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Unterricht gestalten / 14.11.2025

Jahresrückblick im Klassenzimmer

Fünf Ideen für einen motivierenden und gemeinschaftsstärkenden Jahresabschluss

Das Jahr neigt sich dem Ende zu. Für viele Lehrkräfte bedeutet das: letzte Klassenarbeiten, Stapel von Korrekturen, Notendruck und der große Wunsch nach Ferien. Doch gerade in dieser hektischen Zeit lohnt es sich, im Unterricht kurz auf die Bremse zu treten. Ein gemeinsamer Jahresrückblick mit der Klasse ist keine „verlorene Unterrichtszeit“ – im Gegenteil: Er schafft Raum für Reflexion, stärkt das Miteinander und macht sichtbar, was im Laufe des Jahres alles erreicht wurde. Schüler/-innen merken: Ich habe wirklich etwas geschafft. Und Lehrkräfte sehen ihre Arbeit mit neuen Augen. Hier sind fünf Methoden, die einfach umsetzbar sind, aber nachhaltig Wirkung zeigen.

African American student talking to her female friend during a class at the university. ; Shutterstock ID 1955322715; client: 836; job: picturemaxx; other: susanne.finke@cornelsen.de; purchase_order: picturemaxx
Afroamerikanische Studentin, die während eines Unterrichts an der Universität mit ihrer Freundin redet.
Bild: Shutterstock.com/Drazen Zigic

1. Lernlandkarte: Den eigenen Weg sichtbar machen 

Jede/-r Schüler/-in gestaltet eine „Lernlandkarte“ des Jahres: Wichtige Stationen, Höhen und Tiefen, kleine und große Aha-Momente. Manche malen kleine Symbole, andere schreiben Stichworte oder gestalten Comics. So entsteht ein ganz persönlicher Rückblick, der gleichzeitig Lernprozesse bewusst macht. Und oft tauchen Erinnerungen auf, die im Alltag längst vergessen waren.

2. Best-of-Wandzeitung: Erinnerungen festhalten 

In der Klasse entsteht eine gemeinsame „Best-of“-Sammlung. Mögliche Kategorien könnten sein:

  • Das spannendste Thema
  • Unser größter Aha-Moment
  • Dinge, die wir nächstes Jahr besser machen wollen

Das Ganze kann als buntes Plakat, Fotocollage oder digitale Pinnwand umgesetzt werden. Am Ende hängt ein sichtbarer Beweis dafür im Raum, dass Schule eben mehr ist als nur Unterrichtsstoff: Sie ist ein gemeinsamer Weg voller kleiner und großer Erlebnisse. Diese Methode eignet sich auch digital, zum Beispiel über Padlet oder Taskcards. Am Ende entsteht ein buntes Klassenporträt des Jahres.

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3. Mini-Podcast oder Interviews: Stimmen aus der Klasse

Schüler/-innen interviewen sich gegenseitig: „Worauf bist du stolz? Was hat dir am meisten Spaß gemacht?“ Die Antworten können als Audio aufgenommen oder in einem kleinen Video zusammengeschnitten werden. Das Ergebnis ist nicht nur ein schönes Erinnerungsstück, sondern auch ein starkes Instrument der Wertschätzung. Wenn Schüler/-innen ihre eigenen Stimmen hören, merken sie: Meine Sicht zählt. Meine Gedanken sind wichtig. Gleichzeitig üben sie Medienkompetenz, ohne dass es sich nach Arbeit anfühlt.

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Podcasts gehören bei vielen Menschen zum Alltag dazu. Da liegt es nahe, diese auch im Unterricht zu nutzen. Wie gehe ich als Lehrkraft vor und was muss ich beachten? Welche Kompetenzen werden gefördert? Der Artikel bietet einen kurzen Überblick über die Voraussetzungen für das Produzieren und den Einsatz von Podcasts im Deutschunterricht – mit einer kurzen Anleitung für Lernende zum kostenlosen Herunterladen.

4. Reflexionskarten: Fragen, die ins Gespräch bringen

Einfach, aber wirkungsvoll: Karten mit Reflexionsfragen werden verteilt, z. B.:

  • „Welches Thema hat dich überrascht?“
  • „Was hat dir Mut gemacht?“
  • „Worauf bist du stolz?“

In einem Stuhlkreis oder in Kleingruppen kommen alle ins Gespräch – und oft entstehen ganz neue Einblicke.

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5. Zukunftsbriefe: Ein Geschenk an das eigene Ich

Die Schüler/-innen schreiben einen Brief an ihr „Ich in einem Jahr“. Sie halten fest, was sie gelernt haben, welche Ziele sie sich setzen und worauf sie sich freuen. Die Briefe werden gesammelt und am Ende des nächsten Jahres zurückgegeben – ein Gänsehautmoment!

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Tipps für die Praxis

  • Lieber wenige Methoden vertiefen statt alles auf einmal.
  • Ritualcharakter schaffen: Jedes Jahr in der letzten Woche einplanen.
  • Offenheit zulassen: Auch Kritik ist wertvoll.
  • Selbst mitmachen: Wenn Lehrkräfte ebenfalls reflektieren, entsteht Vertrauen.

💡 Reflexionsfragen für Lehrkräfte

Nicht nur Schüler/-innen profitieren von einem Jahresrückblick – auch für Lehrkräfte ist es wertvoll, kurz innezuhalten. Diese Fragen können helfen, das Jahr bewusst abzuschließen:

  • Worauf bin ich in diesem Jahr besonders stolz – im Unterricht und persönlich?
  • Welche Methoden, Projekte oder Ideen haben gut funktioniert?
  • Wo habe ich gemerkt: Das war zu viel – da darf ich nächstes Jahr besser auf meine Grenzen achten?
  • Welche Schüler/-innen-Entwicklung hat mich besonders berührt?
  • Was möchte ich im neuen Jahr beibehalten, was ausprobieren und was loslassen? 

Nehmen Sie sich 15 Minuten mit einer Tasse Tee und einem Notizbuch, bevor die Ferien beginnen. Schreiben Sie die Gedanken stichpunktartig auf – und lesen Sie sie am Ende des nächsten Jahres noch einmal. Sie werden überrascht sein, wie viel sich verändert hat.

Fazit

Ein Jahresrückblick im Klassenzimmer ist mehr als ein netter Stundenausklang: Er gibt Schüler/-innen die Chance, ihre Lernreise bewusst wahrzunehmen und gestärkt ins neue Jahr zu starten. Gleichzeitig entsteht eine wertvolle Gelegenheit für Feedback und Klassengemeinschaft.

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