• Bewegungslieder in der Grundschule fördern ganzheitliches Lernen
  Durch die Verbindung von Musik, Sprache und Bewegung werden motorische, sprachliche und soziale Kompetenzen gleichzeitig gefördert.
• Einsatz von Bewegungsliedern unterstützt Konzentration und Motivation
  Als Rituale, Bewegungspausen oder fächerübergreifende Lernhilfen helfen Bewegungslieder, den Unterrichtsalltag abwechslungsreich und aktiv zu gestalten.
• Musikpädagogisch wertvoller Zugang im Unterricht
  Bewegungslieder verknüpfen Gesang, Rhythmus und Körpererfahrung und machen musikalische Grundelemente für Kinder direkt erfahrbar.

Bewegungslieder in der Grundschule sprechen verschiedene Sinne gleichzeitig an. Kinder lernen durch das Zusammenspiel von Hören, Singen und Bewegen besonders nachhaltig. Diese Form des ganzheitlichen Lernens fördert die kognitive, emotionale und soziale Entwicklung der Schülerinnen und Schüler – nicht nur im Musikunterricht. 

Kurze Bewegungseinheiten helfen den Kindern, sich danach wieder auf den eigentlichen Stoff zu konzentrieren. Besonders nach Phasen intensiver Stillarbeit können Bewegungslieder für neue Energie und Aufmerksamkeit sorgen. 

Durch das regelmäßige Singen bzw. Ausüben von Bewegungsliedern erweitern Kinder in der Grundschule ihren Wortschatz und verbessern ihre Aussprache. Die Verbindung von Sprache mit Bewegung unterstützt besonders Schülerinnen und Schüler mit Sprachschwierigkeiten oder Deutsch als Zweitsprache. 

Bewegungslieder fördern sowohl die Grobmotorik durch größere Bewegungsabläufe als auch die Feinmotorik durch präzise Finger- und Handbewegungen. Die Kinder verbessern ihre Koordinationsfähigkeit und entwickeln ein besseres Körperbewusstsein.

Bei Bewegungsliedern lernen Schülerinnen und Schüler, aufeinander zu achten und ihre Bewegungen zu koordinieren. Das fördert soziale Kompetenzen wie Rücksichtnahme und Teamfähigkeit. Zudem können bei einer so verbindenden Aktivität auch schüchterne Kinder über sich hinauswachsen.

Bewegungslieder eignen sich hervorragend als festes Ritual zum Unterrichtsbeginn. Sie helfen den Kindern, im Schulalltag anzukommen und sich auf den Unterricht einzustimmen. Beliebte Beispiele sind „Guten Morgen in diesem Haus“ oder „Alle Kinder sind schon da“. 

Als kurze Unterbrechung zwischen Unterrichtsphasen können Bewegungslieder in der Grundschule für neue Energie sorgen. Sie helfen, Müdigkeit zu vertreiben und die Konzentrationsfähigkeit wiederherzustellen. Besonders in den ersten Schuljahren sind solche Bewegungspausen unverzichtbar.

Bewegungslieder lassen sich in nahezu allen Unterrichtsfächern einsetzen: 

• im Mathematikunterricht: Zahlenlieder mit Bewegungen 
• im Sachunterricht: thematische Lieder zu Jahreszeiten, Tieren oder Umweltthemen 
• im Sprachunterricht: Lieder zur Förderung des Sprachrhythmus 

Diese fächerübergreifende Nutzung macht Lerninhalte greifbarer und hilft, sie besser im Gedächtnis zu verankern. Die emotionale Komponente der Musik verknüpft das Gelernte mit positiven Gefühlen und steigert so die Motivation. 

Tipp: Sehen Sie sich auch die vielfältigen Unterrichtsmaterialien für Sport in der Grundschule von Cornelsen an. Gerade Tanzen und Singen lassen sich hervorragend verbinden. 
 

Integration in den Musikunterricht 

Im Musikunterricht selbst bilden Bewegungslieder einen zentralen Bestandteil. Hier werden musikalische Grundelemente wie Rhythmus, Takt und Melodie durch entsprechende Bewegungen körperlich erfahrbar. Auch Bodypercussion oder Musikinstrumente können integriert werden. 

Die Verbindung von Gesang, Bewegung und Instrumentalspiel schafft ein ganzheitliches Musikerlebnis, das alle Sinne anspricht und verschiedene musikalische Kompetenzen gleichzeitig fördert. Besonders in der Grundschule erweist sich dieser multisensorische Ansatz als effektiv, da er den natürlichen Bewegungsdrang der Kinder aufgreift und in musikalisches Lernen umwandelt. 

Einige zeitlose Bewegungslieder haben sich in der Grundschule besonders bewährt: 

• „Kopf, Schulter, Knie und Fuß“: Das Lied benennt Körperteile und wird durch Berühren der entsprechenden Körperstellen begleitet. 
• „Es tanzt ein Bi-Ba-Butzemann“: Das traditionelle Kinderlied regt mit einfachen Tanzbewegungen zur Bewegung an. 
• „Aramsamsam“: Das internationale Mitmachlied arbeitet mit einfachen, festgelegten Gesten. 
• „Die Räder vom Bus“: Das Bewegungslied stellt verschiedene Fahrzeugteile mit Bewegungen dar. 
• „Der Schütteltanz“: Das energiegeladene Lied sorgt für ein ausgiebiges Ausschütteln aller Körperteile. 

Auch zu jeder Jahreszeit gibt es passende Bewegungslieder, die den Kindern die Naturphänomene näherbringen, wie etwa „Es war eine Mutter, die hatte vier Kinder“, „Herbstwind, Herbstwind, sause“ oder „Schneeflocke“. 

Auch neuere Bewegungslieder erfreuen sich in der Grundschule großer Beliebtheit. Sie bringen aktuelle Musikstile in den Unterricht. Beliebte Songs sind etwa „Das Lied über mich“ von Volker Rosin, „Körperteil Blues“ von Sim Sala Sing und „A-E-I-O-U“ aus der KiKA-Sendung „Tanzalarm“. Internationale Bewegungslieder wie das brasilianische „Soco Bate Vira“ oder das mexikanische „Chu Chu Ua“ erweitern den kulturellen Horizont der Kinder. 

Tipp: In den Cornelsen-Lehrwerken für Musik in der Grundschule finden Sie eine reiche Auswahl an Kinderliedern und Bewegungsliedern, die Freude am Singen, Tanzen und Musizieren vermitteln. 

Für den erfolgreichen Einsatz von Bewegungsliedern in der Grundschule ist gute Vorbereitung entscheidend. Lehrkräfte sollten die Lieder vorab üben und klare Anweisungen geben. Verschiedene Materialien bereichern das Erlebnis: Rhythmusinstrumente unterstützen das Taktgefühl, Tücher oder Bälle erweitern die Bewegungsmöglichkeiten.  

Für eine inklusive Gestaltung sollten alternative Bewegungen für Kinder mit Einschränkungen angeboten, verschiedene Schwierigkeitsstufen ermöglicht und eine ermutigende Atmosphäre geschaffen werden, damit alle Freude am gemeinsamen Musizieren finden.