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Referendariat / 05.08.2021

Unterrichtsplanung Schritt für Schritt

Vom Rahmenplan zur Unterrichtsstunde

Wie plane ich eine Unterrichtseinheit richtig? Wie komme ich vom Rahmenplan zur einzelnen Unterrichtsstunde? Und was kann ich tun, wenn mir einmal so gar nichts einfallen will? Wir erklären die nötigen Schritte – und liefern Ihnen zuverlässige Tipps, die garantiert für den richtigen Einfall sorgen!

Drei Hände halten Puzzleteile über einem Holztisch mit einem Laptop und einem Notizbuch.
Bild: stock.adobe.com/beeboys

Das Wichtigste in Kürze

  • Gute Unterrichtsplanung folgt klaren didaktischen Prinzipien: Struktur, Zielorientierung, methodische Vielfalt und die Passung zwischen Material und Lernziel sind zentrale Qualitätsmerkmale wirksamen Unterrichts.
  • Vom Rahmenplan zur Stunde führt ein strukturierter Planungspfad: Lernzieldefinition, Materialauswahl, Phasengliederung und Feindesign der Stunden erfolgen schrittweise und berücksichtigen schulinterne Vorgaben sowie die Klassensituation.
  • Kreativtechniken helfen bei Planungstiefs: Methoden wie Analogie, visuelle Reize oder Ideentagebuch unterstützen Lehrkräfte bei Ideenmangel - kollegialer Austausch kann zusätzlich wertvolle Impulse liefern.

Was ist guter Unterricht?

Bei der Unterrichtsplanung geht es um zwei Dinge: Ihr Unterricht soll so gut wie möglich sein – und so stress- und störungsarm wie möglich. Einerseits zielen Unterrichtsplanung und -vorbereitung also auf den Unterrichtsprozess ab, andererseits auf sein Ergebnis. Die folgenden Merkmale machen etwas greifbarer, welche Kriterien für „guten“ Unterricht es überhaupt gibt: 

  • Klare Strukturierung
  • Viel echte Lernzeit
  • Gutes Lernklima
  • Inhaltliche Klarheit
  • Sinnvolle Kommunikation beziehungsweise Vermittlung zwischen Lehrplan und Schülerinteressen
  • Methodische Vielfalt
  • Individuelle Förderung
  • Intelligentes Üben
  • Transparenz hinsichtlich der Erwartungen

Vielleicht legen Sie ganz persönlich auch andere Schwerpunkte und haben eine eigene Definition von gutem Unterricht – eine große Schnittmenge wird es aber sicherlich geben.

Buchtipp: Unterrichtsmethoden

Der Praxisband Unterrichtsmethoden gibt einen umfassenden Überblick über das unterrichtspraktisch erprobte Methodenrepertoire – vom Plenumsunterricht bis zum selbst organisierten Lernen.

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Vom Rahmenplan zur Unterrichtsstunde

Vorgaben haben Sie viele – Rahmenplanvorgaben, aber auch schulinterne Vorschriften oder Absprachen. Um von diesen Rahmenbedingungen zur konkreten Unterrichtsstunde zu gelangen, starten Sie zunächst mit den allgemeinen Hinweisen zu Kompetenzzuwächsen und Inhalten, die Sie im Rahmenplan für Ihr Fach finden. Welche Vorgaben gelten für die Unterrichtseinheit, die Sie planen? Welche schulinternen Vorgaben müssen Sie noch berücksichtigen? Gibt es zu Ihrem Thema keine Vorgaben, müssen Sie selbst entscheiden – natürlich können Sie sich auch Rat bei dienstälteren Kollegen/Kolleginnen holen. 

Bringen Sie als nächstes in Erfahrung, welche relevanten Hinweise Sie für Ihre Unterrichtseinheit aus den schulinternen Curricula oder den Stoffverteilungsplänen ableiten können. Damit Sie mit Ihren Schülerinnen und Schülern später strukturiert arbeiten können, brauchen Sie ein Ziel, das nach sechs bis acht Unterrichtseinheiten erreicht sein soll. Definieren Sie also ein Lernziel für Ihre Unterrichtsreihe, das Sie schon bei der Vorbereitung konsequent berücksichtigen. 

Unsere digitalen Empfehlungen für Ihre Unterrichtsplanung

Unterrichtsmanager Plus

Der Unterrichtsmanager Plus vereinfacht Ihre Unterrichtsvorbereitung enorm: Rund um das digitale Schulbuch vereint er die wichtigsten zugehörigen Lehrwerkmaterialien – ergänzt um hilfreiche Planungstools. Er ist flexibel on- oder offline nutzbar – ganz, wie es für Sie passt! 

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Organisation erleichtern, Material erstellen, Unterrichtssequenzen planen und Feedback geben – cornelsen.ai bietet effektive KI-Tools, die perfekt auf Ihre Bedürfnisse im Lehralltag abgestimmt sind. Jetzt Ai.nfach kostenlos starten!

