Unterrichtsplanung mit KI: Vom ersten Impuls zum fertigen Stundenkonzept
Praxisbericht cornelsen.ai
Jede Unterrichtsplanung beginnt mit einer Idee. Diese entsteht nicht im luftleeren Raum, sondern orientiert sich an verschiedenen Vorgaben: Lehrpläne, schulinterne Curricula und Absprachen im Kollegium legen meist den inhaltlichen Rahmen fest. Nicht nur im Fremdsprachenunterricht geben beispielsweise auch Lehrwerke eine bestimmte thematische und grammatische Progression vor. Doch innerhalb dieser Rahmenbedingungen gibt es oft genug Spielraum für kreative und innovative Ansätze. Hier setzt die KI-Toolbox cornelsen.ai an und kann Lehrkräfte bereits in dieser frühen Phase der Unterrichtsplanung entlasten und inspirieren.

Themenfindung mit KI-Unterstützung
Nachdem die inhaltlichen Vorgaben klar sind, stellt sich die Frage: Wie kann das Thema an die Zielgruppe angepasst werden? Ein Unterrichtsthema gewinnt an Relevanz, wenn es für die Lernenden einen direkten Lebensweltbezug hat. Eine Möglichkeit, diesen Bezug herzustellen, ist die partizipative Einbindung der Schülerinnen und Schüler in die Themenfindung und -gestaltung.
Zurzeit unterrichte ich einen Spanischkurs in der Einführungsphase der gymnasialen Oberstufe (Jgst. 11) an einem Düsseldorfer Gymnasium. Die Schülerinnen und Schüler befinden sich im 3. Lernjahr und erreichen laut Vorgabe am Ende des Schuljahres die Niveaustufe B1+ des GeR. Neben der klassischen Vermittlung von sprachlichen Aspekten, werden im Unterricht auch vielfältige kulturelle und soziale Aspekte der spanischsprachigen Welt erkundet – mein zweites Fach Politik (Sozialwissenschaften) spielt mir da natürlich in die Hände. Weil mir wichtig ist, dass Lernen nicht nur effektiv, sondern auch motivierend und nachhaltig ist, setze ich dafür gerne neue Impulse, probiere viel aus und gemeinsam mit meinen Lerngruppen bin ich stets auf der Suche nach praktikablen Lösungen, die einerseits mich selbst entlasten und gleichzeitig den Lernerfolg meiner Schülerinnen und Schüler fördern.
Hier kann cornelsen.ai wertvolle Dienste leisten:
- Die KI kann beispielsweise über den „Freien Chat“ im Tool „Cornelsen-GPT“ verschiedene Facetten eines Themas aufzeigen, indem sie relevante Unterthemen vorschlägt. So lässt sich schnell ein breit gefächerter Ideenpool generieren, der auch weniger naheliegende Perspektiven enthält.
- Mithilfe von KI lassen sich ansprechende Leitfragen formulieren, die das Thema strukturieren und in spannende Lernaufgaben überführen.
- Die KI kann außerdem Ideen zur Differenzierung liefern, indem sie Vorschläge für unterschiedliche Lernniveaus und Interessen der Schülerinnen und Schüler macht.
Ein praktischer Einstieg in diesen Prozess könnte sein, die KI mit einer offenen Frage zu füttern:
Beispiel-Prompt: Welche Aspekte umfasst das Thema „Das Leben in Mexiko-Stadt“ für Schülerinnen und Schüler der 11. Klasse im fortgeführten Spanischunterricht im 3. Lernjahr?
Die generierten Vorschläge lassen sich dann in der Lerngruppe diskutieren und gemeinsam bewerten. Dadurch wird der Unterricht nicht nur schülerzentrierter, sondern erhöht auch die Motivation, da die Lernenden das Gefühl haben, aktiv an der Gestaltung mitzuwirken.
