Kurz & knapp
- Musikinstrumente fördern ganzheitliche Entwicklung in der Grundschule
Durch das aktive Musizieren mit Instrumenten werden motorische, kognitive und soziale Fähigkeiten gestärkt und die musikalische Ausdrucksfähigkeit unterstützt. - Vielfältige Instrumentenfamilien schaffen Zugänge für alle Kinder
Blas-, Schlag-, Saiten- und Tasteninstrumente ermöglichen differenzierte Klangerfahrungen und motivieren Kinder, ihre musikalischen Vorlieben zu entdecken. - Pädagogisch strukturierter Instrumentalunterricht ermöglicht Teilhabe
Mit schrittweisem Aufbau, inklusiven Materialien und fächerübergreifendem Einsatz wird das gemeinsame Musizieren für alle Kinder zugänglich gemacht.
Instrumentenfamilien in der Grundschule
Die Klangwelt der Musikinstrumente, die in der Grundschule häufig zum Einsatz kommen, ist so bunt und vielfältig wie die Klassengemeinschaft selbst. Im Musikunterricht an der Grundschule entdecken die jungen Schülerinnen und Schüler verschiedene Instrumentenfamilien:
- Blasinstrumente: z. B. Blockflöte, Mundharmonika, Kazoo
- Schlaginstrumente: z. B. Handtrommeln, Klanghölzer, Triangel, Glockenspiel
- Saiteninstrumente: z. B. Ukulele, Veeh-Harfe, kleine Gitarren
- Tastinstrumente: z. B. Melodica, Keyboard, kleines Akkordeon
Jede dieser Familien zeichnet sich durch ihren ganz eigenen Charakter aus – mal entstehen sanfte, schwebende Klänge, mal kraftvolle Rhythmen oder harmonische Akkorde. Wenn Kinder diese verschiedenen Klangfarben entdecken, erleben sie nicht nur musikalische Grundlagen mit allen Sinnen, sondern entwickeln auch ihre ganz persönlichen Vorlieben und Talente. Die Vielfalt der Instrumente in der Grundschule eröffnet unzählige Möglichkeiten, gemeinsam zu musizieren und die Freude an der Musik zu teilen.
Rolf Zuckowski
Unser Land braucht starke Kinder, und Musik kann Kinder stärker machen. Die Musikförderung bei Kindern dient nicht nur ihren musikalischen Talenten, sie stärkt ihre Persönlichkeit, ihre Kreativität, ihre Lernfreude und ihre sozialen Fähigkeiten
Musizierhefte
Beliebte Instrumente für den Einstieg
Die Blockflöte ist ein Klassiker im Grundschul-Musikunterricht. Ihre Vorteile sind der günstige Preis, die transportable Größe und der relativ schnelle Lernerfolg. In vielen Schulen wird ab der zweiten Klasse mit der C-Sopranblockflöte begonnen.
Percussion-Instrumente bieten einen besonders niedrigschwelligen Einstieg in die Welt der Musik. Besonders beliebt sind Handtrommeln, Klanghölzer und Boomwhackers – farbige Klangröhren, die durch Anschlagen Töne erzeugen. Diese Instrumente fördern früh das Rhythmusgefühl und eignen sich hervorragend für das gemeinsame Musizieren.
Die Ukulele erfreut sich zunehmender Beliebtheit in Grundschulen. Mit nur vier Saiten ist sie übersichtlich, und ihre kompakte Größe macht sie ideal für Kinderhände. Mit wenigen Akkorden können Kinder bereits viele Lieder in der Grundschule begleiten – das sorgt für schnelle Erfolgserlebnisse und jede Menge Spaß.
Musikinstrumente in der Grundschule unterrichten: Methoden und Herausforderungen
Im Grundschulunterricht haben sich verschiedene methodische Ansätze bewährt, darunter die elementare Musikpädagogik nach Carl Orff und die rhythmisch-musikalische Erziehung nach Émile Jaques-Dalcroze. Allen gemeinsam ist das Prinzip „vom Einfachen zum Komplexen“ sowie die Verbindung von Musik mit Bewegung und Sprache.
Vom Rhythmus zum Instrumentalspiel
Der Einstieg in die Instrumentalpraxis beginnt meist mit einfachen rhythmischen Übungen unter Einsatz körpereigener Instrumente wie Klatschen und Stampfen. Danach folgen einfache Rhythmusinstrumente und schließlich Melodieinstrumente. Dieses schrittweise Heranführen ermöglicht es allen Kindern, unabhängig von ihren Vorkenntnissen gemeinsam mit anderen zu musizieren.
Fächerübergreifendes Arbeiten
Musikinstrumente lassen sich in der Grundschule hervorragend in andere Fächer integrieren. Im Mathematikunterricht können die Kinder Rhythmen zählen, im Sachunterricht bietet sich der Instrumentenbau an, und im Deutschunterricht können Gedichte und Reime gemeinsam vertont werden.
Herausforderungen und Lösungen
Eine Herausforderung im Musikunterricht ist der Umgang mit unterschiedlichen Vorkenntnissen. Bewährte Strategien sind differenzierte Aufgabenstellungen und ein Patensystem, bei dem erfahrene Kinder diejenigen unterstützen, die erst wenige Berührungspunkte mit Musik hatten. Auch Inklusion spielt eine wichtige Rolle. Durch angepasste Instrumente für Kinder mit körperlichen Einschränkungen und farbige Notationssysteme für Schülerinnen und Schüler mit Leseschwäche wird allen die Teilhabe am Musizieren ermöglicht.






