Besser lernen / 05.06.2020

WG oder alleine wohnen: Welcher Typ bist du?

Ausziehen – umziehen – alleine leben

Endlich von zu Hause ausziehen und ohne Mama und Papa leben – aber wie genau? In der WG oder doch ganz für dich alleine? Wo liegen die Vor- und Nachteile? Und was passt besser zu dir? In unserer Miniserie findest du Antworten – inklusive extra-schnellem Selbsttest.

Bild: stock.adobe.com/elnariz

WG oder alleine wohnen? – Vorteile und Nachteile im Vergleich

Wenn du von zu Hause ausziehst, hast du die Qual der Wahl – du kannst in eine WG mit anderen Leuten ziehen oder dir etwas ganz Eigenes suchen. Von den typischen Geschichten über joghurtklauende, das Putzen verweigernde Mitbewohner oder völlig vereinsamte, überforderte Allein-Lebende mal abgesehen: In der Realität haben WG-Zimmer und Single-Apartments bzw. -Wohnungen jeweils Vor- und Nachteile. Letztlich ist es – mal wieder – eine Typfrage. Welcher Typ du bist, kannst du gleich herausfinden.

Allein vs. gemeinsam, Ruhe vs. Gesellschaft

Wahrscheinlich hast du schon beim Lesen dieser Schlagworte ein spontanes Bauchgefühl. Bist du jemand, der gern für sich ist und seine Zeit lieber allein mit Lesen, Musikhören oder einfach Nichtstun verbringt, ist "Gesellschaft" wohl kaum deine oberste Priorität. Bist du dagegen jemand, der am liebsten immer Menschen um sich hat und es auch mal etwas trubeliger mag, klingt "Ruhe" wahrscheinlich zu langweilig.

Auch wenn du in einer WG ein eigenes Zimmer als Rückzugsort hast und ihr nicht rund um die Uhr "aufeinander hängen" müsst: Wer vor allem Ruhe, Privatsphäre und viel Zeit für sich zum glücklich sein braucht, ist ohne unmittelbare Mitbewohner tendenziell besser aufgehoben. Wer sich nette Gesellschaft, mehr Unterhaltung(en) und Lebendigkeit in der Bude wünscht, der freut sich wahrscheinlich über eine nette WG.

Selbstständigkeit, Anschluss und Konflikte

Wer ganz allein wohnt, muss sich logischerweise auch alleine kümmern und kann sich vor unliebsamen Aufgaben nur schwer drücken. Eine eigene Wohnung bzw. ein eigenes Apartment ist darum meist besser geeignet, um die eigene Selbstständigkeit mal so richtig auszuloten und Eigenständigkeit zu üben. Wer alleine wohnt, entscheidet auch alleine – und hat neben mehr Entscheidungsfreiheit auch weniger Konfliktgefahr. Denn sofern du keine anstrengenden Nachbarn hast, gibt es schlichtweg keine Mitbewohner, mit denen zu dich zoffen könntest. Während du dich also in der WG mit deinen Mitbewohnern arrangieren musst, kannst du in deiner eigenen Wohnung weitestgehend dein eigenes Ding durchziehen, ohne besonders viel Rücksicht nehmen zu müssen.

Dafür musst du dich allerdings auch um alles alleine kümmern – Hausarbeit und Co. bleiben schließlich komplett an dir hängen. Wer in einer WG wohnt kann sich dagegen neben den Kosten auch viele (leidige) Aufgaben teilen. Mit einem Zimmer in einer WG kommt außerdem oft auch automatisch Anschluss. Wenn du zum Beispiel für dein Studium in eine völlig neue Stadt ziehst, hast du direkt Kontakt zu anderen Leuten, denen es entweder genauso geht wie dir oder die dir – wenn sie schon länger da sind – wertvolle Tipps geben können.  

Beim Essen hast du Fifty-fifty-Chancen: Lohnt sich das Kochen kaum für dich allein, könnt ihr in einer WG zusammen kochen und ernährt euch vielleicht sogar besser. Oder du landest bei lauter Fast-Food-Junkies und ernährst dich dann erst richtig schlecht. In deinen "eigenen vier Wänden" kannst du kochen und essen wann und was immer du willst – ohne dass dir jemand etwas aus dem Kühlschrank mopsen könnte. Dafür gibt dir aber auch niemand einfach mal eine Portion Spaghetti ab.

