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Über Urlaub sprechen
Reisen, um andere Länder zu sehen, interessante Menschen kennenzulernen oder sich einfach nur zu erholen – diese Idee ist den meisten Menschen zu Lebzeiten Claudius‘ noch völlig fremd. Natürlich gab es die Bildungsreisen der jungen europäischen Adligen (Grand Tour), Künstler suchten neue Landschaften, um sich inspirieren zu lassen und wohlhabende Patrizier, v.a. in Italien und der Schweiz, zogen sich im Sommer auf ihre Landsitze zurück.
Immer unterwegs
Reise, reise! Wenn dieser Ruf auf den Schiffen der deutschen Marine ertönt, ist es Zeit aufzustehen. Und tatsächlich bedeutet das Wort Reise [ahd. raisa] ursprünglich so viel wie Aufbruch. Im Englischen [rise] ist diese Bedeutung noch erhalten, während im Deutschen das Wort bald auch für Bewegung und eine größere Ortsveränderung stand.
Über Arbeitszeugnisse sprechen
Dass sich hinter scheinbar positiven Aussagen oftmals negative Bewertungen verbergen, wissen alle, die sich schon einmal mit der Sprache der Zeugnisse beschäftigt haben. Für unsere Kursteilnehmer/-innen ist es also wichtig, die Formulierungen in Arbeitszeugnissen zu verstehen, um gute Voraussetzungen für die nächste Bewerbung zu haben.
Ist jeder seines Glückes Schmied
Sich einen Beruf aussuchen? Diese Hoffnung war noch vor 200 Jahren nicht sehr realistisch. Auch wenn mit dem Verschwinden des Stände-staates und der Einführung der Gewerbefreiheit in Preußen um 1810 einige Schranken fielen, waren Gewerbe und Handwerk doch auch noch lange danach von ständischen Strukturen geprägt.
Von Altbüßer bis Zehetmeier
Die Berufsbezeichnungen unserer Vorfahren leben (in unterschiedlichen Schreibweisen) in vielen unserer Nachnamen weiter. Wenn Sie Müller, Meier, Schulze, aber auch Schmidt oder Wagner treffen, wissen Sie in der Regel, woher der Name kommt, auch wenn es den Meier als Verwaltungsbeamten (von lat. major) seit dem Mittelalter nicht mehr gibt.
Über Steuern und Abgaben sprechen
„Pecunia non olet“ – „Geld stinkt nicht“ soll Kaiser Vespasian gesagt haben, als er die Toilettensteuer erheben ließ. Diese Abgabe ist in der deutschen Steuergesetzgebung nicht mehr vorgesehen, aber es gibt noch andere Steuern, deren Anlass schon im Dunkel der Geschichte liegt.
Löhne und Gehälter
Wenn wir von einem gehaltvollen Essen sprechen, beziehen wir uns auf den Nährwert der Mahlzeit, den wir auch mit Kilokalorien oder Kilojoule angeben können. Im Mittelhochdeutschen beschrieb das Wort Gehalt noch den Anteil des Edelmetalls in Münzen, ehe es allgemein für den Anteil erwünschter Stoffe verwendet wurde.
Egozentrisch oder altruistisch? - Charaktereigenschaften beschreiben
Wer von diesem Wasser trinkt, verliert die Erinnerung. Das glaubte man von der Lethe, einem Fluss in der Unterwelt der griechischen Mythologie. Haben Sie auch manchmal den Eindruck, der Weg einzelner Teilnehmer/-innen in Ihrem Kursraum führt über einen solchen Fluss?
Sicherheitszeichen im Betrieb
Wenn wir heute in einem Betrieb ein Schild sehen, das einen schwarzen Blitz auf gelbem Grund oder einen weißen Helm auf blauem Grund zeigt, erkennen wir selbst als Betriebsfremde, dass vor elektrischer Spannung gewarnt wird oder ein Helm getragen werden muss. Aber auch wenn wir im Ausland vergleichbare Schilder finden, können wir uns ziemlich schnell orientieren.
Über Distanzzonen im deutschsprachigen Raum sprechen
Rück mir nicht so auf die Pelle! Wie fühlen Sie sich, wenn Ihnen der Gesprächspartner so nahe kommt, dass sie den Atem spüren? Wenn er Ihnen auch beim Zurückweichen folgt? Wenn er Ihnen im wörtlichen Sinn zu nahe auf die Pelle rückt.
