Was ist ein Lernentwicklungsgespräch und wozu dient es?
Beim LEG handelt es sich um ein strukturiertes, individuelles Gespräch zwischen Lehrkraft, Eltern oder Erziehungsberechtigten und dem jeweiligen Kind. In ca. 30 bis 45 Minuten werden die schulische Leistung und die persönliche Entwicklung des Kindes besprochen. Die Beteiligten erfassen gemeinsam den Ist-Zustand und vereinbaren Ziele, um das Kind auf seinem Bildungsweg zu fördern. Dabei steht nicht die Notengebung im Vordergrund, sondern vor allem die individuelle Entwicklung des Kindes.
In mehreren Bundesländern ersetzen Lernentwicklungsgespräche an der Grundschule bereits das Halbjahreszeugnis – manchmal auch den Elternsprechtag. Statt – wie bisher üblich – in Abwesenheit des Kindes über dessen Leistungen zu sprechen, soll es im LEG eine aktive Rolle einnehmen. Im besten Fall entsteht dadurch ein Gefühl der Beteiligung oder Mitbestimmung des eigenen Lernwegs, was sich wiederum sehr förderlich auf die Motivation auswirkt.
Eines der Ziele von Lernentwicklungsgesprächen ist daher die Reflexion und Selbsteinschätzung: Die Schülerinnen und Schüler sollen lernen, ihre schulischen Leistungen selbstständig zu bewerten. Sie reflektieren, welche Themen und Aufgaben ihnen in der Schule leichtfallen oder in welchen Bereichen sie gegebenenfalls Unterstützung brauchen.
Ein Lernentwicklungsgespräch bietet somit die Gelegenheit, Stärken zu erkennen, Potenziale zu fördern und gemeinsam Lösungen für eventuelle Herausforderungen zu finden. Für Lehrkräfte ist das LEG eine wertvolle Möglichkeit, Schülerinnen und Schüler ganzheitlich zu verstehen und ihre Lernprozesse gezielt zu unterstützen. Eltern wiederum erhalten Einblicke in die schulische Entwicklung ihres Kindes und können aktiv am Bildungsweg teilhaben.