Praktisches und Organisatorisches

Ein weiterer wichtiger Unterschied: In der WG hast du ein einzelnes festes Zimmer, in deiner Wohnung sind alle Räume deine. Eine Wohnung bringt also mehr Platz für dich alleine und auch die völlige Einrichtungsfreiheit. Hast du viel mehr Krempel als in ein einziges Zimmer passt, hättest du in einer WG dagegen wahrscheinlich ein Problem. Denn wer mit anderen zusammen wohnt, kann sich nicht ohne weiteres in den gemeinschaftlich genutzten Räumen ausbreiten und muss aus Platzgründen vermutlich auf einige Möbel verzichten. Auch schräge Einrichtungsstile deiner Mitbewohner musst du natürlich akzeptieren.

Weniger Platz und weniger Krempel heißt aber auch: weniger Aufwand beim Umzug. Strom, Internet und Co. sind außerdem meist schon angemeldet, sodass du dich um viel weniger Organisatorisches kümmern musst. Und auch eine Küche ist meist schon vorhanden – wenn du alleine in eine Mietwohnung ziehst, ist das oft ein großer Kostenfaktor. Richtest du dich komplett selbst ein, kannst du dafür alles ganz genau so machen, wie du es haben möchtest – und dir sozusagen dein perfektes Nest bauen.

Eine weitere praktische Überlegung: Wenn du mal länger weg bist – zum Beispiel im Urlaub, im Auslandssemester oder bei einem Praktikum in einer anderen Stadt – lässt sich das in einer WG leichter organisieren. Die Wohnung ist weiterhin bewohnt, sodass du dir ums Lüften, Gießen oder Rollläden-Hoch- bzw. -Runter-Machen keinen Kopf machen musst. Oft kannst du dein Zimmer auch untervermieten. In einer Wohnung musst du dich um den entsprechenden "Urlaubsservice" kümmern und ggf. Eltern, Freunde oder nette Nachbarn einspannen. Du siehst: Es gibt diverse Vor- und Nachteile. Letztlich ist entscheidend, was dir besonders wichtig ist.

Lerntipps für Schülerinnen und Schüler

Wie kann ich besser lernen? Diese Frage hat sich jeder schon einmal gestellt. Wir haben Tipps, Tricks und Kniffe zusammengetragen, die dir dabei helfen, effektiv zu lernen und dir mehr Freizeit zu verschaffen.

Miete und Mietrecht - Durchblick in vier Schritten - Arbeitsblatt mit Lösungen

Miete und Mietrecht

Durchblick in vier Schritten

Arbeitsblatt mit Lösungen

Die wichtigsten Unterschiede noch mal auf einen Blick

WG

  • Gesellschaft, Unterhaltung und "Leben in der Bude";
  • immer jemanden zum Reden
  • Kosten und Aufgaben lassen sich aufteilen;
  • automatisch Anschluss und erste Kontakte
  • Ggf. gemeinsames Kochen und Essen
  • Ein eigenes Zimmer, ansonsten gemeinschaftliche Nutzung (und dementsprechend Absprachen und Kompromisse nötig)
  • Ggf. zu wenig Platz für alle Möbel
  • Weniger Anschaffungskosten und niedrigere Wohnkosten;
  • entspannterer Umzug, weil weniger mit muss/darf

Alleine wohnen

  • Ruhe, Stille, Privatsphäre und mehr Rückzugsmöglichkeiten
  • Mehr Selbstständigkeit und Entscheidungsfreiheit, weniger Rücksichtnahme und weniger Konfliktgefahr
  • Alleine kochen, aber ohne "Kühlschrankdiebe"
  • Alle Räume für dich alleine, mehr Platz und freie Hand
  • Höhere Anschaffungskosten, besonders für Küche und Co. dafür komplette (Einrichtungs-)Freiheit
  • Bist du länger weg, musst du Eltern, Freunde oder Nachbarn bitten, sich um Lüften, Blumengießen und Co. zu kümmern

Abschließender Selbsttest: Sechs Fragen

Immer noch unsicher? Dann können diese sechs Fragen helfen. Leg dir am besten eine Strichliste an und schreibe auf, wo du (mehr) Punkte landest.

