Aktueller Bezug:
Homosexualität ist im Oberstufenunterricht kein Tabuthema mehr. Dennoch kann das Sprechen über historische Texte den Zugang erleichtern, da es eine gewisse Distanz erlaubt. Die Erzählung „Mädchenreigen“ von Lou Andreas-Salomé bietet sich an, weil sie auch einfach als Adoleszenzliteratur über die Identitätsfindung einer jungen Frau gelesen werden kann.
Die Autorin beschäftigte sich intensiv mit der Frage der Legitimität von Homosexualität – zu einer Zeit, in der lesbische Beziehungen ein Tabu waren.
Ganz anders bei aktuellen Texten wie Tamara Bachs „Marsmädchen“: Hier wird die widersprüchliche Gefühlswelt der Protagonistin, die sich in ein Mädchen verliebt, als Ausdruck einer Adoleszenzkrise behandelt, die Jugendliche jeder sexuellen Orientierung durchmachen können.
Die Schülerinnen und Schüler untersuchen textvergleichend, inwieweit bei Andreas-Salomés Text thematisch von „Queerness“ im heutigen Sinne gesprochen werden kann.
Das Arbeitsblatt umfasst 8 Seiten.
Texte/Material:
- Auszüge aus erzählenden Texten, Sachtext, Bildmaterial
Aufgaben und Lösungen:
- Erschließung von Sachtexten und Anwendung der Informationen
- Erschließung und vergleichende Interpretation der Auszüge aus Erzähltexten
- ausformulierte Lösungsvorschläge
Lehrwerksbezug:
- Texte und Medien: Werke im Kontext
- Epoche: Jahrhundertwende (um 1900)
Kompetenzen:
- Historisch-gesellschaftliche Bezüge von Literatur aufzeigen
- Zeitbedingtheit von Rezeption reflektieren
- Traditionslinien im Schreiben von Frauen reflektieren
Thema:
- Literatur von Frauen
- Homosexualität in der Literatur
- Adoleszenz-Literatur