Digitale Medien im Unterricht einsetzen
So werden Sie im Umgang mit den modernen Medien souverän
Schülerinnen und Schüler der fünften bis zehnten Klassen können viel von Ihnen lernen, sei es die Bildung des Konjunktivs, das umgängliche Verhalten anderen Menschen gegenüber oder das Prinzip der Fotosynthese. In einem Bereich werden sie Ihnen aber voraus sein: Wenn es um den Umgang mit Smartphone, Tablet und Co. geht, wenn die Frage im Raum steht, wie das neue Grafik-Programm funktioniert oder ein Foto in der Auflösung verringert wird, ist die Generation der „Digital Natives“ meist im Vorteil. Wir möchten Sie darin unterstützen, im Umgang mit den modernen Medien so sicher wie Ihre Schülerinnen und Schüler zu werden. Die folgenden fünf Tipps helfen Ihnen dabei.

1. Mit Tablet-PCs besser unterrichten: Unsere 5 Tipps
In 72 Prozent aller Haushalte, in denen Grundschüler/-innen leben, gibt es Smartphones bzw. Tablet-PCs (laut Studie „Grundschulkinder und Neue Medien“, Tivola Publishing 2013). Viele Kinder haben bereits Erfahrungen mit mobilen Endgeräten, bevor sie in die Schule kommen. Was spricht also dagegen, diese mobile Technologie auch im Unterricht einzusetzen? Die Vorteile:
- Tablet-PCs besitzen einen hohen Motivationsfaktor für Schüler/-innen.
- Sie können sehr individuell eingesetzt werden.
- Sie ermöglichen in heterogenen Lerngruppen eine bessere Differenzierung.
Doch nehmen Sie auch die Einwände von Eltern und Kollegen ernst und entkräften Sie sie: Tablet-PCs ersetzen nicht das selbstständige Denken und Handeln. Natürlich werden noch Kopfrechnen und Schönschrift geübt. Und auch der Einsatz von Tablet-PCs kann in Gruppenarbeit geschehen, z. B. indem Schülergruppen gemeinsam Lehrvideos drehen.
2. Lern-Apps finden
Inzwischen gibt es zahlreiche gute Lern-Apps für alle Fächer und Themengebiete. Teilweise sind die Lern-Apps reine Übungs-Apps, teilweise bieten sie aber weit mehr als nur Aufgaben, die abgearbeitet werden müssen. Auch bei Cornelsen finden Sie viele verschiedene Lern-Apps:
3. Ideen für Chat, SMS und WhatsApp
Chatten (meist mit Nickname) erfolgt meist mit längeren Texten, das ist mehr ein Plaudern, wie der Name schon sagt – dagegen ist eine SMS immer kurz und meist ein schneller Informationsaustausch, und bei WhatsApp kann man auch Fotos und Videos austauschen. Dementsprechend unterschiedlich kann auch die Nutzung im Unterricht sein:
- Chatten in einer Fremdsprache
- Chatten als zwei literarische Figuren aus der aktuellen Deutschlektüre
- Immer zwei Partner chatten, um gemeinsam eine mathematische Aufgabe zu lösen
- In einer SMS einen Sachverhalt auf kürzeste Weise zusammenfassen
- Übersetzen: Brief in SMS und umgekehrt
- In SMS Ratehinweise geben lassen für die Lösung eines Rätsels, z. B.: Welches chemische Element ist gemeint?
- Mit WhatsApp Fotos austauschen, z. B. suchen die Schülerinnen und Schüler an Gebäuden verschiedene Winkel oder fotografieren bestimmte Pflanzen oder dokumentieren den Zustand der Bushaltestelle.
4. Lehrfilme nutzen
Lehrfilme wurden schon früher im Unterricht eingesetzt. Damals war es umständlich, einen Tonfilm auszusuchen, bei der Landesbildstelle zu bestellen, ihn dann Wochen später mit einem eigens aufgebauten 16mm-Filmprojektor abzuspielen. Das war jedes Mal ein Erlebnis für Schüler/-innen und Lehrkräfte! Heute bietet das Internet viele Fundstellen für Filme zu fast jedem Inhalt. Viele sind aber nicht einsetzbar, weil sie didaktisch nicht aufbereitet sind. Vor allem bei offenen Plattformen wie YouTube oder Vimeo trifft das zu. Da hilft nur, sich die Filme anzusehen, bevor man sie seinen Schüler/-innen zeigt. Eine große Auswahl bietet das FWU – das Medieninstitut der Länder:
Link zum FWU: www.fwu.de
5. Einen Schulblog führen
Schulen stehen immer mehr im Wettbewerb und müssen sich präsentieren und selbst darstellen. Hier kann ein Blog das geeignete Medium sein. Anders als auf einer Website kann die Schule mit aktuellen Beiträgen ihre Aktivitäten schnell und unkompliziert veröffentlichen. Alle möglichen Themen können in einen solchen Blog einfließen:
- Sportveranstaltungen und -ergebnisse
- neue Lehrkräfte
- interessante Neigungsgruppen und Workshops
- Termine für neue Eltern und Schüler/-innen
- Konzerte und Veranstaltungen
- Berichte über besondere Anschaffungen
Blogs können auch in die Schulwebsite integriert werden. Alle Lehrkräfte können dort über ihre Themen berichten. Eine integrierte Blogsoftware erlaubt ein einfaches Handling.
Diese Tipps stammen aus dem Ratgeber „99 Tipps: Digitale Medien im Unterricht“ von Holger und Rainer Mittelstädt. Darin erhalten Sie noch ausführlichere Anleitungen sowie zahlreiche weitere hilfreiche Tipps für Ihren Schulalltag.
Fortbildungen der Cornelsen Akademie
Individualisiertes Lernen mit digitalen Medien schulweit einführen (SchiLf)
Sie lernen digitale Unterrichtsmaterialien, Tools und unterstützende Anwendungen kennen und können diese zielgerichtet für individualisierte Lernsettings in Ihren Lerngruppen auswählen und anpassen.
Kleine Lehrertasche, große Wirkung
Sie lernen kostenlose und benutzerfreundliche Apps kennen, mit denen Sie Ihre Schüler/-innen im Unterricht motivieren und ganz nebenbei Ihren Unterricht mit medialen Angeboten noch effizienter gestalten können.
Digitalisierung: Chance zur Weiterentwicklung (SchiLf)
Sie werden mit den Funktionsweisen des Lernens und Lehrens im Digitalen vertraut gemacht und erkennen deren Bedeutung für eine veränderte Zusammenarbeit im Kollegium.