Sprachkompetenz als Faktor für Berufserfolg
Wie Auszubildende mit Migrationshintergrund besser unterstützt werden können
Rund 1,2 Millionen Auszubildende lernen derzeit in Deutschland einen Beruf. Sie alle besuchen eine Berufsschule – mit ganz unterschiedlichen sprachlichen und schulischen Voraussetzungen. Etwa 30 Prozent von ihnen haben einen Migrationshintergrund, viele bringen noch keine oder nur geringe Deutschkenntnisse mit.
Doch gerade Sprache ist der Schlüssel zum Erfolg – im Beruf, im Betrieb, in der Gesellschaft. Deshalb braucht es gezielte und alltagsnahe Sprachförderung – im Unterricht, im Ausbildungsbetrieb und zu Hause. Eine Vielzahl an Angeboten, Methoden und Materialien unterstützt dabei.

Sprachförderung braucht starke Bildungspartner – und gute Materialien
Sprachkompetenz ist ein entscheidender Faktor für den Ausbildungs- und Berufserfolg. Deswegen kommt der Sprachbildung während der Ausbildungszeit eine entscheidende Rolle zu. Und zwar sowohl, was die allgemeinen, als auch was die berufsspezifischen Sprachkenntnisse betrifft. Mit seiner Orientierung an der Lebens- und Arbeitswelt der Auszubildenden ist der Deutschunterricht an den Berufsschulen Schlüssel zur beruflichen, gesellschaftlichen und sprachlichen Integration.
Auch das Schulbuch spielt eine zentrale Rolle in der Sprachförderung. Cornelsen bietet hierfür passende Lehrwerke, die gezielt auf berufliche Kommunikation, sprachliche Basiskompetenzen und Prüfungsvorbereitung ausgerichtet sind:
- Fokus Deutsch - Profis gesucht richtet sich an Lernende, die ihre berufsbezogenen Deutschkenntnisse ausbauen möchten. Das Lehrwerk kombiniert alltags- und berufssprachliches Lernen und trainiert die Lernenden für alle Anforderungen eines Berufslebens in deutscher Sprache: bewerben, telefonieren, verhandeln, schreiben. Durch kommunikative Aufgaben in realistischen Szenarien und Rollenspielen wird ein hoher Sprechanteil gefördert – für mehr Sicherheit im Berufsalltag.
- Alle mitnehmen und auch lernungewohnte Teilnehmerinnen und Teilnehmer zu einem erfolgreichen Abschluss ihres Integrationskurses bringen – dafür steht das Lehrwerk Treffpunkt.
- Mit Das Deutschbuch – Basistraining Berufsvorbereitung trainieren die Schülerinnen und Schüler Grundlagenwissen – praxisorientiert und berufsrelevant. Die Ausgabe Deutsch als Zweitsprache berücksichtigt dabei auch Bedürfnisse von mehrsprachigen Lernenden und stärkt sie so für einen erfolgreichen Ausbildungsstart.
Konzepte zur sprachlichen Integration an Berufsschulen
An Berufsschulen gibt es mittlerweile viele Modelle zur Sprachförderung – zusätzlich zum regulären Deutschunterricht:
- DaZ-Kurse (Deutsch als Zweitsprache) sind in vielen Bundesländern fest etabliert.
Verschiedene Bundesländer haben zudem Spezialprogramme aufgelegt, die insbesondere geflüchteten Jugendlichen, aber auch Jugendlichen mit Migrationshintergrund, die Integration in die Berufsausbildung erleichtern sollen:
- SPRINT in Niedersachsen: verbindet schulisches Lernen mit Praxisphasen.
- VABO in Baden-Württemberg: In VABO-Klassen erhalten Jugendliche mit keinen oder geringen Deutschkenntnissen verstärkt Sprachförderung.
- Andere Bundesländer nutzen das Programm „Berufssprachkurse für Auszubildende“, mit dem das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge die Fachkräftesicherung in Deutschland sichern will.
Einige Schulen setzen auch auf Team-Teaching, bei dem Fach- und DaZ-Lehrkraft immer mal wieder gemeinsam unterrichten. Und schließlich können Apps oder der Einsatz von Künstlicher Intelligenz die Jugendlichen beim Lernen unterstützen.
Gemeinsam stark
In der dualen Ausbildung ist Teamwork gefragt – auch bei der Sprachförderung. Wenn sich Lehrkräfte und Ausbildungsbetriebe regelmäßig zum Sprachstand austauschen, profitieren die Jugendlichen enorm. Viele Praxisbeispiele zur Zusammenarbeit von Berufsschulen und Betrieben gibt es auf der Website des Netzwerks Unternehmen integrieren Flüchtlinge.
Sprachsensibler Fachunterricht
Sprachförderung gelingt nicht nur im Deutschunterricht – auch im Fachunterricht ist sie möglich. Schülerinnen und Schüler erwerben so mit den fachlichen Inhalten zugleich auch die adäquaten sprachlichen Mittel. Unterrichtsbeispiele, Methoden und Arbeitstechniken dazu hat das Zentrum für Schulqualität und Lehrerbildung Baden-Württemberg in der Broschüre Sprachsensibel unterrichten in allen Fächern – Ein Leitfaden für berufliche Schulen zusammengestellt. Dieser Unterricht – so empfiehlt die Broschüre - kann auch immer wieder durch Lernspiele ergänzt und aufgelockert werden.
Was jetzt wichtig ist
Damit Integration gelingt und junge Menschen mit Migrationshintergrund faire Chancen auf dem Ausbildungsmarkt haben, braucht es:
- fest verankerte DaZ-Stunden im Stundenplan,
- verlässliche und langfristige Beschäftigung von DaZ-Lehrkräften,
- gezielte Schulungen zum sprachsensiblen Umgang im Betrieb für Ausbilderinnen und Ausbilder.
So wird Sprachkompetenz zum echten Karriere-Turbo – für alle.