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Offline-Quellen für Referate finden

Richtig recherchieren für Referate & Co., Teil 3

"Warum noch Bücher wälzen, wenn es doch das Internet gibt?", fragst du dich vielleicht. Klare Antwort: Weil du sonst viele gute Quellen ungenutzt lässt. Es lohnt sich, auch offline zu recherchieren – und wir erklären dir, wo und wie genau!

Nicht nur das Internet befragen: oldschool offline suchen

Bild: Shutterstock.com/Syda Productions

In Teil 1 unserer Artikel-Serie haben wir uns angeschaut, wie du Quellen findest. In Teil 2 hast du gelernt, wie du sie bewertest und die guten Quellen aussiebst. Jetzt sehen wir uns an, wie du neben Google, Wikipedia & Co. offline an brauchbare Informationen kommst.

Einen Besuch wert: die gute, alte Bibliothek

Für alle, die bisher noch nie in ihrer Schul-, Stadt- oder Zentralbibliothek waren: Das ist der Ort, an dem ganz viele Bücher leben – und du kannst sie dir ausleihen und mit nach Hause nehmen. Im sogenannten Katalog sind alle Bücher, die die Bibliothek in ihrem Bestand hat, aufgeführt. Du kannst nach Schlagworten oder zum Beispiel nach wichtigen Autoren suchen. Bei vielen Bibliotheken kannst du den Katalog mittlerweile auch bequem online von zu Hause aus durchsuchen und ggf. gleich mal die entsprechenden Bücher für dich reservieren.

Der kleine Haken der Bibliotheks-Recherchen: Wenn die Bücher, die du lesen willst, gerade verliehen sind, musst du warten, bis sie wieder da sind. Und natürlich musst du dich vom Schreibtisch wegbewegen, statt einfach im Pyjama zu recherchieren, während deine Mama dir Essen bringt. Dafür ist so eine Bibliothek eine wahre Fundgrube an Büchern und anderen Medien: Lexika, Fachbücher, Handbücher, Lehrbücher, Hefte, Magazine, Zeitschriften, Zeitungen, aber auch CDs oder DVDs kannst du dort finden.

Bücher haben außerdem den Vorteil, dass du meist diverse Querverweise auf andere Bücher und weiterführende Quellen findest. Und wenn du in der Bibliothek vor dem Regal stehst, um ein bestimmtes Buch zu suchen, entdeckst du oft noch andere gute Quellen, die direkt daneben stehen.


Die richtigen Buchquellen ausfindig machen

Je allgemeiner die Schlagworte sind, nach denen du den Katalog durchsuchst, desto mehr Treffer werden dir angezeigt. Aber natürlich kannst und sollst du nicht mal eben so 200 Fachbücher von vorne bis hinten lesen, um gute Informationen zu finden. Am besten gehst du deshalb in fünf Schritten vor.


1. Titel-Check

Der Titel-Check: Lies dir den genauen und vollständigen Titel durch. Manche Fachbücher haben zum Beispiel ein passendes Schlagwort im Titel, setzen dann aber einen Schwerpunkt, der für dich völlig uninteressant ist. Lies deshalb auch die entsprechenden Zusätze. Wenn du beispielsweise nach Tipps für ein gutes Zeitmanagement im Alltag suchst, hört sich ein Buch, das "Effizientes Zeitmanagement" heißt, erst mal gut an. Gibt es dann noch einen Zusatz, der lautet: "Wie Top-Manager/-innen ihre Mitarbeiter-Meetings optimal planen", kommt es doch nicht mehr in Frage.


2. Klappentext

 Als Nächstes liest du den Klappentext. Was sagt die Kurzbeschreibung über den Inhalt? Passt die Quelle immer noch zu deinem Thema bzw. Themenschwerpunkt?


3. Inhaltsverzeichnis

Danach schaust du ins Inhaltsverzeichnis und siehst dir die Kapitelnamen und Beitragstitel an. Lohnt es sich immer noch, genauer nachzusehen?


4. Querlesen

Dann schlägst du ein interessantes Kapitel auf und liest ein wenig quer. Nur wenn das Buch danach immer noch relevant für dich ist, lohnt es sich, es ausführlicher zu lesen.


5. Quellenangaben notieren

Die Bücher oder Zeitungen, die Schritt 1–4 "überlebt" haben, leihst du dir aus oder arbeitest die interessanten Inhalte direkt in der Bibliothek durch. Ganz wichtig dabei: Mach dir unbedingt Kopien der wichtigen Passagen und schreib dir sofort (!) alle nötigen Quellenangaben dazu. Alles, was du zum Beispiel als Quelle für deine Facharbeit nutzt, solltest du auch nachweisen können. Spar dir also viel Zeit, Frust und Mühe und notier dir sofort, aus welchem Buch der Absatz stammt – inklusive Autor/-innen, Verlag, Auflage, Jahr und Seitenangabe. Das gilt übrigens auch dann, wenn du dich nur an die Quelle anlehnst und sie nicht wörtlich zitierst.


Extra-Tipp

Auch wenn Fachbücher meist automatisch als seriöse Quellen gelten, solltest du ihnen nicht blind vertrauen – und dich erst recht nicht nur auf eine einzige Quelle verlassen. Besser als ein Buch von einem einzigen Autor ist oft ein Band, bei dem verschiedene Autorinnen und Autoren mitgewirkt und unterschiedliche Beiträge geleistet haben. So kannst du dich gleich auf mehrere Expert/-innen beziehen und oft auch schon unterschiedliche Ansätze und Meinungen zusammentragen.


Weitere Offline-Quellen: von Infomaterialien bis Interviews

Neben der Bibliothek kann – je nach Thema – auch ein Besuch bei folgenden Institutionen oder Anlaufstellen für dich interessant sein:

  • Museen,
  • Reisebüros,
  • Botschaften (also die diplomatischen Vertretungen anderer Länder),
  • Vereine und Verbände,
  • Unternehmen oder auch
  • Expertinnen und Experten (zum Beispiel Uni-Professor/-innen), die du interviewen kannst.

Natürlich darfst du auch hier nicht alle Informationen und Infomaterialien einfach eins zu eins als Fakt ansehen. Unterschiedliche Urheber/-innen verfolgen schließlich auch unterschiedliche Interessen. Hinterfrage also auch hier alle Informationen und behalte die Qualitätskriterien für gute Quellen im Hinterkopf.

Apropos "gute Quellen": Auch Datenbanken und Infopools, wie zum Beispiel vom statistischen Bundesamt, oder veröffentliche Bachelor- oder Masterarbeiten können tolle Informationsquellen sein. Viele von ihnen findest du auch online – und die besten Tipps für gute Internet-Recherchen schauen wir uns als Nächstes an. Zum Schluss gibt es dann noch die besten Suchtricks für Google.