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Unterricht gestalten / 24.05.2018

Design Thinking: Kreative Problemlösung trainieren

Kompetenzen fördern

Design Thinking ist nur nicht bei Start-ups und unter Akademikern eine beliebte Methode zur Problemlösung – auch immer mehr Schulen wenden die kreative Technik an. Was Design Thinking ist, welche Vorteile es hat und wie genau es funktioniert, haben wir einmal für Sie zusammengefasst.

Bunte Stifte und Wolkenzeichnungen auf einer schwarzen Tafel mit Büroklammern und Kreide.
Bild: Shutterstock.com/Deemwave

Design Thinking in der Schule: Kreative und innovative (Problem-)Lösungen finden

„Die Welt wird immer komplexer“, liest man regelmäßig. Von den Schwierigkeiten der Globalisierung über die Erderwärmung bis zu den Dauerbrenner-Themen „Integration“ oder „Digitalisierung im Schulalltag“ scheint es immer mehr schier unlösbare, hochkomplexe Probleme zu geben. Umso wichtiger ist es da, den Schülerinnen und Schülern wertvolle Problemlösungskompetenzen zu vermitteln – und sie dazu zu ermuntern, auch vermeintlich unlösbare Probleme neugierig und kreativ anzugehen. Eine Methode, die sich dafür hervorragend eigenen kann, ist das Design Thinking. Was es ist, was es bewirkt und wie es funktioniert, haben wir Ihnen für einen ersten Überblick hier einmal zusammengefasst.

Was ist Design Thinking?

Vereinfacht gesagt ist Design Thinking eine spezielle Problemlösungsmethode, bei der interdisziplinär im Team nach Lösungen für ein bestimmtes Problem gesucht wird. Dabei geht es allerdings nicht um eine möglichst schnelle und/oder möglichst offensichtliche Lösung – sondern darum, ganz eigene, neuartige Lösungswege zu finden, die alle Beteiligten mit ihren Interessen, Wünschen und Bedürfnissen berücksichtigen. Das Ziel des Design Thinkings ist ein ganz konkretes Ergebnis: ein Produkt oder ein Service, das bzw. der das Ausgangsproblem für alle auf nützliche und innovative Weise löst. 

Beim Design Thinking üben sich die Schülerinnen und Schüler also in Erfinder- und Entwickler-Denken; sie lösen gemeinsam komplexe Problemstellungen mit kreativen und innovativen Ideen und trainieren dabei viele verschiedene Kompetenzen.

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Warum lohnt es sich?

Design Thinking in der (Klein-)Gruppe fördert und schult unter anderem …

  • (problem-)lösungsorientiertes Denken und Arbeiten,
  • Teamfähigkeit,
  • Kommunikationsfähigkeit,
  • Kreativität,
  • Selbstbewusstsein,
  • die Fähigkeit zu konstruktivem Feedback und
  • eine positive Fehlerkultur.


Besonders die Empathiefähigkeit der Schüler wird ebenfalls gefördert: Beim Analysieren und Verstehen des Problems versetzen sie sich in unterschiedliche Anspruchsgruppen und ihre Bedürfnisse hinein – und beim intensiven Austausch und der Zusammenarbeit in der Gruppe lernen sie, unterschiedliche Denk- und Herangehensweisen als Chance zu begreifen und zu nutzen. 

Anders als bei klassischen Aufgabenstellungen, bei denen die Problemstellungen für die Schüler meist soweit „heruntergebrochen“ werden, dass sie in Einzel- und Gruppenarbeit gut, klar und zügig zu lösen sind, nehmen die Schüler außerdem komplexe Fragen in Angriff – und erleben, dass sie gemeinsam auch für vermeintlich (zu) schwierige oder gar unlösbare Probleme kreative Lösungen finden. Die Schüler kombinieren ihr Wissen und ihre Fähigkeiten fächerübergreifend, meistern Probleme, überwinden Hürden, und entwickeln so statt Angst oder Resignation vor komplexen Themen eine positive, neugierige und „anpackende“ Grundeinstellung.

