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Kind übt Schreibschrift
Bild: Shutterstock.com/OlgaKhorkova

Grundschrift in der Grundschule 

Die Brücke zum verbundenen Schreiben

Eine persönliche, flüssige Handschrift ist als Ziel in den meisten Lehrplänen verankert. Welche Schriftart die Grundschule aber genau vermitteln soll, ist umstritten. Die Grundschrift will eine Brücke zwischen Druck- und Schreibschrift schaffen. Wie das gelingen kann, erfahren Sie hier.

Schreiblehrgänge in Grundschrift

Was ist die Grundschrift?

Die Grundschrift ist eine pädagogische Innovation im Bereich des Schreibunterrichts. Der Grundschulverband regte ihre Entwicklung in den 2000er Jahren an, und im Jahr 2010 wurde das erste fertige Konzept vorgelegt. In einigen deutschen Bundesländern ist die Grundschrift für die Vermittlung an Schulen zugelassen.

Entwickelt wurde die Grundschrift, um den Lernenden den Übergang von der Druckschrift zur verbundenen Schreibschrift zu erleichtern. Bisher lernen Grundschulkinder im ersten Jahr die Druckschrift. Anschließend wird eine der verbundenen Schreibschriften unterrichtet. Viele Lernende haben zunächst den Eindruck, mit zwei völlig unterschiedlichen Systemen konfrontiert zu sein – die Grundschrift soll eine Brücke zwischen beiden Schriftarten schlagen bzw. das bisherige duale Konzept ersetzen.


Wie ist die Grundschrift gestaltet?

Während bei der Druckschrift jeder Buchstabe einzeln steht und bei der Schreibschrift die Buchstaben miteinander verbunden sind, stellt die Grundschrift eine Mischform dar:

Sie kombiniert die einfache Form der Druckschrift mit der schnellen und flüssigen Bewegung der verbundenen Schreibschrift. Aus den Buchstaben der Druckschrift heraus sollen die Kinder lernen, eine eigene flüssige, verbundene Schrift zu entwickeln. Bei Kleinbuchstaben gibt es in der Grundschrift eine Hilfestellung für die Verbindung: Nach oben schwingende Wendebögen bei a, d, h, i, k, l, m, n, t und u regen zum Experimentieren in Richtung eines natürlichen Schreibflusses an.

Die einfache Form der Buchstaben verbessert die Lesbarkeit und vereinheitlicht die Handschrift, obwohl viel Wert auf einen persönlichen Weg zur Schreibschrift gelegt wird.

Wie sieht der Unterricht in Grundschrift aus?

Wie bei allen Formen des Schreibenlernens steht ein systematisches Unterrichten der einzelnen Buchstaben bis hin zu Wörtern und zusammenhängenden Sätzen auf dem Programm. Im Sortiment von Cornelsen finden Sie das richtige Material zum Erlernen der Grundschrift. Einschlägige Lehrwerkreihen wie „Einsterns Schwester“, „Tobi“, die „Jo-Jo Fibel“ und „Tinto“ beinhalten jeweils einen Schreiblehrgang in Grundschrift. Auf den Produktseiten erfahren Sie, welches Lehrwerk in welchem Bundesland zugelassen ist. Dazu passend sind Buchstabenhäuser und Anlauttabellen in Grundschrift verfügbar.

Das schriftdidaktische Konzept der Grundschrift an der Grundschule sieht zusätzlich die sogenannten Schriftgespräche zwischen Lehrkraft und Kindern vor. Unter den drei Leitkriterien Formklarheit, Leserlichkeit und Geläufigkeit soll die Entwicklung der eigenen Schrift aktiv diskutiert werden. Formklarheit fragt ab, ob jeder Buchstabe gut zu erkennen ist. Leserlichkeit bezieht sich auf das gesamte Konstrukt – kann man die Buchstaben, das ganze Wort, den ganzen Satz gut lesen? Geläufigkeit bezieht sich auf den Schwung der Schrift. Die Kriterien bauen aufeinander auf. Während Formklarheit nach einer gewissen Zeit die Basis bilden sollte, bleiben Leserlichkeit und Geläufigkeit im gesamten Verlauf der ersten Schuljahre – auf dem Weg zu einer individuellen Handschrift – wichtige Aspekte.