Paradoxien, Dilemmas und Spruchweisheiten
Auf dem Niveau B2 geht es darum, die Sprachfertigkeiten Ihrer Teilnehmer/-innen zu verfeinern. Dau gehört u. a. die souveräne Verwendung mehrteiliger Konnektoren wie z. B. "einerseits - anderseits" oder "weder - noch". Der neue Beitrag stellt Ihnen auf unterhaltsame Weise Beispiele dazu vor.
In der Regel kein Kammerspiel
Im Jahr 945 schlossen sich die Fischer von Frankfurt – Sachsenhausen zu einer Bruderschaft zusammen, um ihrem Beruf möglichst in Eintracht nachgehen zu können. Die Fischer- und Schifferzunft, die sich daraus entwickelte, ist vermutlich eine der ältesten Zünfte Mitteleuropas.
Was ist in der Nussschokolade? Und in der Kinderschokolade?
Die „Donaudampfschifffahrtsgesellschaftskapitänswitwe“ mag eine willkürliche Schöpfung sein, aber auch ohne diesen Klassiker sind Komposita in der deutschen Sprache für viele Lerner eine Herausforderung.
Das Leben ist komplex ... das Sprachhandeln auch
Ob das viel zitierte Multitasking wirklich ohne Einschränkungen möglich ist, wird immer wieder diskutiert. Manche Menschen nehmen es für sich in Anspruch, während Wissenschaftler Reaktionsgeschwindigkeiten messen, Gehirnströme untersuchen und feststellen, dass dabei die Effizienz leidet und auch häufiger Fehler auftreten.
Von der antiken Kochkunst bis zu den sozialen Netzwerken
Am 15. August 1888 reichte Richard Straube aus Sachsen beim kaiserlichen Patentamt unter der Nummer 5348 einen Antrag auf Patentierung einer Erfindung ein, die wegen der versprochenen Zeit- und Materialersparnis auch in die heutige Zeit passen würde. Patentiert werden sollte eine Vorrichtung, die die Vorzüge eines Schaukelstuhls mit denen eines Wannenbades kombiniert.
Wenn ein älterer Mann jünger ist...
Sie haben beim Bäcker ein paar Brötchen gekauft und das Wechselgeld liegen gelassen. Die Verkäuferin ruft Ihnen hinterher: „Hallo, junge Frau“. Fühlen Sie sich geschmeichelt, weil sie ja schon Ende fünfzig sind? Oder empfinden Sie es eher als Herabwürdigung, weil es Sie mit der Tochter des Nachbarn auf eine Stufe stellt?
Von ehrbaren Kaufleuten und guter Work-Life-Balance
Wenn wir über Unternehmen oder Geschäftspartner sprechen, wissen wir und die Kursteilnehmer/ -innen aus eigener Erfahrung: „Es gibt sone und solche“. Das saloppe „sone“ ist – auch in der Gegenüberstellung zu solche – in der Regel negativ konnotiert und für Lernende nicht leicht zu verstehen.
Sprichwörter in der Arbeitswelt
Kennen oder benutzen Sie dieses Sprichwort? Wie kommt es, dass sich sehr viele Sprichwörter über Jahrhunderte nahezu unverändert in der Sprache halten?
Gib dir bloß keine Mühe!
Stellen Sie sich vor, Sie schreiben einer fleißigen, aber immer an sich zweifelnden Kursteilnehmerin unter eine sehr ordentliche schriftliche Leistung: „Du hast das ja tatsächlich überhaupt nicht verstanden…“
Über Geld spricht man (nicht ? )
Sie erinnern sich heute noch an die Märchen und Geschichten, die Ihre Eltern Ihnen in der Kindheit erzählt haben. Inzwischen haben Sie die vielleicht Ihren Kindern weiter erzählt, vermutlich mit kleinen Änderungen, aber bestimmt mit der gleichen Leidenschaft.
Das werden Sie sich merken!
Es war einmal… Once upon a time there was … Жил-был... Sie erinnern sich heute noch an die Märchen und Geschichten, die Ihre Eltern Ihnen in der Kindheit erzählt haben. Inzwischen haben Sie die vielleicht Ihren Kindern weiter erzählt, vermutlich mit kleinen Änderungen, aber bestimmt mit der gleichen Leidenschaft.
Na, wie war dein Wochenende?
