Kurz & knapp
- Hausaufgaben fördern Selbstständigkeit und Lernorganisation
In der Grundschule dienen Hausaufgaben als erstes Übungsfeld für eigenverantwortliches Arbeiten und die Organisation des Lernens. Kinder lernen, ihre Zeit einzuteilen und eigene Lernstrategien zu entwickeln. - Eltern sollten strukturierend, aber nicht übernehmend unterstützen
Ein ruhiger Arbeitsplatz, feste Zeiten und klare Abläufe helfen Kindern, regelmäßig und stressfrei an ihren Aufgaben zu arbeiten. Dabei sollen Eltern begleiten, nicht kontrollieren oder Aufgaben übernehmen. - Motivation und individuelle Anpassung sind entscheidend
Kleine Erfolgserlebnisse, positive Rückmeldungen und eine angepasste Belastung je nach Konzentrationsspanne und Tagesform fördern die Motivation. Bei Schwierigkeiten kann ein veränderter Tagesablauf oder Arbeitsplatz hilfreich sein.
Warum gibt es an der Grundschule Hausaufgaben?
In den ersten Schuljahren legen wir den Grundstein für das selbstständige Lernen. Die Kinder finden nach und nach heraus, wie sich das Arbeiten organisieren lässt und wie sie das Lernen lernen können. Dafür sind die Hausaufgaben in der Grundschule das erste Übungsfeld. Zudem bilden Hausaufgaben gerade an der Grundschule eine Brücke zwischen Schule und Familie und geben Einblick in die Lernfortschritte des Kindes.
Hausaufgaben erfüllen verschiedene pädagogische Funktionen:
- Das in der Schule Gelernte wird durch Wiederholung vertieft – sei es beim Lesenüben, beim Schreiben von Buchstaben oder beim Lösen einfacher Rechenaufgaben.
- Kinder lernen, eigenverantwortlich zu arbeiten und ihre Zeit einzuteilen. Diese Fähigkeit ist eine wichtige Vorbereitung für die weiterführende Schule.
- Durch regelmäßiges Üben entdecken Kinder, wie sie am besten lernen – ob sie beispielsweise Merksätze besser durch Aufschreiben oder durch lautes Aufsagen behalten.
- Für Lehrkräfte sind Hausaufgaben ein Indikator dafür, ob der Unterrichtsstoff verstanden wurde oder ob bestimmte Inhalte noch einmal aufgegriffen werden sollten.
- Hausaufgaben ermöglichen Eltern einen Einblick in die Unterrichtsinhalte und den Lernstand ihres Kindes.
Aktuelle Diskussionen zum Hausaufgabenkonzept an der Grundschule (Stand 05/2025)
Die Debatte um Sinn und Zweck von Hausaufgaben – vor allem in der Grundschule – wird immer wieder neu entfacht. Befürwortende betonen den Wert für die Entwicklung der Selbstständigkeit der Schülerinnen und Schüler und für die Vertiefung des Gelernten. Kritische Stimmen hingegen hinterfragen den tatsächlichen Lerneffekt und weisen auf mögliche Belastungen für Familien hin.
Tipp für Eltern: Fragen Sie bereits bei der Wahl der Grundschule nach dem jeweiligen Hausaufgabenkonzept und nach Details, zum Beispiel dem Umgang mit der Hausaufgabenkontrolle an der jeweiligen Grundschule.
Zwischen Motivation und Regeln: Hausaufgaben-Tipps für Eltern
Was die meisten Eltern brauchen, sind praktische Hinweise, wie sie ihr Kind bei den Hausaufgaben unterstützen können, ohne ihm die Verantwortung abzunehmen. Zu viel Hilfe verhindert, dass das Kind eigene Lösungswege entwickelt. Zu wenig Unterstützung kann hingegen zu Frustration führen. Was hilft?
Strukturen schaffen, die zum Erfolg führen
Ein fester Zeitrahmen, ein ruhiger Arbeitsplatz und klare Abläufe geben Kindern wichtige Struktur und Sicherheit. Etablieren Sie diese gemeinsam mit Ihrem Kind und halten Sie sich daran. Planen Sie eine bestimmte Hausaufgabenzeit wie auch Routinen ein, die den Start erleichtern und Konflikte reduzieren. Empfohlen wird, dass Kinder in der ersten Klasse der Grundschule nicht mehr als 15 bis 30 Minuten Zeit mit Hausaufgaben verbringen sollten.
Motivation für Hausaufgaben wecken und erhalten
Kleine Erfolgserlebnisse, positive Verstärkung und altersgerechte Anreize können die Freude am selbstständigen Arbeiten wecken. Die Aufgaben überschaubar zu machen, ist einer von vielen hilfreichen Ansätzen: „Schau, du hast heute nur fünf Sätze zu schreiben. Lass uns die Aufgabe in kleine Schritte teilen: Erst sehen wir uns die Lernwörter an, dann überlegen wir gemeinsam Sätze, und dann schreibst du einen Satz nach dem anderen.“ Zwischendurch betonen Sie, wie viel Ihr Kind schon geschafft und welche Wörter es richtig geschrieben hat. Am Ende könnte eine nicht materielle Belohnung stehen, zum Beispiel darf das Kind entscheiden, welches Spiel es gemeinsam mit Ihnen spielen möchte.
Herausforderungen meistern
Typische Schwierigkeiten sind Konzentrationsprobleme, Zeitmanagement oder emotionale Blockaden. Beobachten Sie Ihr Kind und nehmen Sie entsprechende Veränderungen vor: Lässt die Konzentration schon nach 10 Minuten deutlich nach? Bauen Sie mehr Pausen ein. Ist das Kind nachmittags direkt nach der Schule besonders unruhig? Lassen Sie es erst einmal eine halbe Stunde Fußball spielen oder auf andere Art bewegen. Das Kind arbeitet schlecht am eigenen Schreibtisch? Gestalten Sie den Raum oder Arbeitsplatz um oder lassen Sie es in eine andere ruhige Umgebung wechseln.
Die Zusammenarbeit mit der Schule gestalten
Eine gute Kommunikation mit den Lehrkräften ist entscheidend für den Erfolg bei den Hausaufgaben in der Grundschule. Suchen Sie aktiv den Kontakt und besprechen Sie Strategien mit den Personen, die Ihr Kind am häufigsten betreuen.
Das sind natürlich nur einige von vielen Methoden und Maßnahmen, die Ihrem Kind an der Grundschule die Hausaufgaben erleichtern können. Durch Beobachten, Ausprobieren und Gespräche finden Sie einen gemeinsamen Weg, mit dem das Hausaufgabenmachen zu einer entspannten Routine wird.





