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Den Grundschulalltag meistern
Bild: Shutterstock.com/Monkey Business Images

Der Notenschlüssel in der Grundschule

Wie gestalten sich Noten in der Grundschule?

Wenn Kinder ihre ersten Schulnoten bekommen, stehen Eltern oft vor Fragen: Wie funktioniert der Notenschlüssel für die Grundschule? Und warum gibt es regionale Unterschiede? Dieser Ratgeber erklärt alles Wichtige zum Thema und hilft Ihnen, Noten richtig zu verstehen.

Kurz & knapp

  • Der Notenschlüssel übersetzt erzielte Leistungen in Ziffernnoten
    Durch den prozentualen Vergleich mit der maximal möglichen Punktzahl erhalten Kinder eine Punktwertung, die der Lehrkraft ermöglicht, ihre Leistung objektiv zu bewerten.
  • Einführung und Anwendung unterscheiden sich nach Bundesland
    In der Regel erhalten Schülerinnen und Schüler ab der 3. Klasse Ziffernnoten, während in der 1. und 2. Klasse häufig Verbalbeurteilungen genutzt werden. Dies unterscheidet sich je nach Bundesland.
  • Lehrkräfte verwenden Notenschlüssel flexibel im Kontext
    Je nach Aufgabenstellung und Leistung der gesamten Klasse können Lehrkräfte den Notenschlüssel im Rahmen anpassen – verbunden mit verbalen Rückmeldungen zu Arbeits- und Sozialverhalten.

Was ist der Notenschlüssel in der Grundschule?

Als systematisches Bewertungsinstrument wandelt der Notenschlüssel in der Grundschule erreichte Leistungen in die bekannten Schulnoten von 1 bis 6 um. Lehrkräfte nutzen den Notenschlüssel als pädagogisches Werkzeug, um Lernfortschritte objektiv zu dokumentieren und dabei die individuellen Bedürfnisse ihrer Schülerinnen und Schüler im Blick zu behalten. Noten helfen auch den Eltern, die Entwicklung ihrer Kinder einzuschätzen.  

Wichtig zu wissen: Ein einheitlicher bundesweiter Notenschlüssel existiert nicht. Schulen arbeiten häufig mit schul-, kommunal- oder landesspezifischen Bewertungsgrundlagen. In NRW z. B. legen Lehrerkollegien in einem schulischen Leistungskonzept gemeinsam verbindliche Maßstäbe fest.

Die Einführung von Ziffernnoten variiert erheblich zwischen den Bundesländern. In der ersten und zweiten Klasse stehen meist noch Verbalbeurteilungen auf dem Programm – sie beschreiben in Worten, wie sich das Kind entwickelt. Ab der dritten und vierten Klasse findet dann oft eine vollständige, auf Ziffern basierende Benotung in allen Fächern statt, um die Kinder auf weiterführende Schulen vorzubereiten. Ausnahmen bilden Bayern, das bereits in der zweiten Klasse mit Noten beginnt, und Schleswig-Holstein, wo Grundschulen seit 2018 zwischen Noten und Kompetenzrastern wählen können. 

Grundlagen des Notenschlüssels für die Grundschule

Der Notenschlüssel (oder auch Zensurenschlüssel) für die Grundschule basiert auf dem traditionellen deutschen Bewertungssystem mit sechs Notenstufen: 

  • Note 1 (sehr gut): Die Leistung entspricht den Anforderungen in besonderem Maße.
  • Note 2 (gut): Die Leistung entspricht voll den Anforderungen.
  • Note 3 (befriedigend): Die Leistung entspricht im Allgemeinen den Anforderungen.
  • Note 4 (ausreichend): Die Leistung weist Mängel auf, entspricht aber noch den Anforderungen.
  • Note 5 (mangelhaft): Die Leistung entspricht nicht den Anforderungen.
  • Note 6 (ungenügend): Die Leistung entspricht nicht den Anforderungen, Grundkenntnisse sind lückenhaft.

Der Prozentnotenschlüssel funktioniert in der Grundschule ebenso wie an weiterführenden Schulen nach einem einfachen Prinzip: Die erreichten Leistungen werden in Punkte übersetzt und ins Verhältnis zur maximal erreichbaren Punktzahl gesetzt. 

Ein mögliches Beispiel für einen Notenschlüssel – wie er in verschiedenen Bundesländern oder Fächern vorkommen kann – sieht so aus (dies ist kein verbindlicher Standard):

  • Note 1: 100 bis 87 %
  • Note 2: 86 bis 73 %
  • Note 3: 72 bis 59 %
  • Note 4: 58 bis 45 %
  • Note 5: 44 bis 18 %
  • Note 6: unter 18 %

Die konkrete Festlegung kann je nach Bundesland, Schulkonzept oder Fach variieren. Häufig werden zusätzlich die Anforderungsbereiche (I–III) berücksichtigt, die die Gewichtung einzelner Aufgaben beeinflussen.

