Lesespiele an der Grundschule verbinden das Lesen mit spielerischen Elementen und fördern damit gezielt die Lesekompetenz. Im Mittelpunkt stehen also der Erwerb und die Vertiefung von Lesefertigkeiten – eine ernste Sache, denn die Lernenden werden diese Fähigkeiten ihr Leben lang brauchen. Durch den Spielcharakter verknüpfen die Kinder das Lesen jedoch gleich mit etwas Angenehmem und sind motiviert und mit Freude dabei – und so lernt es sich bekanntlich am besten.

Lesespiele zeichnen sich durch folgende Charakteristika aus: 

• Sie integrieren das Lesen als zentrales Element in einen spielerischen Kontext. Das Lesen ist nicht nur Mittel zum Zweck, sondern wesentlicher Bestandteil des Spiels. 
• Im Gegensatz zu reinen Leseübungen bieten Lesespiele eine motivierende Rahmenhandlung, etwa in Form von Wettbewerben, Rollenspielen oder Ausflügen. 
• Wie alle Spiele haben auch Lesespiele verständliche Regeln und ein definiertes Ziel, das die Kinder erreichen möchten. 
• Je nach Zielsetzung können Lesespiele unterschiedliche Aspekte des Lesens fördern – von der Buchstaben-Laut-Zuordnung über die Leseflüssigkeit bis zum Textverständnis.

Die Vielfalt an Lesespielen lässt sich nach verschiedenen Kriterien kategorisieren: 

• nach Sozialform: also Einzelspiele (z. B. Lesedominos, Lesepuzzles), Partnerspiele (z. B. Lesememory, Lesetandems), Gruppenspiele (z. B. Lesebingo, Leserallyes) oder Klassenspiele (z. B. Lesetheater, Lesewettbewerbe) 
• nach Lesekompetenzbereich: etwa Spiele zum Buchstaben- und Wortschatztraining, Spiele zur Förderung der Leseflüssigkeit oder Spiele zum Leseverständnis 
• nach Materialform: etwa analoge Lesespiele (Brettspiele, Kartenspiele, Würfelspiele), Lesespiele mit Bewegung oder digitale Lesespiele (Apps, Lernprogramme) 

Tipp: Die digitalen Lehr- und Lernmaterialien von Cornelsen steigern die Motivation – so können Schülerinnen und Schüler beispielsweise auf der Lernplattform Leseo ihre Lesekompetenzen eigenständig erweitern. 

In den ersten Schuljahren orientiert sich der Unterricht häufig an den Jahreszeiten, am Wetter oder an Feiertagen. Daher lassen sich auch Lesespiele gut in diesen Rhythmus einfügen. 

Lesespiele für den Frühling 

Frühlingsblumen-Rallye: Die Kinder ziehen Kärtchen mit kurzen Texten über verschiedene Frühlingsblumen. Nach dem Lesen müssen sie im Klassenraum versteckte Blumenbilder finden und dem richtigen Text zuordnen. Für jede korrekte Zuordnung erhalten sie einen Punkt und dürfen eine Papierblume auf eine gemeinsame Frühlingswiese kleben. 

Ostereierlesen: In bunten Papiereiern befinden sich Leseaufträge oder Textfragmente. Die Kinder suchen die Eier, lesen die Texte und lösen die damit verbundenen Aufgaben, etwa das Beantworten von Fragen zum Text oder das Vervollständigen einer Geschichte. 

Lesespiele für den Sommer 

Eisdiele: Die Kinder gestalten eine Eisdiele im Klassenraum. Jedes „Eis“ (farbige Papierkugeln) enthält eine Leseaufgabe. Nach erfolgreichem Lesen und Lösen der Aufgabe dürfen die Kinder ihre „Eiskugel“ in eine Waffeltüte aus Papier stecken und an eine Sommercollage heften. 

Reise-Lese-Bingo: Die Kinder erhalten Bingokarten mit Feldern, die verschiedene Urlaubsthemen enthalten. In einer Lesekiste liegen kurze Texte über Urlaubsorte, Aktivitäten oder Reiseerlebnisse. Nach dem Lesen eines Textes dürfen die Schülerinnen und Schüler das entsprechende Feld auf ihrer Bingokarte markieren. Wer zuerst eine Reihe voll hat, ruft „Bingo!“. 

Lesespiele für den Herbst 

Blätterwald-Leseabenteuer: Auf bunten Papierblättern in Herbstfarben stehen kurze Texte oder Rätsel. Die Blätter werden im Klassenraum oder auf dem Schulhof verteilt. Die Kinder sammeln die Blätter, lesen die Texte und ordnen sie nach bestimmten Kriterien (z. B. nach Textsorte, Thema oder Schwierigkeitsgrad). 

Halloween-Lesekette: Die Klasse sitzt im Kreis. Ein Kind beginnt, einen kurzen Gruselsatz zu lesen und reicht dann eine Taschenlampe weiter. Das nächste Kind liest den folgenden Satz. So entsteht nach und nach eine gruselige Geschichte. Besonders atmosphärisch wird es, wenn das Klassenzimmer abgedunkelt ist und nur die Taschenlampe den Text beleuchtet. 

Lesespiele für den Winter 

Schneeflocken-Wörter-Fangen: Auf ausgeschnittenen Papier-Schneeflocken stehen Wörter zu einem bestimmten Thema. Die Schneeflocken werden in die Luft geworfen. Die Kinder fangen je eine Schneeflocke, lesen das Wort vor und verwenden es in einem sinnvollen Satz. 

Weihnachtswichtel-Lesepost: Die Kinder ziehen Wichtelnamen und werden zu „Lesewichteln“. Sie schreiben kurze Briefe oder wählen passende Texte aus, die sie ihrem zugelosten Mitschüler oder ihrer zugelosten Mitschülerin vorlesen. Anschließend stellen sie Fragen zum Inhalt. Für jede richtige Antwort gibt es einen Stern für den Weihnachtsbaum der Klasse. 

Diese kleine Auswahl an Lesespielen für die Grundschule lässt sich natürlich beliebig fortsetzen. 

Tipp: Finden Sie Inspiration für Themen in Erstlesebüchern oder lassen Sie sich von cornelsen.ai helfen – unsere KI-Toolbox stellt Ihnen auf Knopfdruck komplette Unterrichtsentwürfe zusammen.