Frage 1:

Was findest du schöner? Du kommst nach einem langen Tag nach Hause und ...

A)      jemand ist schon da.

B)      niemand ist da.

Wählst du A, machst du einen Strich bei der Wohngemeinschaft; Antwort B spricht fürs Alleine-Leben.

Frage 2:

Was fällt dir leichter?

A)      Dinge erst mal alleine zu probieren und „dein Ding zu machen“

B)       Dinge mit anderen gemeinsam zu machen, (auf-) zu teilen und Kompromisse zu schließen

A bringt einen Strich beim Alleine-Wohnen, B bei der WG.

Frage 3:

Was trifft eher auf dich zu?

A)      "Ich habe meinen eigenen Rhythmus, meine eigene Routine und brauche auch Zeit nur für mich."

B)       "Ich komme gut mit anderen klar und habe kein Problem damit, wenn sie Dinge anders machen als ich."

A spricht für das Alleine-Wohnen, B für die WG.

Frage 4:

Was ist für dich das Schönste am Auszug zu Hause?

A)      Dass ich endlich ohne meine Eltern wohne.

B)      Dass ich endlich ganz alleine wohne.

A bringt einen Punkt für die WG-Seite, B für das  Alleine-Wohnen.

Frage 5:

Was ist dir wichtiger?

A)      Schön zu wohnen und ruhig ein bisschen mehr für Annehmlichkeiten auszugeben

B)       Geld zu sparen und praktisch zu denken

A spricht für das Single-Wohnen, B für die WG.

Frage 6:

Hand aufs Herz: An was hast du beim Schlagwort „WG“ bisher immer als erstes gedacht?

A)      Nette Leute, Trubel, Party

B)       Nervereien, Streit und Auf-die-Pelle-Rücken

A bringt einen klaren WG-Punkt, B einen Punkt fürs Alleine-Leben.

Und? Auf welcher Seite hast du mehr Striche gemacht? WG oder Alleine-Wohnen? Wahrscheinlich bist du relativ deutlich entweder der WG-Typ oder der Typ fürs Wohnen ohne Mitbewohner. Dann kann die Suche nach der passenden Unterkunft ja schon sehr bald losgehen.

Schlagworte:

31.07.2023
Interview: Lerntipps zum Schulstart
Melanie Mohr von Duden Learnattack weiß, worauf man achten sollte
Endlich Ferien – und schon sind sie wieder vorbei. So manche/-r Schüler/-in wird wahrscheinlich in den letzten Ferientagen etwas wehmütig und blickt mit gemischten Gefühlen aufs neue Schuljahr. Doch mit ein paar Tipps und Kniffen kann man den Start möglichst entspannt gestalten und eine gute Grundla... Weiterlesen
22.03.2022
Motivationstipps für den Unterricht
Damit alle bei der Sache sind 
Was gibt es Schöneres für Lehrkräfte als motivierte und neugierige Schüler/-innen die sich auf den Unterricht freuen? Doch leider sieht der Alltag oft anders aus. Einige Schüler/-innen machen immer mehr oder minder deutlich, dass sie kein Interesse an diesem Fach und oder den aktuellen Unterrichtsin... Weiterlesen
01.12.2020
Aktueller Tipp: Lerntagebuch
Besser lernen in Pandemiezeiten
Homeschooling, Hybridunterricht, vorübergehende Quarantäne – der Unterricht und das Schulleben laufen noch immer nicht rund. Eine große Herausforderung ebenso für Schülerinnen und Schüler wie für ihre Lehrerinnen und Lehrer. Welche Hilfestellungen, welche Motivation bekommen die Kinder und Jugendlic... Weiterlesen
01.12.2020
{Klexer} Kritzeln erwünscht! Sketchnotes unterstützen Merkfähigkeit und Lernen
Mit einfachen Bildern kann jedes Kind sein Lernen selbst optimieren
Unser Gehirn liebt es, in Bildern zu denken – sehen wir ein passendes Bild zu einem Wort, steigert dies die Merkfähigkeit. Vermutlich weil wir Menschen schon viel länger geübt sind, uns in Bildern auszudrücken als in Sprache – was alte Höhlenmalereien bezeugen. Zeichnen wir ein Bild zu einem Wort od... Weiterlesen