxishilfen

Als Lehrkraft leisten Sie täglich Großes – und kämpfen dabei immer wieder gegen die gleichen Zeit- und Nervenräuber an. Mit diesen cleveren und völlig unkomplizierten kleinen Hacks machen Sie sich Ihr Lehrerleben ab jetzt deutlich leichter.

Minimaler Aufwand – maximale Wirkung: Unsere 10 Favoriten haben wir kompakt für Sie zusammengestellt.

Bild: Shutterstock.com/ImageFlow

1. Wer braucht Hilfe? Mit Farbkarten arbeiten. Kleine Tricks mit Riesenwirkung: Zehn Teaching Hacks für Ihren Unterricht

Verteilen Sie laminierte Farbkärtchen oder einfach bunte Post-its an Ihre Schüler. Am besten arbeiten Sie mit dem Ampelsystem. Grün bedeutet "Alles okay!", Gelb "Ich tue mich schwer.", Rot "Ich brauche Hilfe." Alternativ können Sie auch folgende Signale festlegen: Rot: "Ich brauche Unterstützung.", Gelb: "Ich arbeite (und komme voran).", Grün: "Ich bin fertig." Jeder Schüler legt bzw. klebt das passende Kärtchen gut sichtbar vorne auf seinen Tisch. So haben Sie immer im Blick, wer wie zurecht kommt – und welcher Schüler Ihre Hilfe braucht.

2. Schon fertig? Kleine Zusatzangebote.

Damit die Sprinter unter Ihren Schülern nicht gelangweilt mit ihren Stühlen kippeln (oder ihre Klassenkameraden ablenken), lohnt sich eine feste Aufgabenstation für alle, die schon fertig sind. Ob in einem Ordner, einer Box, oder einem Ablagefach: Legen Sie kleine Spiele, Aufgaben und "Challenges" an einem festen Ort im Klassenraum bereit. Besonders geeignet sind fächerunabhängige Angebote mit hohem Spaßfaktor, wie zum Beispiel Sudokus oder kleine (Kreuzwort-)Rätsel. So ist das Ganze nicht nur eine zusätzliche (Pflicht-)Aufgabe, sondern eine willkommene Abwechslung – und Sie müssen die Zusatzmaterialien nicht für jedes Fach neu vorbereiten.

3. Schüler/-innen fehlen? Arbeitsblätter ablegen.

Damit Sie den Anfang der Stunde nicht damit verbringen müssen, die Arbeitsblätter aus der Vorwoche für die herauszukramen, die gefehlt haben: Legen Sie übrig gebliebene Arbeitsblätter am Ende jeder Stunde an einem festen Platz im Klassenraum ab. Am besten nutzen Sie Registerkarten oder Trennblätter, auf denen die Monatstage von 1–31 ausgewiesen sind. Hat ein Schüler zum Beispiel am 6. des Monats gefehlt, muss er sich die Arbeitsblätter nicht mehr (zeit-)aufwendig bei Ihnen abholen: Er nimmt sich selbstständig eine der übrig gebliebenen Kopien, die unter der Nummer 6 abgeheftet sind.

4. Stifte verschwinden? (Whiteboard-)Marker richtig "lagern".

Fast jeder Klassenraum scheint gleichzeitig ein Bermudadreieck für Unterrichtsmaterialien zu sein. Besonders ärgerlich ist es, wenn Whiteboard-Marker oder Folienstifte wie von Zauberhand verschwinden. Probieren Sie doch einmal, die Stifte mit Klettverschluss am Tafel- oder Whiteboard-Rahmen bzw. an der Wand "aufzuhängen". Ein kleines Stück Klett am Stift und eines an Rahmen bzw. Wand reichen aus. So haben die Marker ihren festen Platz, an den sie immer wieder zurückkehren – und wenn Sie sie dann noch mit dem Kopf nach unten aufhängen, halten die Stifte sogar noch länger und schreiben auch noch besser.

