Am 16. Juli 1985 starb Heinrich Böll – ein Schriftsteller, den viele als „Gewissen der Nation“ verehrten. Neben seinem Einsatz für Pazifismus und gesellschaftliche Versöhnung war ihm die Bedeutung von Rechtsstaatlichkeit und fairer Berichterstattung ein zentrales Anliegen. In seinem bekannten Werk „Die verlorene Ehre der Katharina Blum“ zeigt er, wie sensationshungrige Medien Existenzen zerstören können. Ausgehend von Auszügen aus dem Text setzen sich die Schülerinnen und Schüler zunächst mit der Rolle der Boulevardpresse in den 1970er-Jahren auseinander. Im zweiten Teil geht es um die Frage, wie ein Fall wie der von Katharina Blum heute medial dargestellt werden würde – im Zeitalter sozialer Medien, Shitstorms und digitaler Empörung.