Kurz & knapp
- Englisch an der Grundschule nutzt die hohe Sprachaufnahmefähigkeit von Kindern
Der frühe Englischunterricht fördert intuitives Lernen, senkt Sprachbarrieren und unterstützt eine natürliche Aussprache, besonders im Grundschulalter. - Der Englischunterricht ist themen- und kompetenzorientiert aufgebaut
Altersgerechte Themen wie Familie, Tiere oder Hobbys sowie die Förderung von Hörverstehen, Sprechen, Lesen und Schreiben stehen im Zentrum des Unterrichts. - Kindgerechte Methoden sorgen für motivierendes Sprachenlernen
Der Unterricht setzt auf Storytelling, Lieder, Spiele und digitale Medien, um Sprache handlungsorientiert, ganzheitlich und interkulturell zu vermitteln.
Warum ist es wichtig, Englisch an der Grundschule zu unterrichten?
Der frühe Fremdsprachenerwerb hat erheblich an Bedeutung gewonnen. In einer zusammenwachsenden Welt wird die Fähigkeit, in mehreren Sprachen zu kommunizieren, immer wichtiger. Englisch als internationale Verkehrssprache nimmt eine besondere Schlüsselrolle ein.
Wissenschaftliche Erkenntnisse zeigen, dass Kinder im Grundschulalter besonders aufnahmefähig für neue Sprachen sind. Sie lernen intuitiv, haben weniger Hemmungen beim Sprechen und können Aussprache und Intonation leichter erfassen als Jugendliche oder Erwachsene. Seit einer Empfehlung der Kultusministerkonferenz von 2004/2005 wird Englisch daher in den Grundschulen aller Bundesländer angeboten, meistens ab der 3. Klasse.
Welche Themen sieht der Unterricht in Englisch an der Grundschule vor?
Der Englischunterricht in der Grundschule orientiert sich an der Lebenswelt der Kinder und greift Themen auf, die für sie relevant und interessant sind. Im Mittelpunkt stehen altersgerechte Inhalte, die ihren natürlichen Entdeckungsgeist und ihre Neugier ansprechen.
Typische Themenfelder für Grundschul-Englisch sind: Ich und meine Familie, Schule und Klassenzimmer, Tiere und Natur, Essen und Trinken, Jahreszeiten, Wetter und Feste, Freizeit und Hobbys sowie Körper und Gesundheit.
Welche Kompetenzen lernen Kinder in der Grundschule in Englisch?
In der Grundschule zielt der Unterricht in Englisch auf den Erwerb grundlegender sprachlicher, interkultureller und methodischer Kompetenzen ab. Die Kompetenzentwicklung folgt dem natürlichen Spracherwerb: Zunächst lernen die Kinder die rezeptiven Fertigkeiten (Hören & Verstehen), dann die produktiven (Sprechen & Schreiben).
Sprachliche Kompetenzen
Hören, Sprechen, Lesen, Schreiben – das sind die vier Kompetenzbereiche, die in jedem Fremdsprachenunterricht zum Tragen kommen.
Hörverstehen im Englischen beinhaltet:
- einfache Anweisungen und Aufforderungen im Unterrichtskontext verstehen
- den wesentlichen Inhalt kurzer, deutlich gesprochener Texte erfassen
- vertraute Wörter und einfache Sätze in authentischen Hörsituationen wiedererkennen
Sprechen und mündliche Interaktion beinhalten:
- einfache Redewendungen und Sätze zu vertrauten Themen verwenden
- sich mit einfachen sprachlichen Mitteln vorstellen und Auskunft über sich geben
- in geläufigen Situationen interagieren (Begrüßung, Verabschiedung)
Erste Schritte im Lesen und Schreiben beinhalten:
- Leseverstehen in Englisch mithilfe bekannter Wörter und einfacher Sätze ausbilden
- Wort-Bild-Zuordnungen vornehmen, etwa mit englischen Bildergeschichten
- erste kleine Texte (z. B. Grußkarten, Steckbriefe) mit Hilfestellung verfassen
Interkulturelle Kompetenzen
Nicht nur die Sprache an sich, auch das Verständnis für die andere Kultur ist ein wichtiger Teil des Sprachunterrichts. Die Kinder sollen Offenheit und Neugier gegenüber anderen Kulturen entwickeln, kulturelle Unterschiede und Gemeinsamkeiten wahrnehmen, typische Alltagssituationen in englischsprachigen Ländern kennenlernen und kulturspezifische Feste und Bräuche entdecken.
Methodische Kompetenzen
Neben den sprachlichen Fertigkeiten und interkulturellen Kompetenzen werden auch erste lernstrategische Kompetenzen vermittelt. So lernen die Kinder zum Beispiel:
- einfache Memorierungstechniken anzuwenden
- Hilfsmittel wie Bildwörterbücher oder digitale Medien zu nutzen
- Bedeutungen aus dem Kontext zu erschließen
Welche Unterrichtsmethoden kommen für Englisch in der Grundschule zum Einsatz?
Der Englischunterricht in der Grundschule berücksichtigt die besonderen Lernvoraussetzungen junger Kinder und ist durch einen handlungsorientierten, ganzheitlichen Ansatz geprägt. Zu den methodischen Prinzipien und Verfahren zählen:
Immersionsprinzip (Eintauchen in die Sprache): Die Lehrkraft spricht im Unterricht weitgehend Englisch und schafft so ein authentisches Sprachbad.
Handlungsorientierter Unterricht: Er verbindet sprachliches Lernen mit konkretem Handeln. Sprache wird nicht abstrakt vermittelt, sondern in bedeutungsvollen Situationen erfahren und angewendet, etwa durch Basteln oder kleine Projekte.
Bilderbücher und Storytelling: Bilderbücher bieten eine authentische, altersgerechte Sprache sowie visuelle Unterstützung und sprechen die Emotionen der Kinder an. Beim Storytelling werden verschiedene Techniken eingesetzt, um das Verständnis zu unterstützen, zum Beispiel Visualisierung durch digitale Medien, Einsatz von Mimik, Gestik und Stimme oder Mitmachaktionen.
Weitere methodische Ansätze sind etwa:
- spielerisches Lernen mit Bingo, Memory, Simon Says oder Ratespielen
- Lieder und Reime
- Stationenlernen
- digitale Medien
- Chunks-Lernen: Ganze Redemittel und Satzmuster werden als Einheiten (chunks) vermittelt, ohne sie grammatisch zu analysieren.
- CLIL (Content and Language Integrated Learning): Die Lehrkraft vermittelt fachliche Inhalte aus anderen Fächern wie Sachunterricht, Kunst oder Sport auf Englisch.
Gerade die spielerischen Ansätze tragen dazu bei, dass der Englischunterricht in der Grundschule kindgerecht ist und eine positive Grundhaltung zum Fremdsprachenlernen entsteht.
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