5. Wer kann helfen? Schülerinnen und Schüler einbeziehen.

Entlasten Sie sich selbst, indem Sie in jeder Stunde einen Schüler zu Ihrem Helfer ernennen. Dazu bereiten Sie einmal ein Lanyard vor, an dem Sie ein Kärtchen mit einem großen Fragezeichen anbringen. Zu Beginn der Stunde wählen Sie dann den Experten aus, der sich das Lanyard umhängt. Bevor die Schüler immer wieder Sie mit ihren Zwischenfragen löchern, sollen sie zuerst leise den Experten fragen. Sie sind erst dann der Ansprechpartner, wenn Ihr Helfer auch nicht helfen kann.

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6. Zu laut? Apps oder "rote Karte" nutzen.

Der Lärmpegel ist wohl einer der größten Stressfaktoren für jeden Lehrer. Deshalb gibt es mittlerweile Apps, die den Schülern den Lärmpegel anzeigen (etwa "Too Noisy") oder bei Überschreiten eines vorgegebenen dB-Werts laut Alarm schlagen (z. B. "Noise Down"). Wer es analoger mag – oder Handys im Klassenraum generell verboten hat –, der kann auch "ganz klassisch" auf ein Lärmsymbol zurückgreifen. Wird es Ihnen zu laut, schweigen Sie und hängen still einen roten Kreis oder eine "rote Karte" an die Tafel. Dafür reicht einfaches, laminiertes Papier, an dem Sie einen Magnetklebestreifen befestigen.

7. Den Überblick behalten? Klebepunkte für die Gruppenarbeit.

Sie kennen es: Sie teilen die Schüler in Gruppen ein – und schon nach wenigen Minuten weiß niemand mehr, welche Nummer seine Gruppe denn nun hatte. Markieren Sie die Tische doch einfach mit (leicht ablösbaren!) bunten Klebepunkten. So behalten Sie ganz leicht den Überblick und können zum Beispiel gezielt die grüne Gruppe bitten, ihre Ergebnisse zu präsentieren.

8. Besser vorbereiten? Mit Foldback-Klammern arbeiten.

Ein wertvoller Trick, mit dem Sie sich selbst noch leichter organisieren können: Nutzen Sie Foldback-Klammern, um die Papierberge in Ihrer Schultasche zu bündeln. Statt jedes Mal die "lose Blattsammlung" zu durchsuchen, heften Sie direkt zusammen, was zusammen gehört. Der breite Kopf der Klammern lässt Ihnen auch genug Platz, um die handlichen Stapel zu beschriften. Ihre Unterlagen können Sie beispielsweise unterteilen in "Arbeitsblätter", "Korrigiert", "Korrigieren" und "Kopieren". So haben Sie alles geordnet und griffbereit.

9. Ein netter Einstieg? (Motivierende) Zitate als Ritual.

Das Ankommen, Zur-Ruhe-Kommen und Im-Unterricht-Ankommen bereitet vielen Schülern Probleme. Probieren Sie es doch einmal mit einem kleinen Ritual: Ab sofort starten Sie die Stunde mit einem kleinen Spruch oder Zitat, das Sie an die Tafel schreiben. Das kann ein lustiger Spruch, ein motivierender Satz oder ein thematisch passendes Zitat sein. Mit Ihrem neuen Ritual nehmen Sie den Schülern Druck, wecken ihr Interesse und/oder steigen in ein Thema ein. Schöner Nebeneffekt: Das Heraussuchen bringt Abwechslung in Ihre Vorbereitungen!

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10. Und vor dem Loslegen? Durchatmen!

Ein letzter kleiner Tipp, der im Alltag Gold wert ist: Bevor Sie sich in den Unterricht stürzen, nehmen Sie sich ab sofort immer eine Sekunde Zeit, um innezuhalten und durchzuatmen. Schon ein kurzer Moment reicht aus, damit Sie ganz im Moment ankommen, etwas Stress abbauen und Schwung holen können. Probieren Sie es aus! 

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