Unterricht gestalten / 18.01.2022

Projektarbeit – mehr als bloß ein Lückenfüller

Schüler/-innen entdecken ihre Stärken und lernen, selbstständig zu arbeiten.

Sie sind häufig der Lückenfüller in der letzten Schulwoche vor den großen Ferien. Manchmal wird auch kurzerhand die Organisation der Klassenfahrt zum „Projekt“ aufgewertet. Das Schlagwort „Projekt“ wirbelt jeder Lehrkraft um die Ohren – wer Projektarbeiten aber langfristig und systematisch im Unterricht einsetzt, kann für seine Schülerinnen und Schüler viel Wertvolles schaffen.

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Eigenverantwortliches Handeln fördern

Von der gemeinsamen Gestaltung des Schulhofs bis zur anspruchsvollen Abschlussprüfung: Der Begriff „Projekt“ ist facettenreich. Für Ralf Dornbusch – Autor des neuen Cornelsen-Ratgebers „Keine Angst vor Projektarbeit!“ – ist mitentscheidend, dass die Schüler/-innen so weit wie möglich eigenverantwortlich und selbstständig arbeiten. Die zu lösenden Aufgaben sollen sie vor neue Herausforderungen stellen und sie sollen ihre eigenen Interessen und Stärken einbringen können. Dornbusch ist Gymnasiallehrer und hat in seiner Lehrtätigkeit kontinuierlich Projektarbeiten in seinen Unterricht integriert. Zurzeit unterrichtet er an der Wilhelm-Focke-Oberschule in Bremen, die dafür in allen Jahrgängen ein eigenes Unterrichtsfach reserviert hat.

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Projekte auf die Reife der Schüler/-innen zuschneiden

Die Projektarbeit soll an das Alter der Schüler/-innen angepasst werden: von der „Projektanbahnung“, wie sie Ralf Dornbusch für die Klassen 5 und 6 vorschlägt, über die „Projektorientierung“ bis hin zum „Projekt“ ab der 9. Klasse, das die Schüler/-innen weitgehend selbstständig planen und durchführen. In einigen Bundesländern, darunter Bayern und Baden-Württemberg, ist die Projektprüfung Pflicht für den Schulabschluss. Ist der Einfluss der Lehrkraft anfangs noch sehr stark – in Form von Themenvorgabe, Materialauswahl und Festlegung der Gruppen und Arbeitsschritte –, nimmt sie mit den wachsenden Fähigkeiten der Schüler/-innen von Jahr zu Jahr weiter ab.

Methodenvermittlung schafft die Grundlagen

Damit Schüler/-innen ihre Projektarbeiten mit Erfolg absolvieren, brauchen sie ein solides Rüstzeug: Sie müssen sich Texte erschließen können, eine ergebnisreiche Recherche durchführen und ihre Resultate visualisieren können – und sie sollen im Team zusammenarbeiten und Konflikte lösen. Kurz: Sie müssen die grundlegenden Lern- und Arbeitsmethoden kennen und nutzen. Im Rahmen der Projektarbeitszeit ist das nicht zu leisten. Ideal ist, wenn das Kollegium an einem Strang zieht und gemeinsam ein verbindliches Konzept entwickelt, um den Schülern systematisch die Lern- und Arbeitstechniken zu vermitteln und diese auch zu trainieren.

Flashmob, Rallye, Comic & Co.

Dass sie am Ende ihrer Projektarbeit etwas Eigenes und Vorzeigbares geschaffen haben werden, ist für Schüler eine große Motivation. Dafür lohnt es sich, über die Klassiker Ausstellung, Film oder Vortrag hinaus zu denken. Dornbusch hat eine Vielzahl von Alternativen bereit: eine Stadt-Rallye, eine Podiumsdiskussion, einen Comic oder Flashmob, um nur ein paar Beispiele herauszugreifen. „Das sind Erlebnisse, an die sich die Schüler/-innen erinnern werden“, so Dornbusch.

Transparente und faire Bewertung

Auch wenn die Bewertung der Projektarbeit erst am Ende steht, empfiehlt Dornbusch, schon während der Planungs- und Durchführungsphasen mit den Schülern/Schülerinnen über die Kriterien für die abschließende Bewertung sowie ihre Gewichtung zu sprechen. Besonderes Geschick braucht es, um bei Projektarbeiten, die ja meist in Gruppen absolviert werden, die individuellen Leistungen fair zu bewerten.

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Fortbildungen der Cornelsen Akademie

Projektunterricht und Projektwochen (SchiLf)
Sie werden mit den wichtigsten Prinzipien des Projektunterrichts vertraut gemacht, lernen die notwendigen Schritte kennen und werden in die Lage versetzt, eine Projektwoche zu planen und durchzuführen. 

Lernkompetenzen für selbstverantwortliches Lernen vermitteln (SchiLf)
Sie entwickeln gemeinsam mit Ihrem Kollegium ein spezifisches Curriculum „Lernkompetenz“, das sich an den konkreten Voraussetzungen aus der Grundschule orientiert. Bis zum Schulabschluss wird es systematisch und mit steigendem Niveau weiterentwickelt.

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