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Bild: Shutterstock.com/LightField Studios

Vermutungen über die Zukunft anstellen

DaF-Journal

Wird Oma vielleicht durch das Internet ersetzt?

Wissen Ihre Kursteilnehmer/-innen, was „Hausmittelchen“ sind? Wozu dienen Körnerkissen, Kohlwickel oder Zwiebelsäckchen? Das Wissen darüber wird oft von Generation zu Generation weitergegeben. Aber auch, wie man Wachsflecken entfernt oder Milch am Überkochen hindert, wussten schon unsere Vorfahren. Diese Methoden und Tricks als „Lifehacks“ zu bezeichnen, wäre ihnen jedoch nicht eingefallen.

Der Begriff „Lifehack“ tauchte 2004 zuerst auf und ist eine Wortschöpfung des englischen Technologiejournalisten Danny O’Brian. Er verwendete hack in der Bedeutung „sich einen Weg freihacken“, wie es auch im Zusammenhang mit Computern verwendet wird. Und schon 2005 wurde lifehack hinter podcast in Amerika zum zweitnützlichsten neuen Wort gewählt.

Der Grundgedanke der meisten Lifehacks ist es, ohnehin vorhandene Dinge zu benutzen, um neue Probleme zu lösen. Damit unterscheiden sich die Lifehacks im Alltag kaum von Omas oder Opas Haushaltstipps. Dass man ein Stück Brot benutzt, um Fingerabdrücke von der Tapete zu bekommen, war vom Bäcker nicht geplant. Dagegen ist die Verwendung einer Spiralfeder aus einem alten Kugelschreiber, um das Kabel des Kopfhörers zu schützen, eine kreative Lösung für ein neueres Problem. Überhaupt fällt auf, dass viele der Lifehacks im Bereich Technik/Elektronik zu finden sind. Das reicht von der Verwendung von Foldback-Klammern aus dem Büro als Halterung für die diversen Kabel des Computers bis zur Aktivierung des Flugmodus zur schnelleren Aufladung von Smartphone oder Tablet.

Durchstöbert man das Internet nach Lifehacks, bekommt man auch viele Vorschläge, die sicher zu einem Ergebnis führen, aber nicht immer sinnvoll oder effizient sind. Ob man eine alte, ausgefranste Zahnbürste durch schnelles Drehen in heißem Wasser wieder „wie neu“ aussehen lassen sollte anstatt sie zu ersetzen, ist zumindest fraglich. Und auch der Tipp, die vielen Tüten nach dem Einkaufen mit einem Karabinerhaken zu verbinden, um nicht so oft durchs Treppenhaus gehen zu müssen, überzeugt nicht alle Menschen. Trotzdem ist es für viele unterhaltsam, so etwas zu lesen oder als Video zu sehen.

Das machen sich auch Firmen im Onlinebereich zu Nutze, indem sie „Klickköder“ platzieren (clickbaiting). Vielleicht sind auch Sie schon über solche reißerischen Links gestolpert: Darum sollten Sie unbedingt immer…machen, wenn Sie…“. Was Sie dann aber zu lesen bekommen, ist über viele Seiten hinweg meist enttäuschend.

Nutzen Sie in Ihrem Kurs das Thema, um sich über den Nutzen von Lifehacks auszutauschen und Vermutungen über Innovationen in der Zukunft anzustellen. Bei diesem aktuellen wie interessanten Thema kann der Gebrauch modaler Adverbien sowie des Futur I und II sinnvoll trainiert werden.

Einen Vorschlag finden Sie in Fokus Deutsch – Erfolgreich in Alltag und Beruf C1“ (2.Auflage) auf den Seiten 192f. und 202f.