Methodische Fragen und KI-Unterstützung
Neben der inhaltlichen Strukturierung spielt auch die methodische Umsetzung eine zentrale Rolle. Bereits in der Ideenphase kann die KI-Toolbox genutzt werden, um methodische Überlegungen anzustoßen:
- Welche Sozialformen eignen sich für das gewählte Thema? (z. B. Gruppenarbeit, Partnerarbeit, Stationenlernen)
- Welche digitalen und analogen Materialien könnten unterstützend eingesetzt werden?
- Welche Textsorten (z.B. Zeitungsartikel, Blogs, Interviews, testimonios aber ggf. auch literarische Texte) eignen sich zur Bearbeitung des Themas?
- Welche Medien (z.B. Videos, Podcasts, Infografiken, etc.) können den Unterricht bereichern und ggf. als Mustertexte für potenzielle Lernendenprodukte dienen?
- Gibt es geeignete interaktive Übungen, die die Lernenden motivieren und gleichzeitig das Lernziel unterstützen?
Durch gezielte Anfragen an die KI lassen sich erste methodische Konzepte entwickeln. Beispielsweise kann die cornelsen.ai mit dem Tool „KI-Material-Designer“ auf Basis eines Themas Vorschläge für kreative Unterrichtseinstiege oder differenzierte Aufgabenformate liefern.
Beispiel-Prompt: Welche interaktiven Methoden eignen sich, um das Thema „Das Leben in Mexiko-Stadt“ im Spanischunterricht spannend einzuführen? Die Lernenden sind im 3. Lernjahr und sollen am Ende das Niveau B1+ erreichen.
Die durch die KI generierten Ideen können dann als Grundlage für die weitere Unterrichtsplanung dienen und Lehrkräfte entlasten, indem sie die Ideensuche beschleunigen und inspirierende Ansätze bieten.
Die erste Phase der Unterrichtsplanung – die Ideenfindung – kann somit durch den Einsatz von cornelsen.ai erheblich erleichtert werden. Von der Identifikation relevanter Unterthemen über die Formulierung zielführender Leitfragen bis hin zur methodischen Gestaltung bietet die KI-Toolbox vielfältige Möglichkeiten, den Planungsprozess effizienter und kreativer zu gestalten. Im nächsten Schritt geht es darum, aus diesen Ideen eine strukturierte Unterrichtsplanung zu entwickeln – auch hier kann cornelsen.ai wertvolle Unterstützung bieten.
Unterrichtsplanung
Nachdem das Thema definiert wurde, folgt die detaillierte Planung des Unterrichts. Hierbei bietet das Deeper-Learning-Modell (Sliwka 2018) eine sinnvolle Struktur, die sich an drei übergeordnete Phasen orientiert: (1) Instruktion und Aneignung, (2) Ko-Konstruktion bzw. Ko-Kreation und letztlich (3) Authentische Leistung. Die KI-Tools von cornelsen.ai können Lehrkräfte in jeder dieser Phasen unterstützen.
Vom Thema zur Sequenz: Unterstützung durch den KI-Unterrichtsplaner
Der KI-Unterrichtsplaner hilft dabei, das gewählte Thema in konkrete Unterrichtssequenzen und -stunden zu überführen. Eine mögliche Struktur für das Thema „Das Leben in Mexiko-Stadt“ könnte sein:
- Einstimmung: Einführung in das Thema durch Bilder, kurze Videos oder persönliche Assoziationen der Lernenden.
- Erkundung: Sammlung erster Informationen durch Lese- oder Hörverstehenstexte.
- Erklärung: Vermittlung von Vokabular und grammatischen Strukturen im kommunikativen Kontext.
- Übung: Anwendung durch interaktive Übungen oder kommunikative Aufgaben.
- Vertiefung: Diskussion oder kreative Schreibaufgaben zur weiteren Auseinandersetzung.
- Anwendung: Präsentation oder Projektarbeit als Produktorientierung.
Hier kann der KI-Unterrichtsplaner genutzt werden, um für jede dieser Phasen passende Methoden, Materialien und Sozialformen vorzuschlagen.

