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Digitale Medien / 03.08.2020

Schule und Social Media

Moderne Medienerziehung

TikTok, Snapchat, Instagram und Co.: Soziale Medien sind aus der Lebenswelt der Schüler nicht mehr wegzudenken. Was bedeutet das für Sie als Lehrkraft und wie können Sie Social Media sinnvoll nutzen? Wir haben einige Tipps für Sie zusammengestellt.

Gruppe von Personen in einem Kreis, Nahaufnahme von oben, mit verschiedenen Haarfarben.
Bild: stock.adobe.com/oneinchpunch

Warum Medienerziehung? Warum Social Media?

Unabhängig davon, ob die sozialen Medien für Sie ganz persönlich nun eher Fluch oder Segen ist: Es hat unsere Welt enorm verändert. Die Schüler/-innen wachsen heute mit Dingen auf, die ältere Generationen nie für möglich gehalten hätten – und sie gehen ganz selbstverständlich und unerschrocken mit diesen technischen Innovationen um. Ihre Eltern kommen meist gar nicht richtig mit, als Ansprechpartner oder gar Vorbilder werden sie von ihren Kindern darum nur bedingt ernstgenommen.

Doch auch wenn die Schüler/-innen heute ohne weiteres Apps installieren, Videos streamen und liken, teilen und posten können: Sie bleiben immer noch Kinder beziehungsweise Jugendliche, die oft viel zu sorglos agieren. Sie tappen in Abo-Fallen, verstoßen – ohne es zu wissen – gegen diverse Regeln und kassieren vielleicht sogar teure Abmahnungen; sie gehen zu arglos mit ihren eigenen und auch fremden Daten um oder werden zur Zielscheibe von Kriminellen oder sogar Pädophilen.

Ob uns die neuen Medien nun begeistern oder nicht: Um Kinder und Jugendliche auf das Leben nach der Schule vorzubereiten, ist Medienkompetenz schlichtweg eine zwingende Voraussetzung. Gerade der Bereich Social Media sollte dringend in der Schule thematisiert werden, denn er ist aus der Lebensrealität der Schülerinnen und Schüler nicht mehr wegzudenken.

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Mit Persönlichem richtig umgehen

Soziale Netzwerke leben davon, dass die Nutzer persönliche Einblicke gewähren. Entscheidend ist jedoch die Grenze zwischen Persönlichem und Privatem. Dinge, die nur enge Freunde wissen sollen oder dürfen, gehören generell nicht in soziale Netzwerke. Bei allem anderen ist das richtige Augenmaß gefordert – und die Erkenntnis, dass wir uns über persönliche Daten, Kommentare oder Fotos immer auch angreifbar machen.

Instagram und Co. bieten eine Vielzahl von Privatssphäreeinstellungen an, die es erst mal zu durchschauen gilt. Meist ist es mit einigem Aufwand verbunden, die entsprechenden Einstellungen zu finden und zu verstehen. Trotzdem ist es wichtig, festzulegen, wer beispielsweise Fotos sehen darf, wer Nachrichten oder Kommentare hinterlassen darf und wer Sie auf Bildern markieren darf.

Likes und Kommentare sollten nie unbedacht hinterlassen werden – häufig weiß man gar nicht, wer sie im Detail alles sehen kann. Verlassen Sie sich auch nicht blind auf die Privatssphäreeinstellungen. Wenn ein jemand nur ihr Passwort knacken muss, um Bilder von der letzten feucht-fröhlichen Geburtstagsfeier oder deutliche Lästereien über Kollegen zu finden, helfen auch die besagten Einstellungen nicht. Entscheiden Sie also immer mit Bedacht, was Sie tatsächlich online stellen.

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Schülerverhalten beobachten

Oft läuft die Mediennutzung so selbstverständlich "nebenher", dass die Schülerinnen und Schüler sie gar nicht mehr registrieren. Lassen Sie sie doch einmal eine Tabelle führen, welche Medien sie wie oft und wie lange nutzen. Welcher Anteil ist schulisch bedingt, in welchem Umfang nutzen die Schüler die Medien privat? Eine Umfrage, zum Beispiel zu den aktuellen Lieblingsfernsehsendungen der Schüler, gibt Ihnen zudem weitere Informationen über aktuelle Themen und Identifikationsfiguren.

Social Media für mehr Vertrauen

Die Problematik, dass die vermeintlich private Atmosphäre in sozialen Netzwerken zu Blauäugigkeit und sinkenden Hemmungen führen kann, hat auch eine positive Seite: Die Schüler/-innen nehmen die Netzwerke meist als geschützte Räume wahr und trauen sich eher, sich zu öffnen. Besonders schüchterne Schüler, die sich im Schulalltag "von Angesicht zu Angesicht" nicht trauen würden, mit Ihnen über Probleme zu sprechen, sind für die niedrigschwellige Kontaktmöglichkeit oft ausgesprochen dankbar.

Sie merken:
Wie überall sonst auch, gibt es im Bereich Social Media immer Licht und Schatten gleichermaßen. Konzentrieren Sie sich also nicht nur auf die negativen Seiten und die Gefahren, sondern nutzen Sie die Chancen, die WhatsApp und Co. Ihnen und Ihren Schüler/-innen bieten. So können Sie die sozialen Netzwerke gebrauchen, um einen noch besseren Zugang zu Ihren Schülerinnen und Schülern zu gewinnen – und sie darin unterstützen, zu verantwortungsvollen Nutzern zu werden.

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