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Digitale Medien / 05.10.2023

Zehn Praxisideen für neue Medien im Unterricht

Nur Mut: Neue Medien in der Schule

Abwechslung, Anschaulichkeit und Motivation, selbstständiges Lernen und natürlich die Förderung der Medienkompetenz: Es gibt jede Menge gute Gründe, neue Medien in Ihrem Unterricht zu nutzen. Zehn konkrete Impulse haben wir einmal für Sie zusammengetragen – probieren Sie sie doch direkt aus!

Jugendliche sitzen in einer Bibliothek und arbeiten an Laptops. Bücherregale im Hintergrund.
Bild: stock.adobe.com/WavebreakMediaMicro

Das Wichtigste in Kürze

  • Digitale Medien fördern Motivation, Selbstständigkeit und Medienkompetenz: Der gezielte Einsatz neuer Technologien im Unterricht ermöglicht kreatives, individuelles und praxisnahes Lernen - unabhängig vom technischen Ausgangsniveau.
  • Vielfältige Methoden machen digitale Medien alltagstauglich: Ob Erklärvideo, Social-Media-Analyse, KI-Reflexion oder virtuelle Exkursion - die vorgestellten Impulse sind flexibel einsetzbar und verbinden Fachinhalte mit digitaler Praxis.
  • Digitale Projekte unterstützen Kompetenzerwerb über das Fachliche hinaus: Schülerinnen und Schüler lernen, digitale Tools verantwortungsvoll zu nutzen, Informationen kritisch zu bewerten und Inhalte adressatengerecht aufzubereiten.

Neue Medien in Ihrem Unterricht – zu aufwendig und kompliziert?

Zugegeben: Wenn es um den Einsatz neuer Medien geht, sind die Voraussetzungen enorm unterschiedlich. Die einen haben einen in die Jahre gekommenen Computerraum, während es bei den anderen Notebook- oder iPad-Klassen gibt. Manch einer verbietet konsequent alle Handys im Unterricht, während ein anderer seine Schülerinnen und Schüler regelmäßig damit recherchieren lässt. Und während der eine routiniert selbst Lernvideos für seinen Unterricht erstellt, müsste ein anderer erst einmal YouTube nach Anleitungen durchforsten. 

Ganz gleich, wie die Ausstattung an Ihrer Schule ist und wie sicher Sie sich selbst im Umgang mit der Technik fühlen: Das "Abenteuer neue Medien" ist bei Weitem nicht so abenteuerlich, wie Sie vielleicht befürchten – und es lohnt sich, verschiedenste Möglichkeiten einfach einmal auszuprobieren. Zehn konkrete Unterrichtsimpulse haben wir für Sie gesammelt. Von leicht und schnell bis etwas aufwendiger ist für jeden etwas dabei.

1. Smartphone-Eindrücke als Themeneinstieg

Bevor Sie eine neue Unterrichtsreihe starten, nennen Sie Ihren Schüler/-innen das Thema – zum Beispiel "Globalisierung". Dann geben Sie ihnen ein paar Tage Zeit: Mit dem Smartphone sollen sie Fotos oder kurze Videos von dem machen, was ihnen zu dem Thema einfällt bzw. im Alltag begegnet. Lassen Sie sich die Ergebnisse mailen oder richten Sie beispielsweise einen Dropbox-Ordner dafür ein. Die interessantesten Beiträge suchen Sie heraus – und diskutieren dann zur Themeneinführung die spannenden Bilder und Videos gemeinsam in der Klasse.

2. Social Media Stimmungsbarometer

Besonders zu aktuellen Themen ein spannender Auftrag: Die Schüler/-innen sollen bis zur nächsten Stunde gezielt darauf achten, was in sozialen Netzwerken zu einem bestimmten Thema gepostet wird. Die Beiträge, die ihnen besonders auffallen, sollen sie notieren oder mitbringen. Gemeinsam können Sie sich dann ein Bild von der Stimmung machen, einzelne Postings diskutieren und über Auffälligkeiten sprechen. So greifen Sie aktuelle Themen ganz leicht in Ihrem Unterricht auf – und regen Ihre Schülerinnen und Schüler an, auch in den vermeintlich harmlosen, privaten Netzwerken Gelesenes zu hinterfragen.

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3. KI-Sprachmodelle im Unterricht einsetzen

Starten Sie eine Unterrichtsreihe zum Thema „Künstliche Intelligenz“ mit einem Fokus auf Sprachmodelle wie ChatGPT. Geben Sie Ihren Schüler/-innen die Aufgabe, in den nächsten Tagen Fragen oder Aufgaben zu sammeln, bei denen sie ein KI-Sprachmodell ausprobieren möchten. Dazu können sie reale Problemstellungen aus dem Alltag oder kreative Ideen nutzen. Die Ergebnisse (z. B. Screenshots der Interaktionen) senden sie an eine gemeinsame Plattform oder bringen sie in den Unterricht mit. Diskutieren Sie in der Klasse: Welche Antworten waren hilfreich, welche überraschend, und wo war die KI fehlerhaft? Lassen Sie die Schüler/-innen reflektieren, wie sie KI-Tools sinnvoll und kritisch nutzen können. Als Abschluss könnten sie in Gruppen eine kurze Anleitung für den sicheren und verantwortungsvollen Umgang mit Sprachmodellen erstellen.