Als Folge der Covid-19-Pandemie gingen immer mehr Menschen ins Homeoffice. Viele verloren ihre täglichen Begegnungen mit den Kolleginnen und Kollegen. Bald stellten Psychologen fest, dass sich der fehlende Kontakt nicht durch Videokonferenzen, Telefonate oder soziale Netzwerke kompensieren ließ.
Nur Bares ist Wahres?
Kommen Menschen aus anderen Ländern nach Deutschland, müssen sie sich nicht nur auf eine andere Sprache und Kultur einstellen. Auch scheinbar einfache technische Vorgänge, wie das Bezahlen beim Bäcker, am Kiosk oder in kleinen Restaurants, können manchmal für eine Überraschung sorgen.
Ist Pünktlichkeit nur die Höflichkeit der Könige?
Kursleiterin Müller ist immer mindestens 10 Minuten vor Kursbeginn im Raum. Und Schulze kommt fast immer zu … - Nein, das ist nicht vorstellbar. Welcher Typ sind Sie? Und wie reagieren Sie, wenn Teilnehmer*innen immer wieder zu spät kommen und dabei nicht einmal ein schlechtes Gewissen haben?
Angestellt oder selbstständig?
Fragt man deutsche Selbstständige nach dem Charakter ihrer Arbeit, bekommt man manchmal die halb scherzhafte Antwort „Ich mache alles selbst und ständig.“ Diese Erklärung beschreibt, dass Selbstständige dazu neigen, sich rund um die Uhr um ihre Arbeit zu sorgen. Allerdings hat das Wort etymologisch nichts mit unserem Adjektiv ständig zu tun, sondern beschreibt im Frühneuhochdeutschen eine Person (selbstand).
Stereotyp und Vorurteil
Wir alle sind mit Stereotypen groß geworden, sie haben uns schon als Kind geholfen, unsere Anschauungen von der Welt zu ordnen, sie gewissermaßen in Schubladen zu sortieren. Lassen Sie sich mit Ihren Kursteilnehmer*innen auf ein kleines Experiment ein.
Die Kursteilnehmer prüfen – oder sie einer Prüfung unterziehen?
Wann haben Sie denn das letzte Mal etwas getätigt? Der Duden selbst stuft den Gebrauch des Verbes tätigen als „Papierdeutsch“ ein, eine schöne Umschreibung für „Amtsdeutsch“. Funktionsverbgefüge nennt man die Verbindung eines Nomens mit einem Verb, das zugunsten des Nomens seinen eigenen semantischen Gehalt nahezu verliert.
Fettnäpfchen, Fußangeln und Fallstricke
Wann sind Sie das letzte Mal in ein Fettnäpfchen getreten? Oder war es nur ein Patzer, den Sie wieder ausbügeln konnten? Die deutsche Sprache ist vielleicht nicht so reich an sprichwörtlichen oder bildhaften Ausdrücken wie andere – für die Lernenden stellen sie aber trotzdem manchmal eine Hürde dar, die sie auf unterschiedliche Weise überwinden können.
Pronominaladverbien in Umgangs- und Standardsprache
Woran erinnern Sie sich, wenn Sie diese Entgegnung auf einen Dank hören? Oder: An was denken Sie dabei? Vielleicht an den letzten Aufenthalt in Norddeutschland? Zumindest ist dort der Umgang mit Pronominaladverbien besonders auffällig, weil sie oft getrennt werden.
Anglizismen im Deutschen
Wir wissen, dass es „das Handy“ nur im deutschen Sprachraum gibt (BE mobile phone / AE cell phone). Ein Versuch der eingedeutschten Schreibung „das Händi“ ist allerdings gescheitert. In der Schweiz dagegen ist auch noch „das Natel“ bekannt, ein Akronym für „Nationales Autotelefon“. Ein englischer Muttersprachler ohne Erfahrung im deutschen Sprachraum versteht „Natel“ natürlich nicht.
Der Weg zum Kurzvortrag (C1)
Einen kleinen Vortrag halten, dabei Interesse wecken, überzeugend auftreten und frei sprechen. Viele deutsche Muttersprachler haben Schwierigkeiten, eine solche Aufgabe zu bewältigen. Spätestens auf Niveau C1 müssen sich aber auch unsere Kursteilnehmer/-innen dieser Herausforderung stellen.
Trotz des Trends zum Dativ...
