Kurz & knapp
- Handschriftlernen unterstützt den Schriftspracherwerb nachhaltig
Das Schreiben mit der Hand aktiviert kognitive Prozesse stärker als Tippen, fördert das motorische Gedächtnis und verbessert das Einprägen von Buchstabenformen. - In der Grundschule kommen verschiedene Schriftarten zum Einsatz
Je nach Bundesland wird Druckschrift gefolgt von einer Schreibschrift gelehrt – dazu zählen Lateinische Ausgangsschrift, Vereinfachte Ausgangsschrift, Schulausgangsschrift oder alternativ die Grundschrift. - Zusatzmaterialien helfen beim individuellen Üben
Eltern sollten sich über die verwendete Schulschrift informieren und mit passenden Arbeitsheften gezielt das Schreiben zu Hause unterstützen – abgestimmt auf die unterrichtete Schriftart.
Warum heute noch mit der Hand schreiben lernen?
Kinder, die das Schreiben mit der Hand lernen, können die Entstehung jedes einzelnen Buchstabens sehen bzw. auf mehreren Ebenen erleben. Dieser Vorgang aktiviert mehr neuronale Netze als das Tippen auf einer Tastatur, und die Buchstaben prägen sich besser ein. Für den Erwerb der Schriftsprache ist die Handschrift also eine wichtige Fähigkeit.
Arbeitshefte zum Schreiben lernen
Welche Schriftarten werden in der Grundschule vermittelt?
In den meisten Grundschulen erlernen Kinder zunächst die Druckschrift. Je nach Bundesland und Schule geht es danach darum, eine Schreibschrift zu lernen – entweder die Lateinische Ausgangsschrift (LA), die Vereinfachte Ausgangsschrift (VA) oder die Schulausgangsschrift (SAS). Die Grundschrift ist eine jüngere Alternative. Hier fällt der Umweg über die Druckschrift weg.
- Die Lateinische Ausgangsschrift (LA) wurde 1953 in Deutschland eingeführt. Sie ist eine verschnörkelte Schrift mit vielen Drehrichtungswechseln, was sie für viele Kinder schwer erlernbar macht.
- Die Vereinfachte Ausgangsschrift (VA) wurde 1969 entwickelt und basiert auf der Lateinischen Ausgangsschrift. Sie verzichtet auf unnötige Schnörkel, damit sie einfacher zu erlernen ist.
- Die Schulausgangsschrift (SAS) wurde 1968 in der DDR eingeführt und wird heute auch in einigen westlichen Bundesländern gelehrt. Auch sie ist eine vereinfachte Schreibschrift, bei der sich die Großbuchstaben an den Druckbuchstaben orientieren.
- Die Grundschrift wurde 2010 entwickelt. Ziel ist es, dass Kinder aus den Druckbuchstaben eine individuelle, lesbare und flüssige Handschrift entwickeln. Nicht alle Buchstaben müssen dabei verbunden sein. Der Zwischenschritt über das Erlernen einer verbundenen Ausgangsschrift entfällt.
Tipp für Eltern und Erziehungsberechtigte
Den schulischen Unterricht mit zusätzlichen Übungen zu Hause zu bereichern, ist immer empfehlenswert. Wenn es um das Erlernen der Handschrift geht, gilt es im Vorfeld zu klären, welche Schreibweise Ihrem Kind in der Schule vermittelt wird. Schließlich sollen sich die verwendeten Lernmaterialien perfekt ergänzen. Sind Sie gut informiert, benötigen Sie nur noch das entsprechende Trainingsmaterial zum Schreibenlernen. Bei Cornelsen finden Sie altersgerechte Übungsbücher, Arbeitshefte und mehr für alle Schriftarten.