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4. Recherche-Aufträge

Lassen Sie die Schülerinnen und Schüler Themeninhalte immer mal wieder selber online recherchieren. So üben sie nämlich direkt das Suchen, Filtern und Prüfen von Informationen im World Wide Web. Die Inhalte tragen Sie dann in der Klasse zusammen – oder Sie lassen einzelne Schüler Ihre Recherche-Ergebnisse präsentieren. Extra-Punkte gibt es natürlich für jeden, der nicht bloß einen Wikipedia-Eintrag oder die ersten bis dritten Google-Treffer ausdruckt.

5. Selbstgemachte Erklärvideos

Geben Sie Ihren Schüler/-innen den Auftrag, in Kleingruppen zu einzelnen Themenbereichen Erklärvideos zu erstellen. Ob abgefilmte Kurzpräsentation, animierte Zeichnung oder aufwendige Inszenierung: Wie genau die Schüler/-innen das Thema aufbereiten, bleibt ihnen überlassen. Sie sollen recherchieren, Schwerpunkte legen und sich um die Umsetzung kümmern. Die einzige „Bedingung“: Für die Klassenkameraden, die sich nicht mit dem Thema befasst haben, sollte alles nachvollziehbar, verständlich und umfassend erklärt sein.

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Einfache und anschauliche Erklärungen zu Begriffen, Zusammenhängen, Rechenwegen und Grammatik. Die Videos eignen sich für den Einsatz im Unterricht um mit den Schülerinnen und Schülern Grundkompetenzen zu Wiederholen und Festigen.

6. Lyrik zum Hören

Ein spannendes Experiment für den Lyrik-Unterricht: Sie lesen ein Gedicht in verschiedenen Varianten und nehmen sich mit dem Smartphone auf. Fröhlich oder melancholisch, betont langsam oder bewusst schnell, rhythmisch oder absichtlich schräg betont: Wie unterschiedlich ein und dieselben Worte klingen können, wird die Schüler/-innen bestimmt überraschen. Gemeinsam hören Sie sich die Audio-Sequenzen an und diskutieren dann über die Unterschiede und Auswirkungen.

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7. Exkursionen mit Google Maps und Streetview

Google Maps und Streetview können Sie wunderbar nutzen, um mit Ihren Schüler/-innen Orte und Schauplätze virtuell zu erkunden. Ob im Englisch- oder im Geschichtsunterricht: Karten und konkrete Aufnahmen "vor Ort" machen vieles greifbarer und – im wahren Wortsinn – anschaulicher.

8. Den Umgang mit PowerPoint üben

PowerPoint-Präsentationen gehören im Berufsleben meist zum Standard. Lassen Sie Ihre Schüler immer mal wieder üben, eine PowerPoint-Präsentation zu erstellen. Über die Kurzreferate zu verschiedensten Themen bekommen sie früh Routine und lernen, die Software clever für sich zu nutzen.

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In diesem Webinar überlegen wir gemeinsam, was „gute“ Arbeitsblätter ausmacht, um dann anschließend die entsprechenden Umsetzungsmöglichkeiten in Powerpoint zu erarbeiten.

9. Digitales Stationenlernen

Wenn Sie ohnehin gern Stationenlernen einsetzen, probieren Sie es doch einmal mit der Neue-Medien-Variante. Statt klassischer Materialien und Arbeitsblätter stellen Sie Tablets bzw. Notebooks an den verschiedenen Stationen bereit. Hier ein Podcast zum Anhören, da ein Erklärvideo oder Filmbeitrag zum Anschauen – beides am besten mit Kopfhörern – und dann die Möglichkeit, zu einer bestimmten Fragestellung direkt selbst im Web zu recherchieren: Mit "digitalen Stationen" bieten Sie Ihren Schüler/-innen besonders lebendige und anschauliche Inhalte.

10. Schnelle Umfragen und Interviews

Ob zum allgemeinen Themeneinstieg oder als spannende Befragung zu einer ganz bestimmten Fragestellung: Mit dem Smartphone können die Schüler wunderbar Kurzinterviews führen oder kurze Umfragen aufnehmen. So bekommen viele Themen einen persönlicheren Bezug – und vielleicht können Sie den einen oder anderen interessanten Impuls später noch detaillierter aufgreifen.

Podcasts im Deutschunterricht – Sekundarstufe I

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Fortbildungstipp

Digitale Medien in der Schule
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