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Bild: Shutterstock.com/Rawpixel.com

Die Adventszeit erleben

DaF-Dossier

Zum Abschluss eines anstrengenden Jahres können Sie in Ihrem Deutschsprachkurs ein wenig (besinnliche) Ruhe einkehren lassen. Zumindest für eine Doppelstunde mit klassischen Bräuchen und Traditionen der Adventszeit oder mit einer Weihnachtsfeier im Sprachkurs.

In diesem Dossier geht es um Bräuche in der Adventszeit und dazu werden verschiedene Unterrichtsvorschläge (UV) für alle Niveaustufen vorgestellt.


Vorentlastung

Fragen Sie im Kurs, ob jemand weiß, was Advent bedeutet und wann die Adventszeit ist. Erklären Sie es dann genauer im Kurs: Die Adventszeit umfasst vier Sonntage und endet am 24. Dezember, dem Heiligen Abend, mit der „Ankunft“ (lateinisch „adventus“ = Advent) von Jesus Christus. Der Advent wird sowohl von Christen als auch von Menschen ohne christlichen Glauben bewusst gelebt und gestaltet. Im Zentrum der Adventszeit steht die Vorfreude auf das feierliche Weihnachtsfest.

Fragen Sie die Lernenden, welche Wörter sie mit der Adventszeit und Weihnachten in Deutschland verbinden. Halten Sie die Begriffe an der Tafel o. Ä. fest.
Bringen Sie Bilder der bekanntesten Bräuche (s.u.) mit und verteilen Sie diese an die Teilnehmenden (wenn es sehr viele Schüler*innen in einem Kurs sind, können Sie die Teilnehmenden in Gruppen aufteilen und die Bilder an die einzelnen Gruppen verteilen). Die Lernenden sollen die Bilder nun an der Tafel den Begriffen zuordnen (Material: Bildkarten, Tesafilm bzw. Magnete o. Ä.)


1. Unterrichtsvorschlag (A1-A2)

Bereiten Sie verschiedene Stationen zu den Bräuchen in der Adventszeit vor. Die Kursteilnehmenden werden in Gruppen eingeteilt und gehen dann von Station zu Station, sodass immer nur eine Gruppe bei einer Station ist (geben Sie einen Zeitrahmen von z.B. 10 Minuten zur Bearbeitung der Aufgaben bei jeder Station vor).


2. Unterrichtsvorschlag (B1-C1)

Lassen Sie die Lernenden zu dritt oder viert in Gruppen arbeiten: Die Gruppenarbeit soll eigenverantwortlich strukturiert werden. Geben Sie jeder Gruppe einen Brauch (s.u.) vor. Sie können auch schwierigere Texte zu den verschiedenen Bräuchen aus dem Internet nehmen und sie den Lernenden als Hilfe bereitstellen. Oder die Teilnehmenden suchen selbstständig Informationen im Internet. Die Lernenden sollen eine Präsentation mit Bildern und Stichpunkten (auf Plakat oder mit PowerPoint) erstellen und diese anschließend im Kurs vorstellen.

Abschließend können Sie die Gruppen neu ordnen, sodass jeweils ein/-e Schüler/-in aus jeweils einer Station an der Gruppendiskussion teilnimmt. Fragen Sie, die Lernenden:

  • Welche Traditionen kennen Sie aus Ihrer Heimat?
  • Was ist neu für Sie / Was ist anders in Deutschland?
  • Welcher Brauch / Welche Tradition gefällt Ihnen am besten? Warum? Welche/r gefällt Ihnen überhaupt nicht? Warum?

Falls Sie nur wenig Zeit im Unterricht haben, können Sie jeden Tag einen Brauch kurz mit Fotos vorstellen und als Lese- oder Hörübung bearbeiten lassen oder Sie wählen einen Brauch aus. Hinweise dazu finden Sie bei den Beschreibungen.


Bräuche und Traditionen der Adventszeit

Weihnachtsmärkte

  • Vor allem die vielen Weihnachtsmärkte sorgen mit ihren Illuminationen im Advent für eine vorweihnachtliche Stimmung.
  • Aufgabenvorschlag: Die virtuellen 360-Grad-Rundgänge über die Weihnachtsmärkte, die Sie z.B. für die Weihnachtsmärkte im Schloss Charlottenburg in Berlin oder im Erzgebirge im Internet finden, eignen sich für schriftliche und mündliche Beschreibungen bzw. als Redeanlass (Was hast du auf dem Markt gesehen?).
  • Zum 1. UV: Es bieten sich kurze (Lücken-)Texte oder Konversationsbestandteile (Verkaufsgespräch am Weihnachtsmarkt) für eine Station an.

