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Lernentwicklungsgespräch vorbereiten und durchführen
Bild: Shutterstock/Pressmaster

Lernentwicklungsgespräch vorbereiten und durchführen

Eine gezielte Unterstützung von Schülerinnen und Schülern

Das Lernentwicklungsgespräch (LEG) ermöglicht eine gezielte Unterstützung des Bildungswegs von Schülerinnen und Schülern. Erfahren Sie, warum das LEG für alle Beteiligten von großer Bedeutung ist und wie Sie sich darauf vorbereiten können.

Was ist ein Lernentwicklungsgespräch und wozu dient es?

Beim LEG handelt es sich um ein strukturiertes, individuelles Gespräch zwischen Lehrkraft, Eltern oder Erziehungsberechtigten und dem jeweiligen Kind. In ca. 30 bis 45 Minuten werden die schulische Leistung und die persönliche Entwicklung des Kindes besprochen. Die Beteiligten erfassen gemeinsam den Ist-Zustand und vereinbaren Ziele, um das Kind auf seinem Bildungsweg zu fördern. Dabei steht nicht die Notengebung im Vordergrund, sondern vor allem die individuelle Entwicklung des Kindes.

In mehreren Bundesländern ersetzen Lernentwicklungsgespräche an der Grundschule bereits das Halbjahreszeugnis – manchmal auch den Elternsprechtag. Statt – wie bisher üblich – in Abwesenheit des Kindes über dessen Leistungen zu sprechen, soll es im LEG eine aktive Rolle einnehmen. Im besten Fall entsteht dadurch ein Gefühl der Beteiligung oder Mitbestimmung des eigenen Lernwegs, was sich wiederum sehr förderlich auf die Motivation auswirkt.

Eines der Ziele von Lernentwicklungsgesprächen ist daher die Reflexion und Selbsteinschätzung: Die Schülerinnen und Schüler sollen lernen, ihre schulischen Leistungen selbstständig zu bewerten. Sie reflektieren, welche Themen und Aufgaben ihnen in der Schule leichtfallen oder in welchen Bereichen sie gegebenenfalls Unterstützung brauchen.

Ein Lernentwicklungsgespräch bietet somit die Gelegenheit, Stärken zu erkennen, Potenziale zu fördern und gemeinsam Lösungen für eventuelle Herausforderungen zu finden. Für Lehrkräfte ist das LEG eine wertvolle Möglichkeit, Schülerinnen und Schüler ganzheitlich zu verstehen und ihre Lernprozesse gezielt zu unterstützen. Eltern wiederum erhalten Einblicke in die schulische Entwicklung ihres Kindes und können aktiv am Bildungsweg teilhaben.

Ablauf eines Lernentwicklungsgesprächs in der Grundschule

Das LEG sollte in verschiedene Phasen unterteilt werden, um eine strukturierte und ganzheitliche Betrachtung zu gewährleisten. Hier ein Überblick über die typischen Bestandteile eines Lernentwicklungsgesprächs zwischen Eltern, Lehrkraft und Kind:

  1. Begrüßung und Einleitung
    Die Lehrkraft eröffnet das Gespräch und schafft eine angenehme Gesprächsatmosphäre. Vorstellung von Personen und Inhalten des Gesprächs: Was erwartet das Kind und seine Eltern?
  2. Einschätzung der Entwicklung und Leistung:
    Besprechung der bisherigen und aktuellen schulischen und persönlichen Entwicklung: Welche Erfolge und Fortschritte wurden erzielt, in welchen Bereichen gibt es Herausforderungen? Analyse der Zensuren, des Lernverhaltens und Sozialverhaltens.
  3. Perspektiven:
    Identifikation der Stärken des Schülers oder der Schülerin, Festlegung von individuellen Lernzielen und Entwicklungsschritten.
  4. Unterstützung:
    Falls erforderlich, können Sie in diesem Schritt des Lernentwicklungsgesprächs Möglichkeiten zur gezielten Förderung besprechen. Abstimmung von Maßnahmen zwischen Lehrkraft, Schülerin bzw. Schüler und Eltern, z. B. Teilnahme an Lerngruppen oder Nachhilfeunterricht.
  5. Gemeinsame Vereinbarung treffen:
    Am Ende des LEGs können Sie gemeinsam mit dem Kind und seinen Eltern eine schriftliche Vereinbarung treffen und festlegen, welche Schritte notwendig sind, um das gesteckte Ziel zu erreichen.

Unser Sortiment

Wie bereiten Sie sich und Ihre Lernenden auf Lernentwicklungsgespräche vor?

Die Schülerinnen und Schüler können sich in der Grundschule mit einschlägigem Material auf das Lernentwicklungsgespräch einstimmen. Im Cornelsen-Sortiment finden Sie dazu umfangreiche Unterlagen.

So enthält etwa die beliebte Lehrwerkreihe Tinto 1 unter anderem ein Erstlesebuch mit dem Lernentwicklungsheft „Das kann ich schon“. Das Tinto Sprachlesebuch 2–4 wartet ebenfalls mit einem Lernentwicklungsheft auf. Die Schülerinnen und Schüler sind mit einer Reihe wie dieser also im gesamten Jahrgangsverlauf in der Lage, ihre eigenen Leistungen realistisch einzuschätzen. Sie gehen somit jederzeit vorbereitet ins Lernentwicklungsgespräch. Auch Deutsch mit Olli oder Sprachfreunde sowie Einsterns Schwester umfassen Lernentwicklungshefte.

Als Lehrkraft sollten Sie Lernentwicklungsgespräche für jedes Kind und seine Eltern individuell vorbereiten. Die folgende Struktur kann Ihnen dabei behilflich sein:

  1. Dokumentation der Leistungen:
    Fassen Sie die wichtigsten Informationen zu den schulischen Leistungen des jeweiligen Schülers oder der Schülerin zusammen. Berücksichtigen Sie dabei nicht nur Noten, sondern vor allem auch Verhaltensweisen und soziale Kompetenzen.
  2. Individuelle Analyse:
    Nehmen Sie sich Zeit, um die individuellen Stärken und Schwächen jedes Kindes zu identifizieren. Auch außerschulische Aktivitäten und Interessen können hier einfließen.
  3. Zielsetzung vorbereiten:
    Überlegen Sie, welche konkreten Ziele für die kommende Phase sinnvoll und realistisch umsetzbar sind. Formulieren Sie verständliche und messbare Lernziele.
  4. Fördermaßnahmen planen:
    Entwickeln Sie Ideen für gezielte Maßnahmen, um individuelle Potenziale zu fördern. Berücksichtigen Sie dabei auch eine mögliche Unterstützung seitens der Eltern.