Sammeln Sie als nächstes die passenden Materialien zusammen. Fragen Sie sich dabei immer, ob die Materialien wirklich bei der Zielerreichung helfen oder vielleicht doch eher weniger sinnvoll sind. Der spannendste Film ist ungeeignet, wenn er nichts zur Erreichung des Lernziels beiträgt. Gehen Sie also nicht vorrangig danach, welches Arbeitsblatt „schön“ oder thematisch spannend ist, sondern machen Sie sich immer das Zusammenspiel von Material, Ziel und Klassensituation bewusst. 

Wenn Sie Ihr Material zusammengetragen haben, ordnen Sie es nach Einstiegsphase, Übungsphase und Anwendungs- beziehungsweise Sicherungsphase. Sofern Sie nicht mit einem problemorientierten Einstieg starten, gilt: Leichte Materialien passen gut zur Themeneinführung, anspruchsvolle Aufgaben gehören in die Arbeitsphase. 

Kümmern Sie sich als nächstes um die Grobplanung der Einzelstunden. Bedenken Sie dabei: Nicht nur jede Einzelstunde sollte einen Spannungsverlauf haben – auch die Unterrichtseinheit insgesamt braucht Einstieg(-sstunden), Übung(-sstunden) und Anwendung(-sstunden) zum Schluss. Formulieren Sie Teilziele für die Einzelstunden und klassifizieren Sie die Stunden, etwa in Einführungsstunde, Anwendungsstunde, Kontrollstunde oder Ausklangstunde. Legen Sie fest, welche Materialien und Medien in welcher Stunde zum Einsatz kommen sollen. 

Mit dem Medien- und Materialeinsatz und den Teilzielen im Hinterkopf, können Sie sich dann an die konkrete Gestaltung der Stunden machen. Wie sollen die einzelnen Unterrichtsphasen aussehen? Welches Medium, welche Materialien und welche Hilfsmittel sollen in welcher Unterrichtsphase eingesetzt werden? Planen Sie die besonderen Anforderungen für jede Stunde im Detail.

Erste Hilfe: Tipps, wenn Ihnen partout nichts einfällt

Sollten Sie einmal so gar keine Idee für die nächste Stunde haben, helfen kurze Kreativübungen. Versuchen Sie zum Beispiel, Analogien aus anderen Fachbereichen zu finden, wenn Ihnen zu einem Thema wirklich nichts mehr einfallen will. Lassen Sie sich visuell anregen, indem Sie im Raum umherschauen oder vielleicht aus dem Fenster blicken. Oder versuchen Sie es einmal mit einem ganz anderen Ansatz und entwickeln Sie für Ihr Thema den perfekten Werbeslogan. Formulieren Sie dazu die drei zentralen Eigenschaften oder Ziele des Themas und suchen Sie nach sinnvollen Verknüpfungen – Sie werden überrascht sein, was Ihnen alles einfällt! 

Längerfristig können Sie der Ideennot übrigens vorbeugen, indem Sie ein Ideentagebuch führen. Wenn Ihnen dann mal absolut nichts einfällt, haben Sie direkt einen Fundus. Und egal, wie verrückt oder abwegig ein Einfall heute klingen mag – notieren Sie ihn trotzdem. Vielleicht inspiriert er Sie später doch noch zu genau der richtigen Idee. Wenn alles nichts hilft, können Sie auch die Kollegen einspannen. Denken Sie sich einen witzigen Preis aus und legen Sie dann einen Zettel ins Lehrerzimmer: "Idee für die nächste Stunde zum Thema ... gesucht. Der beste Einfall wird prämiert!" Bestimmt kommen viele tolle Anregungen zusammen!

Alles für den Vertretungsunterricht

Wir haben zahlreiche Ratgeber zusammengestellt, die eine Fülle neuer Materialien, Spiele und Rätsel sowie nützliche Anregungen und Tipps für die nächste Vertretungsstunde bieten. 

Fortbildungstipps der Cornelsen Akademie

Kompetenzorientiert unterrichten (SchiLf)
Sie erfahren, wie Sie die sachlichen, methodischen, sozialen und individuellen Anteile der Lernarbeit gestalten, um die Kompetenzen Ihrer Schülerinnen und Schüler zu entwickeln – bewusst, zielorientiert und kreativ. Beispiele aus der Unterrichtspraxis begleiten das Seminar.

Wie kann ich meinen Unterricht weiterentwickeln? (Webinar)
Lernen Sie in diesem Webinar Möglichkeiten kennen, den eigenen Unterricht zu analysieren. Erhalten Sie wertvolle Impulse, mithilfe von Forschendem Lernen den eigenen Unterricht weiterzuentwickeln und Herausforderungen professionell-versiert(er) zu begegnen.

Lernprozesse effektiv gestalten: Motivationsforschung praktisch einsetzen
Sie erweitern Ihre Kenntnisse über den Aufbau der Persönlichkeit und Motivation. Mit ihrer Hilfe können Sie sich selbst und Ihre Schülerinnen und Schüler besser verstehen und vor allem gezielt handeln, so dass Ihr Unterricht effektiv, störungsarm verlaufen kann.

Schlagworte:

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