Adventskranz

  • Der Adventskranz ist ein Gesteck aus Tannen- oder Fichtenzweigen mit vier Kerzen, die an den Adventssonntagen nach und nach angezündet werden, bis am 4. Advent alle vier Kerzen brennen. Erfunden wurde er 1839 vom Hamburger Theologen Johann Hinrich Wichern.
  • Aufgabenvorschlag: Einen Text inkl. Video als Hörverstehen finden Sie im Internet. Diese können Sie nutzen, um Lese- bzw. Hörverstehen zu trainieren.

Adventslieder und -gedichte

  • In der vorweihnachtlichen Zeit wird gerne gesungen. Eine Auswahl bekannter Adventslieder ohne geistlichen Bezug zum Mitsingen finden Sie unten. Weitere Weihnachtslieder finden Sie im Internet.

    „Advent, Advent ein Lichtlein brennt“
    „Leise rieselt der Schnee“
    „Morgen, Kinder, wird’s was geben“
    „Oh, Tannenbaum“
     
  • Aufgabenvorschlag: Man kann die Lernenden mit den verschiedenen Texten arbeiten lassen. Sie sollen Wörter suchen, die unbekannt sind, und sie mithilfe eines Wörterbuchs und/oder dem Internet übersetzen und dann herausfinden, ob sie veraltet sind. Danach kann man ein Kursgespräch anschließen, welche Weihnachtslieder es in der Heimat der Teilnehmenden gibt und ob dort auch, ältere Wörter vorkommen und was sie bedeuten. Oder Sie lassen die Lernenden kleine Gedichte/Liedtexte als Hausaufgabe selbst schreiben.

Nikolausstiefel und Perchtenlauf

  • Der Nikolaus kommt am 6. Dezember zu den Kindern nach Hause. Oft wird er auch vom Krampus begleitet. Im Süden von Deutschland ist der Perchtenlauf auch eine Tradition in der Adventszeit. Fragen Sie im Kurs, ob die Teilnehmenden die Figuren kennen und erklären Sie sie ggf. näher.
  • Zum 1. UV: Bilder von Weihnachtsmann und Nikolaus: Die Lernenden sollen an den Bildern die Unterschiede zwischen den beiden Figuren markieren und dann darüber sprechen. (Wortschatz: Kleidung).
  • Zum 2. UV: Geben Sie hier der Gruppe die Aufgabe herauszufinden, welche Unterschiede es zwischen den weihnachtlichen Figuren Christkind, Weihnachtsmann und Nikolaus gibt, in welcher Region die Figuren besonders populär sind und welche Entstehungsgeschichte sie haben

Christstollen und Weihnachtsplätzchen

  • Der Christstollen und die Weihnachtsplätzchen sind traditionelles und beliebtes Weihnachtsgebäck. In Dresden gibt es eine lange Tradition der Christstollen-Herstellung. Weihnachtsplätzchen werden meistens selbst gebacken, oft nach alten Familienrezepten.
  • Aufgabenvorschlag: Zeigen Sie den Schüler/-innen Texte oder Videos von der Herstellung beider Backwaren und lassen Sie die unterschiedlichen Zutaten notieren.
  • Zum 1. UV: Bei der Station „Weihnachtsplätzchen“ bietet sich eine Grammatikübung an: Die Lernenden sollen in einem Rezept für Plätzchen den Imperativ ergänzen.
  • Zum 2. UV: Die Lernenden sollen in der Gruppe für beide Backwaren das Rezept herausfinden, die Unterschiede herausarbeiten und die Hintergründe (Wann/Wo entstanden? Wie hergestellt?) erfassen.

Dieses Dossier wurde zur Verfügung gestellt von Andreas Westhofen, Online-Redakteur am Institut für Internationale Kommunikation Düsseldorf e.V. Fachportal "Forum Deutsch als Fremdsprache"
http://www.deutsch-als-fremdsprache.de