Bundeslandspezifische Unterschiede beim Notenschlüssel in der Grundschule

In Deutschland liegt die Bildungshoheit bei den Bundesländern. Das bedeutet: Jedes Bundesland kann seinen eigenen Notenschlüssel für die Grundschule festlegen – einen einheitlichen gibt es nicht. Was z. B. in Bayern als „gut“ gilt, kann in einem anderen Bundesland „sehr gut“ sein. 

Bayern beginnt schon in der zweiten Klasse mit Noten und verwendet in der Regel einen eher strengen Notenschlüssel für die Grundschule. Beispielsweise erhält ein Kind nur dann eine 1, wenn es mindestens 92 % erzielt hat. Eine weitere Besonderheit: Zwischennoten wie 1,5 oder 2,5 sind möglich. 

In Schleswig-Holstein sind Noten ab der dritten Klasse zwar wieder möglich (das Bundesland hatte 2015 Noten durch Kompetenzraster ersetzt) – jedoch wurde diese Regelung 2018 geändert: Schulen können nun jedoch eigenständig zwischen Noten und Kompetenzrastern wählen. 

Die meisten anderen Bundesländer gehen den Mittelweg und starten die Notengebung normalerweise ab der dritten Klasse. Beim Notenschlüssel für die Grundschule orientieren sich die Prozente oft am oben aufgeführten Schlüssel.

Ist der Notenschlüssel bindend?

Lehrkräfte haben eingeschränkt Spielräume bei der Festlegung von Notenschlüsseln. Sie können diese „in einem gewissen Rahmen“ selbst bestimmen, müssen dabei aber alle Schülerinnen und Schüler gleich behandeln. Diese Flexibilität ermöglicht es etwa, den Schwierigkeitsgrad einer Klassenarbeit zu berücksichtigen. War eine Aufgabe besonders komplex oder hat die ganze Klasse schlecht abgeschnitten, kann der Notenschlüssel angepasst werden. 

Und: Auch wenn Ziffernnoten vergeben werden, spielen Verbalbeurteilungen in der Grundschule eine wichtige Rolle. Sie ergänzen die numerische Bewertung um qualitative Aspekte wie Arbeitsverhalten (z. B. Sorgfalt, Ausdauer, Selbstständigkeit) und Sozialverhalten (z. B. Teamfähigkeit, Hilfsbereitschaft, Konfliktfähigkeit). Viele Grundschulen bewerten zusätzlich das Arbeits- und Sozialverhalten mit eigenen Skalen (A bis D oder Symbole wie Smileys).


Praktische Tipps für Eltern: Noten richtig interpretieren

Eine Note ist nur ein Baustein im Gesamtbild – wichtiger ist die Entwicklung im Laufe der Zeit. Bei Unklarheiten über den verwendeten Notenschlüssel suchen Eltern am besten das direkte Gespräch mit der Lehrkraft. Ganz wichtig: Noten sollten nie das Selbstwertgefühl definieren, denn Anstrengung und Verbesserung sind wichtiger als absolute Leistung.  

Beim Schulwechsel zwischen Bundesländern sollten Eltern nach dem gültigen Prozentnotenschlüssel in der Grundschule fragen, dem Kind Zeit geben, sich an neue Standards zu gewöhnen und bei Bedarf zusätzliche Förderung organisieren. 

Tipp: Die richtigen Lernhilfen für die Grundschule unterstützen Ihr Kind, gute Noten zu erzielen oder sich im jeweiligen Fach zu verbessern.  

Weitere Fragen

Wie viel Prozent für welche Note in der Grundschule? 

Jedes Bundesland kann seinen eigenen Notenschlüssel für die Grundschule festlegen – einen einheitlichen gibt es nicht. Ein mögliches Beispiel für einen Notenschlüssel – wie er in verschiedenen Bundesländern oder Fächern vorkommen kann – sieht so aus:

  • Note 1: 87–100 %
  • Note 2: 73–86 %
  • Note 3: 59–72 %
  • Note 4: 45–58 %
  • Note 5: 18–44 %
  • Note 6: unter 18 %

Wie werden die Noten in der Grundschule berechnet? 

Leistungen werden in Punkte umgewandelt und prozentual zur Höchstpunktzahl bewertet. Der so errechnete Prozentsatz wird mithilfe des Notenschlüssels in eine Ziffer von 1 bis 6 übersetzt.

Was ist ein Notenschlüssel in der Grundschule? 

Der Notenschlüssel ist ein Bewertungsrahmen, mit dem Punkteleistungen in Ziffernnoten umgerechnet werden. Er stellt Transparenz her und fördert die objektive Bewertung im Grundschulunterricht.