Elternabende können eine Herausforderung sein – sowohl organisatorisch und zeitlich als auch nervlich. Relativ entspannt laufen sie in einem bereits funktionierenden System ab, wenn sich also die Eltern bereits kennen, es eine gewählte Elternvertretung gibt und sich die meisten Fachlehrkräfte schon vorgestellt haben. Dann sind Sie selbst als beginnende Lehrkraft zwar „neu“, doch die Elternvertretung steht Ihnen zur Seite und nimmt Ihnen in der Regel die meiste Arbeit ab – von der Vorbereitung über die Einladung bis hin zur Durchführung des Abends.

Handelt es sich jedoch um einen Elternabend für Schulanfänger und -anfängerinnen oder für neu zusammengewürfelte Klassen, liegt die Hauptverantwortung erst einmal bei Ihnen. Das hat auch Vorteile, denn so können Sie Ihre eigenen Ideen für den ersten Elternabend an der Grundschule einbringen und von Anfang an ein Vertrauensverhältnis zu den Eltern aufbauen. Eine gute Zusammenarbeit mit den Eltern bringt Ihnen über Jahre große Entlastung – gute Vorbereitung zahlt sich also aus.

Eine sorgfältige Vorbereitung hinterlässt nicht nur einen guten ersten Eindruck, sondern hilft Ihnen auch, entspannt in Ihren Elternabend zu starten. Hier unsere Tipps:

• Finden Sie den richtigen Termin. Dazu können Absprachen mit der Schulleitung, mit Kolleginnen und Kollegen in Parallelklassen oder Fachbereichen sowie dem Reinigungspersonal notwendig sein. Auch der Wochentag ist wichtig: Freitage oder Tage vor Feiertagen sind weniger geeignet – hier stehen oft private Termine oder Reisen an. Ein Blick auf große regionale Veranstaltungen lohnt sich ebenfalls.
   
• Versenden Sie die Einladung rechtzeitig. Mindestens zwei Wochen vor dem Termin sollten Sie allen Schülerinnen und Schülern eine Einladung an die Eltern mitgeben. Sie beinhaltet mindestens Ort, Zeit, vorgesehene Dauer und Tagesordnung sowie einen Rückmeldeabschnitt zur Bestätigung. Einen Elternabend für zukünftige Erstklässler kündigen Sie am besten per E-Mail an.
   
• Bereiten Sie einen durchdachten Einstieg vor. Gerade der erste Elternabend ist für die weitere Zusammenarbeit entscheidend. Investieren Sie also ruhig etwas mehr Zeit, um sich einen sympathischen Einstieg für Ihren ersten Elternabend an der Grundschule zu überlegen. Ein paar persönliche Worte zu Ihrer Person, Ihre positiven Eindrücke von der Klasse oder ein wenig Humor dienen als Eisbrecher.

Tipp: Formulieren Sie die Einladung zum Elternabend nicht zu bürokratisch, sondern persönlich und nahbar. Wir haben für Sie eine PDF-Vorlage für die Einladung zum Elternabend vorbereitet:

Der erste Elternabend an der Grundschule sollte im Klassenzimmer stattfinden. So sehen die Eltern, wo ihre Kinder lernen und welche Materialien es gibt. Später können die Elternabende auch an anderen Orten mit höherem Sitzkomfort als auf den kleinen Stühlen stattfinden – zum Beispiel in der Bibliothek oder in einer Gaststätte.

Mit diesen Tipps gelingt Ihnen der Einstieg in Ihren ersten Elternabend an der Grundschule:

• Schaffen Sie eine angenehme Atmosphäre im Klassenraum. Dazu gehört mindestens, dass er gut gelüftet und aufgeräumt ist.
• Legen Sie einen Sitzplan aus, damit die Eltern auch die Namen der Sitznachbarinnen und -nachbarn ihrer Kinder erfahren.
• Seien Sie mindestens eine Viertelstunde vor Beginn vor Ort. So können Sie die eintreffenden Eltern in Ruhe persönlich begrüßen.
• Verteilen Sie Namensschilder, auf die die Eltern die Namen ihres Kindes schreiben. So können Sie selbst die Eltern korrekt zuordnen und die Eltern lernen sich auch untereinander kennen.
• Stellen Sie sich selbst kurz vor. Beschränken Sie sich dabei größtenteils auf Ihren beruflichen Werdegang und wählen Sie nur persönliche Details aus, die in den professionellen Rahmen passen.
• Versuchen Sie, eine freiwillige Person fürs Protokoll zu finden, damit auch Eltern, die nicht teilnehmen konnten, informiert sind. Es reicht ein kurzes Ergebnisprotokoll, das nicht sehr viel Arbeit erfordert.