Materialerstellung mit dem KI-Materialdesigner
Für ausgewählte Stunden lässt sich der KI-Materialdesigner nutzen, um differenzierte Materialien zu generieren. Dabei müssen verschiedene Kriterien berücksichtigt werden:
- Sprachliches Niveau: Materialien sollten auf die Kompetenzstufen A2 bis B1+ abgestimmt sein.
- Kompetenzbereiche: Alle sprachlichen Fertigkeiten (Lesen, Hören, Schreiben, Sprechen, Sprachmittlung) sollten einbezogen werden.
- Authentizität: Die Materialien sollten möglichst realitätsnah und lebensweltbezogen sein.
Beispiel-Prompt: Erstelle einen Leseverstehenstext auf B1-Niveau über das alltägliche Leben von Jugendlichen in Mexiko-Stadt mit anschließenden Aufgaben.
Formatives Feedback als integraler Bestandteil
Ein zentraler Aspekt im Deeper Learning ist kontinuierliches Feedback. Dabei lassen sich verschiedene Feedback-Formen unterscheiden:
- Peer-Feedback: Lernende geben sich gegenseitig Rückmeldungen zu ihren Arbeiten.
- Lehrenden-Feedback: Konstruktive Hinweise zu Stärken und Verbesserungsmöglichkeiten.
- KI-gestütztes Feedback: Automatisierte Rückmeldungen zu Grammatik, Wortschatz oder Textstruktur.
Feedback sollte regelmäßig in den Unterricht integriert werden, etwa durch kurze Reflexionsphasen oder gezielte Aufgaben zur Selbst- und Fremdeinschätzung.
Aufgabenorientierung und Produkterstellung
Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Produktorientierung des Lernens. Die Lernenden sollten ein konkretes Produkt erstellen, etwa:
- Einen Blogbeitrag über das Leben in Mexiko-Stadt aus Sicht eines Jugendlichen.
- Ein Video-Interview mit einem spanischsprachigen Muttersprachler.
- Eine digitale Präsentation mit eigenen Recherchen und Umfrageergebnissen.
- Einen Podcast, der die Inhalte des Themas beispielsweise zu den Herausforderungen des Lebens in einer Megametropole wie Mexiko-Stadt mit der Kompetenz Sprechen umwälzt.
Für die abschließende Bewertung müssen klare Korrekturkriterien bzw. ein Erwartungshorizont formuliert werden. Hier kann die KI-Toolbox helfen, indem sie Bewertungsraster vorschlägt und differenzierte Rückmeldungen generiert.
Wenn Sie nun neugierig geworden sind, wie es nach der Ideen- und Planungsphase weitergeht, dann sollten Sie dranbleiben und auf meinen nächsten Blogbeitrag warten. Darin wird es um zwei zentrale Themen: zum einen um formative Feedback-Formen, die Lernprozesse nachhaltig unterstützen, und zum anderen um die Korrektur und die Bewertung der Produkte der Lernenden – natürlich alles mit Unterstützung der cornelsen.ai – bleiben Sie dran!
Zur Person

Alexander Gropper ist stellvertretender Schulleiter am Annette-von-Droste-Hülshoff-Gymnasium in Düsseldorf und unterrichtet Spanisch, Wirtschaft-Politik und Sozialwissenschaften. Er ist Fachberater für Spanisch und Portugiesisch bei der Bezirksregierung Düsseldorf, Lehrbuchautor für Spanisch-Lehrwerke, Mitherausgeber der Zeitschrift Der Fremdsprachliche Unterricht Spanisch und Teil des KI-Expertengremiums des Cornelsen-Verlags. Ein Schwerpunkt seiner schulischen Arbeit liegt in der (digitalen) Schul- und Unterrichtsentwicklung und der Frage, ob und wie innovative Lehr- und Lernprozesse das Lernen der Schülerinnen und Schüler verbessern können.