Nicht erst seit Bastian Sick wird über das Verschwinden des Genitivobjektes geklagt. Glücklicherweise ist der „Genitiv-Ersatz“ nicht immer so offenkundig falsch wie im Titel von Sicks Buchreihe. Es bleibt aber oftmals das Gefühl, dass dem Genitiv inzwischen eine geringere Bedeutung als den anderen Kasus zukommt.
Graduierende Adverbien
Das ist echt schwer mit den Adverbien. Ich bin da immer total hilflos und ziemlich unsicher, wofür ich mich entscheiden soll. Meine Kursleiterin kann das zwar alles absolut gut erklären, aber ich vergesse es relativ schnell wieder. Kaum eingeprägt, ist es schon wieder ganz weg. Ist es nicht völlig egal, was das für eine Wortart ist?
Angebote und Reklamationen
Bereits auf der Stufe A1 lernen die Kursteilnehmer/-innen, einfache Wünsche zu äußern. Mit „Ich möchte bitte…“ oder „Ich hätte gern…“ können sie sich frühzeitig im Restaurant oder im Geschäft verständlich machen. Später kommen Reklamationen dazu: „Das habe ich nicht bestellt“ oder „Das ... ist kalt“.
Mehr Arbeit oder Mehrarbeit?
Gehört das Wort Freizeitausgleich zu Ihrem aktiven Wortschatz? Sie kennen auf jeden Fall die Bedeutung, auch wenn Sie es selbst nicht benutzen. Wie manchmal bei deutschen Komposita erschließt sich der Begriff aber den DaF-Lerner/-innen nicht sofort.
Hörverstehen in der Prüfung (2)
Es hilft, regelmäßig deutschsprachiges Radio zu hören. Besonders Nachrichten eignen sich dafür, die wichtigsten Aussagen auch mit Hilfe von Schlüsselwörtern oder Internationalismen zu erschließen. Und wenn man beim Tagesgeschehen ohnehin auf dem Laufenden ist, findet man auch einen schnelleren Zugang zu den neuen Informationen.
Hörverstehen in der Prüfung (1)
Geraten Sie auch in Panik, wenn Sie eine solche Aufgabe bekommen? In diesem Fall ist es nur ein Schreibfehler. Es heißt natürlich: „Lesen Sie jetzt…“ Aber die Zeitvorgabe setzt uns gleich unter Druck, besonders, wenn wir in einer Prüfungssituation sind.
Temporale Konnektoren in Bewerbung und Vorstellungsgespräch
Ein ansprechend formulierter Lebenslauf ist das eine. Dabei kann man sich helfen lassen, um einen guten Eindruck zu machen. Und eigentlich sind hier die Hürden schon groß genug.
Das Verhältnis von Allgemeinsprache und Berufssprache
Neulich beim Bäcker: „Morgen. 2 Roggen, bitte. Ähm, und ein Sesam.“ Das lernen die Teilnehmer (vermutlich) nicht bei uns im Kurs. Dafür braucht man ein sehr gut entwickeltes Sprachgefühl, einen Sinn für die Fähigkeit des Gesprächspartners zur Antizipation und ein vertrautes kulturelles Umfeld.
Duzen und Siezen im DaF-Unterricht
Auch wenn das oft kolportierte „You can say you to me“ vermutlich nicht von Helmut Kohl stammt – bei der Anrede der Gesprächspartner kann man in Deutschland sehr schnell ins Fettnäpfchen treten.
Passiv im berufssprachlichen Unterricht
Schön wäre es, wenn das ein anderer übernimmt. Überhaupt gibt es Aufgaben, die gern auch von anderen erledigt werden könnten. Der Müll muss mal runtergebracht werden.
Eigenständiges Lernen im Deutschunterricht für Alltag und Beruf
Muss ich noch üben oder kann ich das schon? In Ihrem Kurs sitzen vermutlich einige Teilnehmer, die nur das Nötigste tun. Daneben aber auch die, die nicht genügend Stoff bekommen können und jede Gelegenheit zum Üben und auch zur Selbstkontrolle nutzen wollen.
Motivation im berufsbezogenen Deutschkurs B1
Der Unterricht im Rahmen des Spezialmoduls B1 des berufsbezogenen Deutschkurses kann eine besondere Herausforderung sein. Dabei ist individuelles Verständnis für die Situation der Lernenden sicher eine Hilfe, sie müssen sich und ihre Sorgen aber auch in den Kursinhalten und -materialien wiederfinden können.