Tipp: Lassen Sie eine Anwesenheitsliste herumgehen. Sie haben dann im Nachhinein einen Überblick darüber, welchen Eltern eventuell Informationen fehlen. Wir haben für Sie eine Kopiervorlage für eine Anwesenheitsliste vorbereitet:

Es ist sinnvoll, vor Beginn kurz die Punkte auf der Tagesordnung anzureißen. So wissen alle Eltern, was sie erwartet, und weitere Punkte können, falls notwendig, aufgenommen werden. Gestalten lassen sich Elternabende an der Grundschule zum Beispiel so:

Punkt 1: Informationen an die Eltern

Gerade von einem Elternabend für Schulanfänger und -anfängerinnen erhoffen sich die Eltern viele Informationen. Sie sind neugierig darauf, wie ihre Kinder das ABC lernen oder was im Matheunterricht passiert. Berichten Sie daher nach dem Vorstellen über Ihr eigenes Fach beziehungsweise Ihre Fächer, über Inhalte, Leistungsanforderungen und Leistungsbeurteilungen. Das Gleiche sollten – wenn möglich – auch die Fachlehrkräfte tun, die Sie speziell für diesen Tagesordnungspunkt einladen.

Punkt 2: Stimmung in der Klasse

Erzählen Sie, welchen Eindruck Sie bisher von der Klasse haben, ob sich die Kinder gut eingelebt haben, wie Lernbereitschaft und Interesse am Unterricht sind – mit Fokus auf das Positive. Aber Vorsicht: Weisen Sie nicht auf einzelne Kinder hin. Gibt es Probleme mit oder Fragen zu einzelnen Kindern, ist der Elternsprechtag oder ein gesonderter Termin für ein Elterngespräch die passende Gelegenheit.

Punkt 3: Termine und Veranstaltungen

Die Eltern haben sicher von der Schule bereits eine Übersicht über anstehende Termine (etwa Wandertage, Weihnachtsfeiern, Notenschluss etc.) erhalten. Es ist dennoch sinnvoll, zumindest die Termine der kommenden Wochen noch einmal genau zu benennen und auf nötige Vorbereitungen hinzuweisen.

Punkt 4: Wahl der Elternvertretung

Die Wahl der Elternvertretung ist gerade beim ersten Elternabend an der Grundschule ein essenzieller Punkt. Wahl, Organisation und Aufgaben der Elternvertretung sind jedoch in den Bundesländern unterschiedlich geregelt. Informieren Sie sich vorab. Gerade Eltern von Kindern der ersten Klasse werden dankbar für Informationen sein, insbesondere wenn es um die genauen Aufgaben des Elternbeirats geht.

Vielleicht haben einige Eltern bereits Erfahrungen in diesem Amt gesammelt. Fragen Sie nach und lassen Sie diese Eltern berichten. Nichts ist so authentisch wie Informationen aus erster Hand. Für die Wahl, die protokolliert werden muss, gibt es in der Regel bereits Vordrucke in der Schule. Die Wahl selbst wird von den Eltern durchgeführt.

Punkt 5: Verschiedenes

Oft kann dieser Punkt ohne Weiteres abgehakt werden, weil es nichts zu berichten gibt. Er kann aber auch unangenehme Überraschungen bergen, weil einzelne Eltern diesen Tagesordnungspunkt nutzen, um bestimmte Vorkommnisse in der Klasse, Regeln und Gepflogenheiten der Schule, Noten oder Bewertungen zu thematisieren.

Das ist aber nicht Sinn dieses Tagesordnungspunkts, sondern hätte gegebenenfalls bei einem der inhaltlich passenden Tagesordnungspunkte diskutiert werden können. Dafür ist es jetzt zu spät. Sie können vorschlagen, bald einen weiteren Elternabend einzuberufen, der dann gemeinsam mit der Elternvertretung organisiert wird. Bei Problemen, die lediglich einzelne Eltern betreffen, verabreden Sie mit diesen einen gesonderten Termin. Keineswegs sollte an dieser Stelle eine große Diskussion zugelassen werden.

Punkt 6: Verabschiedung

Jetzt fehlen nur noch der Dank an alle für ihre Teilnahme und Unterstützung. Auch im Anschluss an Elternabende – gerade an der Grundschule – suchen Eltern bisweilen noch das persönliche Gespräch mit der Lehrkraft, was aber weder dem Sinn noch dem Rahmen eines Elternabends entspricht. Wechseln Sie ein paar freundliche Worte, aber vereinbaren Sie bei größerem Redebedarf konsequent einen gesonderten Termin. Zuletzt gehört es noch zu Ihren Aufgaben, das Protokoll im Anschluss an alle Eltern weiterzuleiten.

Wir wünschen Ihnen viel Erfolg für einen gelungenen Elternabend!

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