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Wie funktioniert Design Thinking?

Empathie und Kreativität sind beim Design Thinking der Schlüssel zur Lösung – beim Eindenken in die Problemstellung und bei der Arbeit im Team. Aus unterschiedlichen Fähigkeiten und Denkweisen und aus schon bekannten Methoden und Ressourcen entstehen völlig neue Lösungswege. Generell funktioniert Design Thinking in vier Grundschritten:

1. Das Problem analysieren und verstehen.
Zuerst analysieren die Schüler das Problem möglichst genau aus allen erdenklichen Blickwinkeln. Wer sind die (späteren) Nutzer bzw. welche Zielgruppe gilt es zu berücksichtigen? Welche Anspruchs- oder Interessengruppen gibt es sonst noch? Welche Bedürfnisse und Wünsche gilt es einzubeziehen? Wo liegen – zum Beispiel wirtschaftliche – Schwierigkeiten oder Stolpersteine? Wo liegt Konfliktpotenzial? Oft hilft es, einen bzw. mehrere „typische Vertreter“ jeweilige(n) Zielgruppe(n) zu beschreiben, und sich dann an ihnen zu orientieren. 

2. Ideen sammeln.
Nachdem die Schüler das Problem „durchschaut“ haben, sammeln sie Ideen. Wichtig dabei: Jede Idee ist erst einmal willkommen. Damit die Schüler möglichst viele verschiedene Ideenzusammentragen können, bieten sich alle gängigen Kreativitäts- und Brainstormingtechniken an. Besonders hilfreich sind aber meist visuelle Techniken, wie zum Beispiel Mindmaps. Sie lassen die Ideen „sichtbar“ werden und regen so zu ganz neuen Einfällen an. 

3. Ideen selektieren, kombinieren und/oder weiterentwickeln.
Im nächsten Schritt gehen die Schüler die Ideen gemeinsam durch, ordnen, bündeln und kombinieren sie. Oft kommen die Schüler hierbei noch einmal auf ganz neue Ideen und Weiterentwicklungen der ersten Ansätze – bis sie sich schließlich für einen Lösungsweg entscheiden.

4. Einen Prototypen entwickeln.
Wenn die Schüler ihren Lösungsweg gefunden haben, sollen sie ihn so schnell wie möglich konkret werden lassen und einen Prototypen ausarbeiten.

5. Prüfen, verwerfen oder verfeinern.
An diesem Prototyp lässt sich genau prüfen, ob das Produkt oder der Service, das oder den die Schüler entwickelt haben, tatsächlich als Lösung funktioniert. Vielleicht werden kleinere (Denk-)Fehler oder Problemquellen sichtbar, die noch verbessert werden wollen. Oder, auch das kommt häufig vor: Prototyp und Lösungsversuch entpuppen sich als Fehlschlag. Dann nehmen sich die Schüler ihren Lösungsprozess noch einmal vor, überprüfen ihre Gedanken und Entscheidungen, überarbeiten ihren Prototypen – oder sie entscheiden sich für eine andere Lösung und bauen einen ganz neuen Prototypen.

Wo und wofür ist Design Thinking anwendbar?

Vielleicht wollen Sie Ihre Schüler mit spannenden Herausforderungen auf lange Sicht für große (Problem-)Themen wie Globalisierung, Erderwärmung oder die Überalterung der Gesellschaft „fit machen“. Oder Ihnen brennen komplexe schulische Themen – wie die Digitalisierung im Schulalltag oder ein bezahlbares, aber nährstoffreiches Schulessen – auf den Nägeln, die Sie gemeinsam mit den Schülern angehen wollen. Ob in fächerübergreifenden Projekten, in Unterrichtsreihen oder in einzelnen Einheiten: Design Thinking kann in jedem Fall tolle, innovative und tatsächlich konkrete, gangbare Lösungswege aufzeigen. Alternativ können Sie die Methode übrigens durchaus auch selbst im Kollegium oder im entsprechenden Gremium einsetzen. Probieren Sie es aus – gehen Sie (die) Probleme an!

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Fortbildungstipp

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